„Das Können entscheidet … !“

Interview mit Birgit Hesse , SPD-Kandidatin bei der Landratswahl in NWM

Birgit Hesse in ihrem Dienstzimmer „Wer die Wahl hat, hat die Qual !“.

Das gilt bald für die Schwerinerinnen und Schweriner, wenn am 27.April beim Bürgerentscheid über die Zukunft von OB Norbert Claussen entschieden wird.

Und das gilt erst recht für Schwerins nordwestmecklenburgische Nachbarn, die am kommenden Sonntag (13.4.08) eine neue Landrätin oder einen neuen Landrat wählen werden.

Mit der SPD-Kandidatin Birgit Hesse im Gespräch

Birgit Hesse (Mitte) beim Campuslauf in Wismar.Frage: Frau Hesse, bei der Landratswahl in Nordwestmecklenburg am 13. April heißt es „Juristin gegen Jurist“. Ihr Mitbewerber von der CDU, Dr. Ulrich Born, strebt wie Sie danach, den bisherigen Amtsinhaber Erhard Bräunig zu beerben.
Warum sollten sich die Wählerinnen und Wähler nun für Sie entscheiden ?

Birgit Hesse: Ich kenne die Verwaltung bereits von innen, weiß, welche Aufgaben mich erwarten und verfüge über das notwendige Können und Wissen, um in der Herausforderung als Landrätin von Nordwestmecklenburg zu bestehen. Darüber hinaus zeichnet mich ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit aus sowie diplomatisches Geschick.

Frage: Sie waren Leiterin der Polizei Wismar, sind gebürtige Elmshornerin und haben Mecklenburg, speziell Rambow, als ihre neue Heimat gewählt. Was wären Ihre Ziele für die Region Nordwestmecklenburg, die Sie bei einer erfolgreichen Wahl gern realisieren möchten ?

In BrüsselBirgit Hesse: Mein Ziel ist es, den Landkreis noch lebens- und liebenswerter zu machen. Dazu gehört der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso wie die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Menschen zum Bleiben bewegen. Eine Verwaltung, die für die Menschen da ist, ist ein erster kleiner Schritt auf diesem Weg.

Frage: Die wirtschaftliche Entwicklung und auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt verlief bundesweit gerade in den letzten beiden Jahren sehr positiv. Doch die Region Nordwestmecklenburg konnte davon zwar auch, aber dennoch nur mit deutlichen Abstrichen profitieren. Wie sähe die regionale Wirtschaftsförderung bei einer Landrätin Birgit Hesse aus ?

Birgit Hesse: Zuerst einmal liegt die Arbeitslosigkeit in Nordwestmecklenburg auf einem im Landesvergleich guten Wert. Ich werde als Landrätin persönliche Ansprechpartnerin für die Unternehmen in der Region sein, ihre Sorgen und Probleme ernst nehmen, und genauso werde ich bei neuen Investoren für die Vorteile unseres Landkreises werben. Vor allem gilt es, eine kontinuierliche Wirtschaftspolitik zu betreiben. Aktionismus bringt uns wenig.

Frage: Ist aus Ihrer Sicht die intensive Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte nach wie vor sinnvoll – unabhängig von der aktuellen Debatte um den Umgang mit der Linkspartei ?

Als Landrats-Kandidatin 2008Birgit Hesse: Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte ist immer sinnvoll. Ich würde hier nicht nur die DDR in den Mittelpunkt stellen, sondern beispielsweise auch die Geschichte des Landes seit der Wiedervereinigung. Und angesichts des erschreckend hohen Zuspruchs, den Rechtsradikale in diesem Land erfahren, muss die Auseinandersetzung gerade mit dem Nationalsozialismus intensiv betrieben werden. Wenn Unternehmer Mecklenburg-Vorpommern meiden, dann ist das auch ein Verdienst der NPD und ihrer Schergen. Ich engagiere mich seit einigen Jahren im Präventionsrat unseres Landkreises und unser erklärtes Ziel ist es, dem Rechtsextremismus entgegen zu wirken. Näheres hierzu können Sie auch auf der Internetseite des Landkreises finden.

Frage: Mit ihren 33 „Lenzen“ sind Sie noch sehr jung. Wie sieht Ihr Alltag neben der Politik aus. Sind Sie sportlich aktiv, kulturell interessiert oder auch des öfteren „auf der Piste“ ?

Mit Alt-Bundeskanzler SchröderBirgit Hesse: Bei einer Wahl sollte nicht das Alter entscheiden, sondern das Können – und das habe ich. Die Zeit, die neben der Politik bleibt, verbringe ich vor allem mit meiner Familie. In meiner Freizeit genieße ich Haus und Garten, treffe mich gerne mit Freunden und treibe viel Sport (Laufen). Besonders angetan haben es mir die kleineren Volksläufe (bis zu 10 Kilometern) und ich trainiere wieder eifrig für den Stadtlauf in Grevesmühlen am 15. Juni. Oberste Priorität haben jedoch meine Familie! Sie geben mir täglich den Rückhalt für meine jetzige Arbeit und werden mir diesen auch zukünftig in der Funktion als Landrätin geben. Ich verfolge das Lebensmotto „Balance der Lebensbereiche“ (Arbeit und Familie). Ich bin überzeugt, dass man nur leistungsfähig ist und gute Arbeit leistet, wenn ein gewisser Ausgleich im privaten Bereich vorhanden ist.

Nähere Informationen können Sie auch meiner Internetseite (www.birgithesse.info) entnehmen.

B.Hesse mit ihrem NachwuchsFrage: Der Countdown bis zur Wahl am 13.April läuft. Bei dem Urnen-Gang bei der Wahl in Parchim war die Wahlbeteiligung von 34,5 Prozent „unterirdisch“. Die meisten Bürger denken doch: „Ganz gleich, wen ich wähle, `die da oben` machen ja doch, was sie wollen …“. Hoffen Sie auf eine bessere Wähler-Mobilisierung in Nordwestmecklenburg ?

Birgit Hesse: Demokratie lebt vom Mitmachen. Ich kann nur alle Wahlberechtigten in Nordwestmecklenburg aufrufen – nutzen Sie Ihre Stimme – gehen Sie wählen! Nicht zur Wahl gehen ist immer die schlechteste Antwort.

Die Fragen stellte Marko Michels.

> „Kalenderblatt 1946“ – Die ersten Wahlen in M-V nach dem II.Weltkrieg

Die Wahlen in M-V 1946

Am 19.Juni 1946 gab die “Sowjetische Militäradministration in Deutschland” (SMAD) bekannt, dass sie “zur weiteren Demokratisierung Deutschlands den deutschen Verwaltungen der Provinzen und Länder in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands erlaubt, (Gemeinde-)Wahlen … durchzuführen”.
Am 15.September 1946 wurden die Gemeindewahlen in Mecklenburg und Vorpommern durchgeführt; bereits am 20.Oktober 1946 folgte die Landtagswahl.1947 bildeten einzelne (Neu-)Wahlen in einigen kleinen Städten, z.B. in Warin, den Abschluß des ersten Wahlzeitraumes in Mecklenburg und Vorpommern nach dem zweiten Weltkrieg.
Die ersten freien, gleichen und demokratischen Wahlen in der damals noch existierenden DDR, jene zur Volkskammer 1990, gab es erst 45 Jahre nach dem Ende des 2.Weltkrieges. M.M.

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