Der 8. Mai 1945 – Die andere Seite der Befreiung

Tagung im Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland

Feier von Stalins (mitte) Geburtstag 1949. Rechts im Bild: Walter Ulbricht (Foto: Wikipedia gemeinfrei)Am 8. Mai 2015 wird der siebzigsten Jahrestag der Befreiung vom Zweiten Weltkrieg und der NS-Diktatur begangen. Mit der Tagung „Der 8. Mai 1945 – Die andere Seite der Befreiung“ am Sonnabend, dem 9. Mai 2015 von 11 bis 16.30 Uhr laden der Verein Politische Memoriale und die Heinrich-Böll-Stiftung MV zur Auseinandersetzung mit den Folgen der Befreiung für die Sowjetische Besatzungszone und spätere DDR ein. Veranstaltungsort ist das Schweriner Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland, Obotritenring 106.

Mit dem 8. Mai 1945 und der Zeit danach, sind neben der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus zugleich gegensätzliche historische Erfahrungen, Sichtweisen und Gefühle verbunden. Während sich die Bundesrepublik in ihren Gründungsjahren schwer mit der Erinnerungspolitik tat – symbolisierte der 8. Mai doch Befreiung und Niederlage zugleich – stilisierte die DDR das Datum zum „Tag der Befreiung des deutsches Volkes vom Hitlerfaschismus durch die Rote Armee“ jedoch ohne dabei die Frage nach der eigenen Schuld zu thematisieren.
Der „Tag der Befreiung“ wurde zugleich zum Auftakt der Errichtung einer neuen Diktatur in Ostdeutschland. Viele, die für die Befreiung vom Nationalsozialismus gekämpft hatten, sahen sich alsbald um ihre Hoffnungen betrogen oder gar selbst wieder neuer Verfolgung ausgesetzt.

Die Referentin Dr. Heike Radvan der Historiker Harry Waibel und der DDR-Bürgerrechtler Wolfram Tschiche beschäftigen sich in ihren Vorträgen mit der Errichtung der stalinistischen Diktatur in Ostdeutschland im Kontext Osteuropas, mit dem Umgang mit NS-Funktionären und Tätern in der SBZ/DDR und mit Formen des Antisemitismus vor 1989 in Ostdeutschland.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt der Verein Politische Memoriale (Ansprechpartner: Martin Klähn) unter m.klaehn@polmem-mv.de oder die Heinrich-Böll-Stiftung MV unter 0381-4922184 entgegen. Weitere Informationen sowie das Tagungsprogramm unter http://www.boell-mv.de/

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