Claramanie and friends in Schwerin

Tierische Skulpturenparaden feiern weltweit Erfolge / Internet als Ideenbörse

Bis gestern war die Welt noch relativ klein, was die Familienbande der Claramanie anbelangt. Der Stammbaum führte über die Pinguinale in Wuppertal bis zu dessen Vorläufer in Walsrode, wo der Tukon im Rampenlicht stand. Beim Abholen ihrer Bücher „Claramanie in Schwerin“ für den Gartenbaubetrieb Klemt, brachte Tochter Andrea dem Zoo eine Riesenüberraschung ins Haus: Sie besitzt ein Buch einer Kuhparade, die 1999 in Chicago durchgeführt wurde. So wissen wir, dass Skulpturenparaden weder ein deutsches, noch ein europäisches Phänomen sind, sondern sich weltweit auf einem Triumphmarsch befinden.

Andrea Klemt hat die Liebe zur Musik in der Welt herumgebracht. Als Mitglied des Chicago Symphonie House erlebte sie die Kuhparade dort vor Ort. Wie viele Besucher und Einwohner der Stadt war sie von der Kreativität der Künstler begeistert. So kaufte sie auch das Buch zur Aktion. Dort können wir nachlesen, wie ein amerikanischer Geschäftsmann bei seinem Besuch in Zürich 1998 von der gerade stattfindenden Kuhparade so fasziniert war, dass er zwei Tage seines Urlaubs dazu nutze, sich die tierischen Kreationen anzusehen. Mit ihm flog die Idee nach Übersee. Inzwischen gibt es weltweit etwa 80 Skulpturparaden, die allein die Kuh in tausenderlei Varianten in Szene setzen. Fündig wird man im Internet.

Andrea Klemt konnte 2000 noch die Fischepräsentation in New Orleans und die Elche in Toronto life erleben. „Es ist nicht so, dass ich den Ausstellungen hinterherfahre“, relativiert sie ihr Interesse: „Ich bin einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“
Beruflich ist Tochter Andrea seit 2005 im Familienunternehmen der Eltern angekommen und hat im Büro den Hut auf. Im Nachhinein hat es sich als weise erwiesen, an das Studium der Musikwissenschaften ein Wirtschaftsstudium anzukoppeln. Auf ihr Fachwissen kann sie sich im Umgang mit den Zahlen verlassen. So weiß sie, wann das Unternehmen in der Lage ist, vom Gewinn abzugeben: „Wenn es dem Betrieb gut geht, sollte man auch helfen“, ist ihr Kredo. Die Zeit in Amerika hat sie da mitgeprägt. „ Die Gesellschaft erwartet von erfolgreichen Unternehmen dort Gemeinschaftssinn, deshalb steht Sponsoring auch im Blickpunkt der Öffentlichkeit“, erinnert sie sich. Das funktioniert, denn viele Institutionen, beispielsweise auch das besagte Chicago Symphonie House, könnten ohne laufende Zuwendungen von privaten Sponsoren gar nicht existieren.

Im weltweiten Reigen der tierischen Skulpturenparaden braucht sich Schwerin nicht zu verstecken. Es scheint nach unseren bisherigen Recherchen eher so, dass die Skulpturenbewegung durch die Claramanie in Schwerin eine erfrischende Variation erfährt. Den wechselnden Shows in der Schweriner Innenstadt und auch außerhalb liegt ein dynamisches Konzept zu Grunde. Und im Buch werden die Claras Seite an Seite mit dem Zoo vorgestellt, mit einem verbindendem Slogan humorvoll verpackt.
Auch im Preis kann sich das Buch „Claramanie in Schwerin“ sehen lassen: Mit 10 Euro liegt es am untersten Level. Zum Vergleich: Das Buch zur Aktion in Chicago kostete 40 Dollar.

Ursula Eggert

Koordinatorin Claramanie
Bildunterschrift: Die weltweite Skulpturenbewegung wird in diesem Jahr ein Schweriner Extra erhalten: Eine Froschaktion soll helfen, die Öffentlichkeit auf das sich derzeit lautlos vollziehende Amphibiensterben aufmerksam zu machen. Deshalb plant der Zoo den Bau eines Froschhauses und Froschskulpturen sollen helfen, die Mittel dafür zu erwirtschaften.
Die Marketingchefin des Schweriner Zoos, Frau Hellmich (links), hier im Bild mit einer interessierten Andrea Klemt auf der zukünftigen Baustelle.

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