Glatter Wahlsieg für Janina
Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl hatten die Abteilung Wohnheime und der Berufsbildungsbereich der Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH den Bildungsbus der Landeszentrale für politische Bildung eingeladen. Es ging darum, den Menschen mit Behinderungen, die am Neuen Ufer leben und arbeiten ihre Fragen rund um Politik und Wahl zu beantworten.
Menschen mit Behinderungen wollen möglichst selbstständig leben und ihre eigenen Entscheidungen treffen – das gilt auch für die Bundestagswahl am 27. September.
Nach einer Gesprächsrunde wurde es dann ganz praktisch. Zwei Parteien wurden gegründet, ein Wahlprogramm erarbeitet, der Spitzenkandidat benannt und der Wahlkampf konnte beginnen. Die Partei Arbeit, Steuern, Umweltpolitik (ASU) zog mit der Förderung von umweltfreundlichen Transportmitteln wie dem Fahrrad ins Rennen.
„Wer nicht Fahrrad fahren kann, bekommt ein Training und spezielle Fahrräder“, erklärt Janina, die Spitzenkandidatin. „Außerdem sollen alle arbeiten können und die Faulen, die nicht arbeiten wollen, sollen kein Geld mehr bekommen“, ist ein weiterer wichtiger Punkt im Wahlprogramm.
Die Partei Demokratisches Diakoniewerk Rampe Nord-Partei (DDRN) setzt dagegen darauf, Alkohol nur noch in besonderen Läden zu verkaufen, die Kriminalität durch höhere Strafen und Aufklärung in den Schulen zu bekämpfen und auf die allgemeine Abschaffung von Waldbränden.
“ Es ist wirklich spannend zu sehen, wie konkret die politischen Ziele hier sind“, sagt Marcel Horning vom Bildungsbus-Team: “ da können sich andere Jugendliche noch etwas abgucken“. Nach der Wahl konnte dann Spitzenkandidatin Janina für die ASU den Wahlsieg einfahren, aber auch Jochen und Matias von der DDRN hätten einen sicheren Platz in der Regierung erreicht. Die Politiker für einen Tag fanden das Wahl-Spiel „ganz super“ und für die Teilnehmer ist jetzt klar:
“ Wir gehen wählen – das mit dem Kreuzmachen ist ganz leicht, und so können wir mitbestimmen“.
Silke Roß
