Caffier sieht bei Kriminalitätsbekämpfung in Schwerin weiteren Handlungsbedarf

Morgen wird die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundes vorgestellt, die u.a. auch einen bundesweiten Vergleich der Großstädte über 200.000 Einwohner und der Hauptstädte der Länder hinsichtlich ihrer Kriminalitätsbelastung enthält.

In diesem Zusammenhang wird Schwerin als Stadt mit der höchsten Zahl an Straftaten je 100.000 Einwohner aufgeführt.

„Hier kann unkommentiert schnell ein falsches Bild unserer Landeshauptstadt entstehen, deshalb ist es mir wichtig, vor der Veröffentlichung dieses Teils der bundesweiten PKS einige Erläuterungen voran zu stellen“, sagte Innenminister Lorenz Caffier.

In Schwerin gehen 45% der insgesamt erfassten Straftaten (2007: 16.838) auf Sachbeschädigungen, Ladendiebstahl und Erschleichen von Leistungen (sogenanntes Schwarzfahren in Bussen und Straßenbahnen) zurück. Allein bei 25,4 % der Straftaten (4.278) handelt es sich um das „Schwarzfahren“. In der doppelt so großen Hansestadt Rostock waren es lediglich 13,5 % (3.307) der erfassten Straftaten. Im Bundesgebiet machten diese Delikte im Jahr 2007 durchschnittlich 3,3 % aus. Sowohl die städtischen Verkehrsbetriebe als auch der Einzelhandel haben in den vergangenen Jahren ihren Kontrolldruck deutlich erhöht und festgestellte Taten auch zur Anzeige gebracht. Diese Maßnahmen sind zu begrüßen, denn sie entfalten auf längere Sicht eine abschreckende Wirkung und erhöhen zudem das Rechtsempfinden der ehrlichen Bürger.

„Ich gehe davon aus, dass insbesondere durch eine weiterhin konsequente Strafverfolgung und durch intensive Präventionsmaßnahmen diese für Schwerin signifikanten Delikte zukünftig zurück gehen werden“, sagte Minister Caffier. „Der Anteil dieser Straftaten in Schwerin zeigt aber auch, dass ein undifferenziertes Betrachten der reinen statistischen Angaben schnell zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.“ Auch wenn Schwerin statistisch gesehen die höchste Straftatenbelastung aufweise, ist die Stadt keinesfalls weniger sicher als andere vergleichbare Städte im Bundesgebiet. Die Bürgerinnen und Bürger sind von Delikten wie schwerem Diebstahl oder Gewaltkriminalität in Wirklichkeit gering betroffen. Auch bei der Straßenkriminalität ist die Zahl der Straftaten wie in den vorgenannten Bereichen im letzten Jahr zurück gegangen. Trotz dieser polizeilichen Erfolge muss die Kriminalitätsbekämpfung in Schwerin jedoch noch besser werden. „Es muss künftig gelingen, die Fallzahlen insgesamt zu senken. Dies ist nicht nur Aufgabe der Polizei. Auch der kommunale Präventionsrat der Stadt muss sich mit der Kriminalitätsentwicklung in diesem Bereich beschäftigen“, forderte der Innenminister.

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