Das Flippermuseum Schwerin im Blick

Nachgefragt bei Arne Hennes

Schwerin – Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig die Museumslandschaft in Schwerin ist. Ob Staatliches Museum Schwerin, Schlossmuseum, Schleifmühlen-Museum, Freilichtmuseum für Volkskunde, Mecklenburgisches Eisenbahn- und Technikmuseum oder das Internationale Feuerwehrmuseum, am Ende sollte man jedes einmal besucht haben. Ein weiteres Kleinod ist das Flippermuseum, das sich im Gebäude an der Friesenstrasse 29 befindet.

Für Schwerin-NEWS hat Marko Michels ein Gespräch mit dem ersten Vorsitzenden, Herrn Arne Hennes, geführt.

„Wir sind schon einzigartig…“

Marko Michels: Herr Hennes, wie verlief das Jahr 2015 bisher für Ihr Museum?

Arne Hennes am ''Hounted House'' (Foto: privat)Arne Hennes: Sehr gut! Wir hatten gleich Anfang des Jahres den NDR zu Besuch, der einen einen tollen Fernsehbeitrag über uns gedreht hat („Tietzer kommt“). Danach sind viele neue Besucher aus ganz Norddeutschland zu uns gekommen. Folgend haben wir einige lang ersehnte Flipper endlich für die Ausstellung bekommen, über die ich mich sehr gefreut habe, zum Beispiel ein „Hounted House“ von Gottlieb aus dem Jahr 1982.
Dieses wunderschöne Gerät ist von einem Freund des Flippermuseums perfekt restauriert worden und ist einer der ganz wenigen Flippermodelle mit drei Spielebenen. Außerdem hält dieses Gerät den Rekord bei der Anzahl der Flipperfinger: Man flippert mit acht Flipperfingern auf den drei Spielfeldflächen!

MM: Und in den letzten Jahren? Wie ist der Zuspruch beim Publikum?

AH: Das Museum hat sich in den letzten Jahren wirklich prächtig entwickelt und die Besucherzahlen steigen immer noch stetig an. Die Besucher sind neben den Geräten und Ausstellungsstücken auch von dem Ambiente und der liebevollen Einrichtung des Museums begeistert und empfehlen uns weiter. Besonders zugenommen hat der Anteil von Interessierten aus den benachbarten Bundesländern. Es kommen sogar Gäste aus Mittel- und Süddeutschland, die extra wegen des Flippermusems Urlaub in Schwerin machen. Wir haben nur nach wie vor das Problem, dass uns nicht alle Besucher finden, weil wir in der Weststadt einfach zu abseits liegen.

MM: Wie viele Objekte gibt es bei Ihnen zu sehen? Was sind darunter die prägnantesten?

AH: Wir haben über 200 Objekte in der Ausstellung, davon alleine 90 Flipperautomaten. Fast alle Flipper sind zum Spielen und Ausprobieren und stammen aus acht verschiedenen Jahrzehnten. Der älteste Flipper stammt aus dem Jahr 1933. Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere prägnante Flipper zu sammeln und zu präsentieren. Dazu gehören unter anderem der „Hercules“, der größte Flipper der Welt, oder der „Orbitor1“, ein Flipper mit einem gewölbten Spielfeld, oder ebenfalls ein japanischer Pachinko.
Aber auch der „Polyplay“ darf nicht unerwähnt bleiben, der einzige DDR-Video-Spiele-Automat, der ebenfalls voll funktionsfähig im Museum gespielt werden kann. Hase und Wolf warten schon…

MM: Wie beurteilen Sie den Stellenwert Ihres Museums in der Kulturlandschaft M-V?

AH: Der Stellenwert des Flippermuseum Schwerin ist sowohl in der Kulturlandschaft M-V, als auch im ganzen Norden einzigartig, denn es gibt kein zweites Flippermuseum. Unsere Philosophie, ein Museum zum Spielen, Erleben und Anfassen anzubieten, ist ebenfalls besonders. So viel Spaß, wie die Besucher in unserem Museum haben, ist sicher sehr selten. Davon zeugen auch die vielen begeisterten Einträge im Gästebuch.

MM: Welche Veranstaltungshighlights und Aktivitäten gibt es noch in diesem Jahr?

AH: Der nächste Veranstaltungshighlight ist die bevorstehende Kulturnacht (am 24. Oktober), in der bis Mitternacht bei uns im Museum geflippert werden kann und immer ein reger Austausch zwischen den Besuchern und den Vereinsmitgliedern zustande kommt. Die nächste große Aktivität des Vereins ist ebenfalls interessant: Wir werden einen STERN-Flipper der allerneuesten Generation aus dem Jahr 2014 für unsere Ausstellung erwerben und nach Schwerin bringen.

MM: Wie oft flippern Sie eigentlich noch aktiv und welche Automaten haben es Ihnen besonders angetan?

AH: Durch die ehrenamtliche Arbeit im und für das Museum kommt das Flippern selbst fast zu kurz, aber zum Schluss wird immer noch ein Spielchen zusammen gemacht. Und zum Glück habe ich ja zu Hause auch noch einen Flipper, so dass ich fast jeden Tag flipper. Zurzeit hat es mir der „Back to the Future“-Flipper angetan, der die drei „Zurück in die Zukunft“-Filme auf wunderbare Weise abbildet. Auf der Flipperscheibe leuchtet die Jahreszahl 2015, das Jahr, in das Doc Brown und Marty in die Zukunft reisen, das Jahr, das wir jetzt haben! Schauen wir mal, was am 21. Oktober passiert…

MM: Besten Dank

Info: Wie die Stadtmarketing GmbH Schwerin mitteilt, gibt es Ende Oktober in einer Nacht „Kultur nonstop“. Am längsten Wochenende des Jahres, wenn sich die Sommerzeit endgültig verabschiedet und die Nacht ein Stunde mehr hat, ist in Schwerin viel Zeit für Kunst und Kultur. Die KULTURNACHT SCHWERIN und der Aktionstag KUNST HEUTE laden mit vielfältigen Ausstellungen und Veranstaltungen in Kunstmuseen und Galerien ein. So ist ein gemeinsames Programm entstanden, das an über 25 Orten jede Menge Aktionen präsentiert. Beginn ist 18 Uhr.

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