Die CDU/FDP-Fraktion und die Fraktion „Unabhängige Bürger“ haben gemeinsam einen Antrag über neue Ansätze in der Kinder- und Jugendarbeit erarbeitet.
Die Stadtvertretung wird jetzt darüber entscheiden. Im Vordergrund des Konzepts steht die Forderung, einen neuen ganzheitlichen Ansatz in der Betrachtung und Bearbeitung der Probleme im Bereich der Hilfen zur Erziehung zu finden, um die bisherige schon gute und umfangreiche Arbeit auf diesem Gebiet noch effektiver und wirkungsvoller für die Betroffenen zu gestalten. Schwerpunkt des Konzepts ist ein umfassendes Angebot für Kinder und ihre Familien von der Geburt an bis mindestens zum Wechsel auf weiterführende Schulen. So soll eine Präventionskette zur Verhinderung von Armutsfolgen bei Kindern aufgebaut werden. Ziel muss es sein, dabei alle Familien zu erreichen.
Die sozialpolitische Sprecherin der CDU/FDP-Fraktion, Susanne Herweg, sagte dazu: „Es gibt bundesweit einige interessante Projekte, die die Schweriner Verwaltung sich jetzt dahingehend anschaut, welche Ansätze auf Schwerin übertragbar sind. In anderen Städten gelang es mit speziellen Konzepten beispielsweise, dass sich die Ausgaben für die Hilfen zur Erziehung zumindest nicht weiter erhöht haben. Erfahrungen andernorts belegen auch, dass durch diese Projekte das Miteinander in der Stadt sich sehr positiv entwickelte. Zum Beispiel gibt es weniger Probleme bei der Eingliederung von Migranten, die Sprachentwicklung von Kindern bei den Einschulungsuntersuchungen ist wesentlich besser als vor Beginn der Projekte. Auch ist der Anteil der Schüler, die aus sozial schwachen Familien kommen und auf die Realschule und Gymnasium wechseln, gestiegen. Insgesamt wird somit eine positive Bilanz gezogen. Ich finde, gerade in der derzeitigen Situation Schwerins muss man über den Tellerrand schauen und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Ich freue mich deshalb darüber, dass der Jugendhilfeausschuss unseren Antrag positiv aufgenommen hat, ebenso auch die Stadtverwaltung.“
„Unsere Fraktionen verbinden mit dem geplanten Konzept auch die Hoffnung, mittelfristig Einsparungen im Haushalt der Landeshauptstadt zu erreichen. Durch vielfältige Angebote, die die Familien dann von der Geburt eines Kindes an wahrnehmen können, sollen auch eventuelle Probleme früher erkannt und gelöst werden können, ohne dass es zu einer Herausnahme des Kindes aus der Familie und Unterbringung im Heim oder zu einer ambulanten Betreuung kommen muss“, erklärte Angelika Schulze, Geschäftsführerin der Fraktion „Unabhängige Bürger“.
Peter Kowalk