Das war das 19. Sportfest für Athleten mit Handicaps

Norddeutsches Sportfest für Athleten mit Handicaps in Schwerin begeisterte Sportler und Zuschauer

Warm upGroßartiger Sport wurde beim 19.Norddeutschen Sportfest für Athletinnen und Athleten mit Handicaps in der Schweriner Sport- und Kongreßhalle im April geboten. Die traditionelle Sportveranstaltung, die der Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport in Zusammenarbeit mit ARGuS Schwerin organisierte, sah Sportler aus Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und M-V am Start.

Rollstuhl-FechterDabei wurde in den Sportarten Hallenboccia, Rollstuhlfechten, im Fußball, im Elektro-Rollstuhlhockey, im Tischtennis, im Unihoc und im Mehrkampf (Werfen, Ergometer-Wettbewerb, Laufen, Fitness, Boccia) um gute Leistungen und Platzierungen gewetteifert.

Eröffnet wurde das 19.Sportfest für Athletinnen und Athleten mit Handicaps durch die Sozialministerin Manuela Schwesig, u.a. in Anwesenheit von Wolfgang Remer, Präsident des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, Stephan Nolte, Stadtpräsident Schwerins und Bernd Schubert, Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Hermann und Sozialministerin SchwesigBesonders gewürdigt wurden auch die Leistungen der Judo-Schwestern Ramona und Carmen Brussig vom PSV Schwerin bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in der Türkei. Beide Athletinnen sind seit Jahren nicht nur sportlich bemerkenswert erfolgreich, sondern auch Sympathieträger im Sport mit Handicap.

Trainer Mathias HermannRamona wurde 2004 Paralympics-Siegerin in Athen, gewann 2008 in Peking Silber und konnte erst kürzlich, in Antalya, den WM-Titel in ihrer Gewichtsklasse erkämpfen. Auch Carmen beeindruckt regelmäßig mit eindrucksvollen Leistungen. So gab es für sie 2008 bei den Paralympics Bronze und 2010 auch Bronze bei den WM. Leider konnten die beiden Ausnahme-Sportlerinnen in Schwerin nicht anwesend sein.

Beide sind zurzeit in der Schweiz und konnten leider durch die isländische „Vulkan-Wolke“, die Ende April den europäischen Flugverkehr nahezu Hermann, Schwesig, Golzow (v.l.)zum Erliegen brachte, nicht nach Deutschland fliegen. So nahm Trainer Matthias Hermann die Glückwünsche und Blumensträuße der Sozialministerin entgegen, die die Leistungen von Ramona und Carmen Brussig als beispielhaft und herausragend lobte.

Höhepunkte der Eröffnung des 19.Norddeutschen Sportfestes für Athletinnen und Athleten mit Handicap war der Auftritt der Cheerleader vom SV Dynamo Rostock und die gemeinsame Erwärmung aller Teilnehmer mit dem TuS Hohenschönhausen.

Das 19.Norddeutsche Sportfest für Athletinnen und Athleten mit Handicap war auch ein ganz besondere Veranstaltung im 20.Jahr des Bestehens des VBRS M-V.

Im Jahr 1990 wurde der Behinderten- und Rehasportverband M-V in Rostock gegründet. Damals schlossen sich die Bezirksfachausschüsse Rostock, Schwerin und Neubrandenburg, die bis 1990 in der DDR bestanden, zusammen. Zwölf Vereine mit gerade einmal 237 Mitgliedern waren damals im neuen VBRS vertreten.

Cheerleader vom SV Dynamo RostockDoch seitdem konnten wir eine wahrhaft rasante, positive Entwicklung in den drei Bereichen Breiten-, Leistungs- und Rehasport verzeichnen: Neben einem umfangreichen Veranstaltungskalender mit zahlreichen Landesmeisterschaften, Turnieren, mehreren Landessportfesten sowie nationalen und internationalen Wettkämpfen in 20 Sportarten sowie zahlreichen Langzeitprojekten wurden und werden noch immer angepasste Förderstrukturen im Talente-Bereich und Leistungssport mit Unterstützung des Landes aufgebaut.

Unter anderem war nicht nur für den VBRS die Anerkennung des ersten Landesleistungszentrums für Sport mit Handicap im Berufsbildungswerk Greifswald ein wichtiger Meilenstein. Hier finden Athletinnen und Athleten mit einem Handicap neben der beruflichen Bildung alle erforderlichen Bedingungen, um ihre sportliche Karriere voranzubringen. Um international mit dem steigenden Konkurrenzkampf im Leistungssport mit Handicap mithalten zu können, müssen sich die heimischen Sportler bestens vorbereiten können.

Das Landesleistungszentrum ist diesbezüglich hervorragend geeignet.“, blickt auch Jürgen Becher, der Präsident des VBRS M-V, der leider aufgrund einer Erkrankung beim 19.Sportfest nicht dabei sein konnte, auf die erfolgreiche Arbeit der letzten beiden Jahrzehnte zurück.

Cheerleader vom SV Dynamo Rostock„Es war für unseren Landesverband und somit unser Land ein erfolgreiches Jahrzehnt. Hatten wir vor zehn Jahren ca. 3500 Sportlerinnen und Sportler in 40 Mitgliedsvereinen, die in 11 Sportarten aktiv waren, so sind es zurzeit ca. 7800 in 91 Vereinen und 24 Sportarten, davon 15 paralympisch bzw. deaflympisch. Ein weiteres herausragendes Beispiel für die sehr positive und rasante Entwicklung des Sportes für Athletinnen und Athleten mit Handicap, sind deren zahlreiche Teilnahmen an nationalen wie internationalen Meisterschaften:

Nahmen Athletinnen und Athleten aus M/V vor gut zehn Jahren in fünf Sportarten an Deutschen Meisterschaften und in zwei Sportarten an internationalen Wettkämpfen teil, so sind es jetzt vierzehn bzw. neun Sportarten und drei Bundesligen!“, ergänzt Jürgen Becher.

Das 19.Norddeutsche Sportfest für Athleten mit Handicaps war jedenfalls ein Erfolg.

Marko Michels

Fotos: (Michels)
1.: Warm-Up mit dem TuS Hohenschönhausen.
2.: In der Vorbereitung – die Rollstuhl-Fechter beim Sportfest in Schwerin.
3.: Sozialministerin Manuela Schwesig lobte im Beisein von Trainer Matthias Hermann die Erfolge von Ramona und Carmen Brussig.
4.: Seine Schützlinge konnten wegen der isländischen Vulkan-Wolke leider nicht kommen, so kam er als „Single“ – Trainer Matthias Hermann.
5.: Judo-Trainer Matthias Hermann (PSV Schwerin) nahm die WM-Glückwünsche für seine Schützlinge Ramona und Carmen Brussig von Sozialministerin Manuela Schwesig und VBRS-Landessportwart Jenns Golzow entgegen.
6./7.:  Echte Könnerinnen und Könner – die Cheerleader vom SV Dynamo Rostock.

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