Das Land gemeinsam voranbringen!

180 Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten im Ludwig-Bölkow-Haus

Schwerin, 13.04.2012 (IHKs, HWKs, VUMV) – Rund 180 Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten in der gemeinsamen Veranstaltung der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern, der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern sowie der Vereinigung der Unternehmensverbände am 12. April 2012 im Schweriner Ludwig-Bölkow-Haus mit Ministerpräsident Sellering.

Kritisch und konstruktiv wurde die Wirtschaftspolitik der Landesregierung erörtert. Aus Sicht der Wirtschaft sind die Verbreiterung der industriellen Basis, die Fachkräftesicherung, die Erleichterung der Innovationsförderung für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine nachhaltigen Förderpolitik besonders bedeutend. Wolfgang Hering, Präsident der geschäftsführenden IHK zur Rostock betonte, dass die Landesregierung auch die bestehenden Unternehmen unterstützen müsse, beispielsweise wenn sie ausländische Märkte erschließen möchten.

Die Energiewende sehen Landesregierung und Wirtschaft gemeinsam als die zentrale wirtschaftspolitische Herausforderung in Deutschland und als große Chance für Mecklenburg-Vorpommern.  Für das Handwerk seien vor allem kleinere, dezentrale Lösungen wünschenswert, die den Betrieben neue Geschäftsfelder ermöglichen, so Peter Günther, Präsident der Handwerkskammer Schwerin. Wichtig sei zudem, dass Regierung und Wirtschaft im Norden sich gemeinsam für eine bundesweite Umlage der Netzausbaukosten einsetzen.

Die Landesregierung setzt große Hoffnungen in das neu geschaffene Energieministerium. Hans-Dieter Bremer, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern, forderte eine wirksamere Koordinierung der verschiedenen energiepolitischen Aktivitäten auf Landesebene für eine forcierte Umsetzung der Energiewende. Der Ministerpräsident sagte zu, bei der anstehenden Neuauflage des Landesraumentwicklungsplanes die Mindestgrößen für Onshore-Windeignungsflächen sowie die Abstandsregelungen zu Wohn- und Naturschutzgebieten anzupassen. Kleinere Windparks würden zudem auf mehr Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen, so der Ministerpräsident.

Bei der Förderpolitik mahnte Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin, bereits in seiner Begrüßung Augenmaß an. Das Land solle nachhaltige Investitionen fördern und sorgsam mit den Steuermitteln umgehen.

Lebhaft diskutiert wurde die Frage der Einführung eines Mindestlohns über die Hintertür der Investitionsförderrichtlinie und des Landesvergabegesetzes. Die Unternehmer machten gegenüber dem Ministerpräsidenten geschlossen deutlich, dass sie ihre Verantwortung einer gerechten Entlohnung ernst nehmen, jedoch die Tarifautonomie entschlossen verteidigen werden.

Als wichtigste gemeinsame Aufgabe beschrieben Regierung und Wirtschaft die Fachkräftesicherung. Der Ministerpräsident zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung des Fachkräftebündnisses. Die Unternehmerinnen und Unternehmer nannten Beispiele innovativer Einzellösungen, insbesondere zur Förderung älterer Arbeitnehmer sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zur Sicherung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen in hoher Qualität boten die Vertreter der Kammern der Landesregierung an, das Fachpersonal der Bildungszentren als Lehrer an den Berufsschulen einzusetzen. Minister Sellering sagte zu, das Angebot zum Diskurs sehr gern anzunehmen.

Nach oben scrollen