Bunte Blätter und bunte Herbst-Angebote

„Schwerin kulturell“ zur herbstlichen Zeit

Es ist Herbst. Es beginnt die Zeit der Melancholie, der Nachdenklichkeit und der trüben Stunden. Wie heißt es so schön im „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke: „ … Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben…“

Aber keine Angst, Herbstzeit in Schwerin muß keineswegs in depressive Stimmung ausarten. Dafür sorgen schon die Angebote im Theater, im Konservatorium, im Schleswig-Holstein-Haus, im MegaMovies oder im Capitol, im Freilichtmuseum, im Staatlichen Museum  oder in der Stadtbibliothek.

Ally the fiddle rockte den Speicher

Auch der Speicher, das soziokulturelle Zentrum der Landeshauptstadt, bietet im Herbst Abwechslung pur. Gerade rockte eine Rostockerin den Schweriner Speicher. „Ally the fiddle“ und ihr Team ließ dabei den Speicher vibrieren und als sie vorher verriet, dass „die Zuhörer ein gemischtes Programm aus Eigen-Kompositionen, aber auch eine Reihe von Cover-Songs von Inchtabokatables (Indipendent) bis Manowar (Metal) erwarte und die Geige im Vordergrund stehe“. Unglaublich, was die junge Rostockerin ihrer Geige entlockte und wie sie die Zuhörer begeisterte. Eine klasse Vorstellung, auch wenn manchem Zuhörer bei der kraftvollen Lautstärke die Ohren wegflogen und diese nach dem Konzert erst wieder zusammengesucht werden mußten …
Ally und ihre Band – das war schon ein echter Höhepunkt des diesjährigen Speicher-Jahres. Der Abend wird unvergesslich bleiben!

Kulturelle Oktober-Höhepunkte im Soziokulturellen Zentrum

Bevor am 6. Oktober (20.00 Uhr) im Speicher mit Neil Taylor & Gary Nuttall weiter gerockt wird, ist Ulrike Hanitzsch and The Men Band am 1.10. zu Gast (20.00 Uhr). Am früheren „Tag der Republik“, am 7. Oktober (20.00 Uhr), kommen dann nicht die „lieben Tanten aus dem Westen“, sondern „Die bösen Schwestern mit Sex und Kreim im Altenheim“ – zwar auch Rock, aber nicht der, sondern die Röcke – eben Komik mit Musik. Folk folgt dann am 8. Oktober (20.00 Uhr) mit „PURE IRISH DROPS“, bevor am 13. Oktober (20.00 Uhr)mit Cy Curnin wieder gerockt wird.

Ellen Obier wird dann am 14. Oktober ab 20.00 Uhr gekonnt parodieren und nicht parodiert, sondern gelesen wird am 20. Oktober (19.30 Uhr)  mit W.Droste und D.Dziuk. Den Griechen mag der Euro bis zum Halse stehen, aber ihr Faible für gute Musik verlieren die Hellenen dennoch nicht. Am 21. Oktober (20.00 Uhr) wird Kostas Antoniadis & Ensemble im Speicher nicht wegen, aber auch harte Euros spielen.

Und erneut gerockt wird unter anderem an der Röntgenstrasse 20/22 auch bei electra am 22. Oktober (21.00 Uhr). Die 24. Comedy Nacht am 28. Oktober (20.00 Uhr) wird dann für intelligente Lachsalven sorgen und am 4. November geht es auf zur TheaterThekenNacht, auch unter anderem im Speicher und in weiteren Lokalitäten der Stadt (Beginn 19.00 Uhr).

Post-Handballer wollen nach oben

Am Ball im Herbst bleiben auch die Zweitbundesligisten der Herren von Post Schwerin. Gab es in den ersten drei Partien der Saison 20111/12 nur Niederlagen (19. Platz mit 0:6 Punkten, 78:98 Punkten), soll sich das im Oktober ändern. Siege müssen her. Am 24. September spielt Post gegen den 1.VfL Potsdam um 17.00 Uhr in der heimischen Sport- und Kongreßhalle. Am 2. Oktober folgt dann das Heimspiel gegen HSG Nordhorn-Lingen ab 18.00 Uhr. Die weiteren Oktober-Begegnungen: HG Saarlouis versus Schwerin (auswärts, am 8.10. um 19.30 Uhr), Schwerin versus SC DHfK Leipzig (daheim, 16.10. um 16.00 Uhr), TV Korschenbroich (auswärts, am 22.10. um 19.30 Uhr) und Schwerin versus DHC Rheinland (daheim, 30.10, 16.00 Uhr). Da geht doch bestimmt was.

Quer durch die Landeshauptstadt

Bereits am 25. September beginnt die Interkulturelle Woche in Schwerin und vier Tage später wird eine interessante Ausstellung im Schleswig-Holostein-Haus eröffnet: Anneliese Schöfbeck – Malerei, Grafik und Collagen“ – Start 29.9. um 17.00 Uhr.

Beste handgemachte Musik ist dann am 30. September wieder in Form des HonkyTonk in vielen Gaststätten zu hören und zu sehen. Am gleichen Abend, um 19.30 Uhr, wird die Premiere des „Sommernachtstraumes“ im Großen Haus des Staatstheaters noch einmal für kulturelles „Summer-Feeling“ sorgen und überhaupt steht der theatralische Oktober ja unter dem Motto „Was für ein Theater 1886-2011“. Die einen bieten bestes Theater, der Andere bietet hingegen bestes Kabarett: Mathias Richling knackt am 1. Oktober im Capitol den „Richling Code“.
Zwei Tage später wird beim Festakt zum Einheitstag im Theater musiziert, etwas was sich das „Trio Fiamma“ im Konservatorium am 7.10. auch nicht nehmen lassen wird.

Alle Lese-Ratten kommen in der gesamten Zeit vom 5.10. bis zum 19.11 wieder auf ihre Kosten – bei den Schweriner Literaturtagen 2011.

Musizieren, parodieren, kabarettieren, stolzieren – der Schweriner Herbst wird spannend.

M. Michels

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