Der Frauen-Handballsport – zwischen Historie und aktuellem Spielbetrieb

Nachgefragt bei der Schweriner Handball-Spielerin Vivien Bartlau

2011 – auch ein sportliches Jubiläumsjahr für den Frauen-Handballsport. Vor 35 Jahren fand erstmals ein olympisches Frauen-Hallen-Handball-Turnier statt.  Nach den Handball-Herren 1972 fanden bei den XXI. Olympischen Spielen 1976 in Montreal auch die Handball-Frauen den Weg in die olympische Arena.

Sechs Frauen-Teams – aus der Sowjetunion, aus der DDR, aus Ungarn, aus Rumänien, aus Kanada und aus Japan – wetteiferten dabei um Medaillen und gute Platzierungen. Das erste olympische Handballspiel für Frauen lautete Ungarn gegen Japan und endete mit einem 25:18-Sieg der Ungarinnen. Das Turnier endete letztendlich mit einem Triumph für die sowjetischen Frauen, aber auch das DDR-Team konnte über Silber jubeln.

So gewann das DDR-Team gegen Rumänien mit 18:12, gegen Japan mit 24:10, gegen Kanada mit 28:4, spielte gegen Ungarn 7:7, verlor allerdings gegen die UdSSR mit 11:14. Das Ranking beim ersten olympischen Frauen-Handball-Turnier`76 sah folgendermaßen aus: 1. Sowjetunion 2. DDR 3. Ungarn 4. Rumänien 5. Japan 6. Kanada.
In der DDR-Mannschaft spielten auch vier Akteurinnen des SC Empor Rostock: Gabriele Badorek, Christina Voß, Eva Paskuy und Hannelore Burosch.

Frauen-Handball in M-V 2011

Tja und wo steht der Frauen-Handballsport in Mecklenburg-Vorpommern 35 Jahre später?!

Die TSG Wismar ist in der zweiten Bundesliga am Ball, die Rostocker Dolphins und Grün-Weiß Schwerin sind in der dritten Liga Nord aktiv und Fortuna Neubrandenburg sowie das zweite Team der Rostockerinnen beweisen sich in der Ostsee-Spree-Oberliga.

Am 22./23. Oktober mussten sowohl die Wismarerinnen, Schwerinerinnen, Rostockerinnen als auch die Neubrandenburgerinnen ran. Und leider lief nicht alles wie gewünscht.
Die TSG Wismar verlor auswärts bei der BBM Bietigheim mit 30:33 und sind in der zweiten Bundesliga mit 3:11 Punkten zurzeit auf Rang fünfzehn. Die Handballerinnen aus Schwerin unterlagen zu Hause dem VfL Oldenburg II mit 19:32 und kommen gegenwärtig, nach sieben Spieltagen, auf Rang sieben mit immerhin 6:8 Punkten. Das erste Team der Rostockerinnen konnte am 22. Oktober jedoch gegen HSG Hude-Falkenburg daheim gewinnen – mit 29:16. Die ersten Rostockerinnen sind damit im Zwischenstand Zwölfte. In der Ostsee-Spree-Oberliga zog Fortuna Neubrandenburg auswärts gegen Frankfurt/Oder mit 24:28 den Kürzeren – nach vier Spieltagen waren die Neubrandenburgerinnen noch Dritte …

Es gilt für die M-V-Frauen-Handball-Teams eben auch die alte Weisheit von Torwart-Titan Olli Kahn: „Kämpfen! Man muß immer weiter kämpfen!“ Das will natürlich auch die junge Vivien Bartlau mit ihrem Team von Grün-Weiß Schwerin!

Nachgefragt …

„Unser erstes Ziel ist der Klassenerhalt!“

Frage: Vivien, die Saison in der dritten Handball-Liga der Frauen ist noch relativ jung. Wie lautet ein persönliches Zwischen-Resümee nach sieben Spieltagen?

Vivien Bartlau: Vor dem Hintergrund, dass wir Aufsteiger sind und 6:8 Punkte auf „unserem Konto“ haben, sind wir eigentlich noch im Soll. Wir konnten den Vize-Meister der letzten dritte Liga Nord-Saison schlagen (Gegen den TSV Owschlag  gab es einen 33:31-Sieg! – Anm.d.Red.). Allerdings unterliegen wir leider immer noch Schwankungen, obwohl wir eigentlich das Potenzial zu mehr hätten. Aber wir arbeiten daran!

Frage: Wie beurteilen Sie, Vivien, Ihr gegenwärtiges Leistungsvermögen?

Vivien Bartlau: Nachdem ich im letzten Jahr eine Kreuzband-Verletzung erlitt, bin ich insgesamt recht gut in die neue Saison gestartet. Jedoch läßt die Effektivität noch etwas zu wünschen übrig. Es geht aber bergauf.

Frage: Wie läuft es eigentlich neben dem Handball-Parkett für Sie?

Vivien Bartlau: Ich bin Studentin der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Wismar. Dabei lassen sich die Studien und der Handballsport recht gut miteinander koordinieren. Ich kann regelmäßig an den Lehrveranstaltungen in Wismar und am Training in Schwerin teilnehmen. Das Studium ist dabei die beste Alternative und der beste Ausgleich zum Handballsport.

Frage: Wo ordnen Sie – Stand Ende Oktober 2011 – die Mannschaft von Grün-Weiß Schwerin im Frauen-Handballsport in M-V ein?

Vivien Bartlau: Ich denke, wir sind nach der TSG Wismar gegenwärtig die zweitstärkste Frauen-Handball-Mannschaft in M-V.

Frage: Und wie lautet das Ziel für die Saison 2011/12 für GW Schwerin?

Vivien Bartlau: Unser erstes Ziel ist erst einmal die Klasse zu erhalten und wenn es dann letztendlich auch eine richtig gute Platzierung gibt … Um so besser!

Dann weiterhin beste Erfolge für Sie – sportlich, studentisch und nicht zuletzt persönlich! Maximale Erfolge natürlich auch für die anderen Frauen-Handball-Teams in M-V …

M. Michels

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