Sicko und Pornorama laufen diese Woche neu an
Sicko – Dokumentarfilm – USA – 2007
Die USA mögen das reichste Land der Welt sein – dennoch haben 45 Millionen Einwohner keine Krankenversicherung. Und selbst jene, die versichert sind, erhalten im Krankheitsfall noch lange keine finanzielle Unterstützung. Denn die Versicherungen arbeiten nach dem Prinzip der Profitmaximierung, nicht der Nächstenliebe. Nur Hillary Clinton versuchte, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung durchzusetzen – erfolglos. Vergleiche mit Kanada, England, Frankreich und Kuba (!) lassen das US-Gesundheitssystem unter George W. Bush alt aussehen.
Auch in seinem neuesten Doku-Streich scheut Michael Moore („Bowling for Columbine“, „Fahrenheit 9/11“) wieder keine gespielt naive Polemik. Er trifft aber mit seinen aufwühlenden, entlarvenden und immer wieder komisch-grotesken Betrachtungen voll ins Schwarze.
Pornorama – Komödie – Deutschland – 2007
Als die sexuelle Revolution in einem Sommer Ende der 60er Jahre selbst München-Ramersdorf erfasst, will auch der 20-jährige Polizeianwärter Bennie nicht zu kurz kommen. Bei einer Observierung verschaut er sich hoffnungslos in die hübsche Kommunardin Luzi. Gleichzeitig überredet ihn sein unbedachter Bruder Freddie, die Regie bei einem der gerade im Kino schwer angesagten „Aufklärungsfilme“ zu übernehmen. Für Bennie beginnt ein anstrengendes Doppelleben.
Oscarpreisträger Marc Rothemund („Sophie Scholl“) steht der Sinn nach etwas Unbeschwertem im Stil von „Harte Jungs“, wenn er den Zeitgeist der 68er in einer romantischen Komödie entfesselt. Erfolgsproduzent Bernd Eichinger („Das Parfum“) finanziert den Spaß.