Demenzschulung für Verkaufskräfte im Einzelhandel Betroffene besser verstehen lernen

Am 15. April lädt das „Netzwerk Demenz Schwerin“ im Rahmen des Bundesprogramms „Alleinlebende Demenzerkrankte – Schulung einer Kommune“ alle im Einzelhandel arbeitenden Verkaufskräfte zu einer kostenfreien Schulung im Rathaus ein.

Die Teilnehmer erfahren wichtige Punkte zum alltäglichen Umgang mit an Demenz Erkrankten.  Das Projekt wurde von der Deutschen Alzheimergesellschaft in Berlin gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. Die Idee ist es, möglichst viele Berufsgruppen mit dem Krankheitsbild Demenz bekannt zu machen und damit allein lebenden Erkrankten eine lange Selbstständigkeit und ein möglichst langes Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. „Wenn zum Beispiel die Verkäuferin beim Bäcker merkt, dass sich der Kunde merkwürdig verhält, aber über das Krankheitsbild Demenz Bescheid weiß und es in diesem Moment erkennt, kann sie ganz entspannt mit solchen Besonderheiten umgehen“, erklärt Schwerins Amtsärztin Renate Kubbutat. „Vielleicht sagt er: ,Wie immer’, weil er gerade nicht auf die Worte ,Brot’ oder ,Brötchen’ kommt. Wenn sich die Verkäuferin dann erinnert: ,Stimmt, er kauft meistens vier Brötchen’ oder sie zeigt auf die Ware und hat Geduld, bekommt sie durch Ja/Nein-Fragen schrittweise heraus, was der Betroffene möchte. Für den  Erkrankten ist das ein Geschenk. So kann in vielen kleinen Schritten Unterstützung möglich werden.“

In Schwerin ist vor allem das „Netzwerk Demenz Schwerin“ die treibende Kraft des Projektes. Bereits stattgefundene Schulungen bei Polizei, Feuerwehr oder auch Wohnungsbaugesellschaften stießen auf positive Resonanzen und haben gute Resultate gezeigt. Auf Anfrage haben die regionalen Einkaufsketten, Märkte und Zentren zwar Interesse an Schulungen für ihre Mitarbeiter bekundet, aber aus organisatorischen oder zeitlichen Gründen nicht teilgenommen. „Die Personen also, die täglich unmittelbar mit Demenzerkrankten in Kontakt kommen können, konnten nicht erreicht werden“, so Renate Kubbutat.

Die Schulung findet am 15. April von 15 bis 17 Uhr im Raum 6064 des Stadthauses, Am Packhof statt. Wer Interesse hat, meldet sich bitte bis zum 12. April verbindlich in der Geschäftsstelle des Gesundheitsamtes unter Telefon (0385) 545-2820 an.

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