Dem Volk keine Stimme – Die Wahlfälschung vom Mai 1989

Vortrag von Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk im „Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland“

Am 7. Mai 1989 waren die Bürgerinnen und Bürger der DDR erneut aufgerufen, anlässlich der Kommunalwahlen den Kandidaten der Nationalen Front in einer Scheinwahl ihre Stimme zu geben. Wie immer stand nur diese eine Liste zur Auswahl. Anfang 1989 riefen oppositionelle Gruppen zum Wahlboykott auf und forderten freie Wahlen. Auch in Schwerin wurden im Vorfeld der Wahl „Handzettel mit dem Aufdruck „Stell Dir vor, es ist Wahl, und KEINEr geht hin gefunden. Die Stasi fahndete nach den Urhebern und beobachtete sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit den Wahlen. Am Wahlabend nahmen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in etwa 1.000 Wahllokalen an den Stimmenauszählungen teil. Sie stellten fest, dass die Wahlbeteiligung deutlich geringer und die Gegenstimmen wesentlich höher waren, als später bekanntgegeben. Die Wahlergebnisse wurden also gefälscht.

Der Vortrag gibt einen Einblick in die Maßnahmen der Stasi zur Absicherung und Auswertung der Wahl. Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Projektleiter in der Forschungsabteilung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) in Berlin präsentiert seine Forschungsergebnisse und stellt sich den Fragen des Publikums – moderiert von Corinna Kalkreuth, Leiterin der Außenstelle Schwerin des BStU.

Der Eintritt ist frei.

Termin:
Donnerstag, 24. April 2014, 19.00 Uhr
Vortrag und Gespräch
Ort:
Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland
Obotritenring 106, 19053 Schwerin
Mitveranstalter:
Landeszentrale für politische Bildung M-V
Jägerweg 2, 19053 Schwerin

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