Denksportliche Ambitionen in der Landeshauptstadt

Schach-Tage im September

Seit dem 3. Jahrhundert wird (wahrscheinlich) Schach gespielt. Ein ziemlich langer Zeitraum. Kein Wunder also, dass „irgendwann“ die schachsportliche Begeisterung auch MV erreichen mußte – im Lauf des 19. Jahrhunderts bildeten sich Schach-Vereine „peu a peu“ in Rostock, Schwerin und ganz Mecklenburg und Vorpommern.

Die amtierenden Weltmeisterinnen und Weltmeister sind allerdings keine Mecklenburger oder Vorpommern. Einzel-Weltmeister bei den Herren ist Viswanathan Anand (Indien) und bei den Frauen Anna Uschenina (Ukraine). Hingegen waren die Schach-Olympiaden 2012 eine Angelegenheit für Armeniens Herren und Russlands Frauen.

Welche Bedeutung hat das Schachspiel aber in MV in der Gegenwart? Nachgefragt bei Berndt Segebarth von den Schachfreunden Schwerin

„Wir haben in MV eine reichhaltige Turnier-Szene…“

Frage: Herr Segebarth, 2012 fanden nicht nur die Olympischen und Paralympischen Spielen in London statt, sondern auch die Schach-Olympiade in Istanbul. Welche Bedeutung haben aus Ihrer Sicht die Schach-Olympiaden?

Bernd Segebarth: Die Schach-Olympiaden, die alle zwei Jahre stattfinden, sind das das große Fest aller Schachspieler – unabhängig, ob man dabei ist oder nicht.

Frage: Wäre es nicht empfehlenswert, Schach gleich ins offizielle olympische Programm aufzunehmen?

Bernd Segebarth: Dazu hat es in der Vergangenheit ja schon diverse Aktivitäten gegeben, die bisher leider aber nicht von Erfolg waren …

Frage: Wer sind, wer waren für Sie die bedeutendsten Schach-Länder der Moderne – gerade bei den Team-Wettbewerben der Schach-Olympiaden?

Bernd Segebarth: Insbesondere nach der Auflösung der ehemaligen Sowjetunion haben sich neben den etablierten Schach-Nationen Russland, Serbien und Amerika neue starke Schach-Nationen heraus gebildet. Genannt werden müssen Armenien, Aserbaidschan und die Ukraine, aber auch in China und in Indien hat Schach eine gewaltige Entwicklung vollzogen.

Frage: Wie ist eigentlich die Situation im Schach 2013 in MV? Wann gibt es das nächste große Turnier in unserem Bundesland?

Bernd Segebarth: In den Vereinswettbewerben ist MV durch den geteilten ersten Platz der Rostocker Truppe, glänzend in der zweiten Bundesliga vertreten. Auch wenn der Verband in MV im Bundesdurchschnitt als „mitgliederschwach“ gilt, so verfügt er doch über eine reichhaltige Turnier-Szene sowohl im Kinder- als auch im Erwachsenen-Bereich. Fester Bestandteil ist dabei auch das Seniorenschach, das mit seinem Turnier jährlich in Binz einen klangvollen Namen in der gesamten Bundesrepublik hat.

Turniere finden ansonsten unter anderem in Rostock, Greifswald, Ückermünde, Neubrandenburg, Gadebusch und Wismar statt. Interessenten werden auf den Turnierkalender auf der Seite www.lsvmv.de verwiesen.

Frage: Wird es eigentlich auch 2013 wieder die „Schachtage in Schwerin“ im August geben?

Bernd Segebarth: Ja, aber dieses Mal im September, um insbesondere die Schulen nach den Ferien noch besser einbinden zu können. Ansonsten laufen die Planungen für die Schachtage vom 16. bis 21. September bereits „auf Hoch-Touren“.

Vielen Dank und beste schachsportliche Erfolge 2013 für MV!

Marko Michels

… Historische Fakten zum Schweriner Schachsport: Am 31.Januar 1911 erfolgte die Neugründung des „Schweriner Schachklubs“. Der erste „Schach-Verein“ in Schwerin war im Jahr 1859 gegründet worden und löste sich mangels Interessenten wieder auf. Ein zweiter Schweriner „Schach-Verein“ konstituierte sich am 17. Mai 1878. Auch dieser stellte seinen „Spielbetrieb“ infolge der dürftigen Resonanz unter den Schwerinern wieder ein.
Im Jahr 1911 lud Schwerin dank des Engagements des „SSK“ zum 14. Schachkongreß in Mecklenburg ein.

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