Der November im Schleswig-Holstein-Haus

Ob Literatur, Kunstausstellungen, oder Podiumsdiskussionen, das Schleswig-Holstein-Haus bietet im November wieder allerhand Kultur.

Mo. 01.11., 19.30 Uhr, Gartensalon
Potenziale Ost – Zukunft erfinden
Vortrag und Gespräch mit Dr. Rainer Land, Thünen-Institut  Bollewik

Im Umgang mit Krisen hat der Osten Erfahrung: Der gesellschaftliche Umbruch nach 1989 brachte nicht nur Verbesserungen, sondern auch enorme ökonomische, demographische und soziale Probleme, für die es bisher kaum befriedigende „große“ Lösungen gibt. Aber engagierte Menschen vor Ort sehen die Krise als Herausforderung und beschreiten neue Wege. Diese „changemaker“ setzen kreativ und unkonventionell Veränderungen auf lokaler Ebene in Gang.
Im Mittelpunkt des Abends soll die Situation in M-V stehen, vor allem in Hinblick auf die Themen Wirtschaft und Erneuerbare Energien.
Dr. Rainer Land ist Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler und arbeitet seit 1998 zu Ostdeutschland, zur Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume. 2002 war er Mitbegründer des Thünen-Instituts.
Eintritt: frei
(Heinrich-Böll-Stiftung MV)

Di. 02.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Moritz Rinke
Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel

Paul Wendland will in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten, da holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise an den Ort seiner Kindheit nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und an ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit.
Moritz Rinke, 1967 in Worpswede geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Gegenwartsdramatikern. Er legt hier sein furioses Romandebüt vor.
Die Veranstaltung wird als NDR-Literaturcafé moderiert und aufgezeichnet.
Eintritt: 5,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin und NDR1RadioMV)

Mi. 03.11., 17.00 Uhr, Gartensalon
Zentrum Demenz
Der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft in M-V, vertreten durch Frau Christa Kurfeld und Herrn Ferdinand Hartmann, stellt im Rahmen der Informationsabende des Zentrum Demenz die Arbeit des Vereins, seine Ziele und Arbeitsweise vor.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0385/52133818.
Eintritt: frei
(Zentrum Demenz)

Mi. 03.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Bastienne Voss
Mann für Mann

Dreist witzig und mit Tiefgang wird die erotische deutsch-deutsche Geschichte von Sibylle und ihren ungewöhnlichen Männerbekanntschaften erzählt. Sie will raus aus der Provinz und zum Theater. Entsprechend sortiert sie ihr Liebesleben: von Igor, der „Siegermacht“, zu Hesse, der sie nicht nur in das Berliner Theaterleben einführt. Der Fall der Mauer verändert alles. Hesse verstummt und Sibylle begegnet einem anhaltinischen Jacques Brel, der ihr eine Rolle in einer Daily Soap verschafft.
Bastienne Voss hat Schauspiel und Gesang studiert, in Fernsehproduktionen mitgewirkt und sie war Mitglied im Kabarettensembles „Distel“. 2007 erzählte sie in „Drei Irre unterm Flachdach“ ihre Familiengeschichte.
Eintritt: 5,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin)

Do. 04.11., 17.00 Uhr
Ausstellungseröffnung
Gerhard Moll (Berlin 1920 – 1986)

Ölbilder und Aquarelle
Er gehört zu den fast vergessenen Malern aus der Generation der Aufbruchjahre nach dem 2. Weltkrieg in Berlin. Schon in den letzten Jahrzehnten seines Lebens hatte er am Kunstbetrieb kaum noch Anteil. Nur wenige, treue Künstlerfreunde hielten zu ihm Kontakt: Wolfgang Frankenstein, Waldemar Grzimek, Lothar Klünner, Wolfgang Felber, Vera Singer. Er war ein Mensch, auf den das vielfach vernutzte Wort der „verlorenen Generation“ tatsächlich angewendet werden kann. In der ersten Nachkriegszeit war seine Malerei lange Zeit an eine sehr individuelle, symbolische Kombinatorik aus Dingen und Figuren gebunden. Franz Kafka und Picasso beeinflussten seine surreale Weltsicht. Bis zum Mauerbau arbeitete er, im Westteil der Stadt lebend, zusammen mit Frankenstein, Grzimek und Vera Singer an größeren Wandbildern im Osten mit. Danach fand er in seinen Aquarellen zu weitgehend ungegenständlichen Bildvorstellungen im Sinne der abstrakten, gestischen Malerei der 50er und 60er Jahre, bis er, teilweise inspiriert durch die Pop-art, zu einer figurativ-gegenständlichen Bildvorstellung zurückkehrte. Schon seit den 50er Jahren konnte seine künstlerische Arbeit – aus politischen, aber auch aus gesundheitlichen Gründen – öffentlich kaum wahrgenommen werden. Er starb, nahezu vergessen, 1986 in Berlin.
(Frei aus dem Katalog „Gerhard Moll, Gemälde und Aquarelle“, Hrg. Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur 1993)
Ausstellungsdauer: 5.11. – 9.1.2011
Eintritt: zur Eröffnung frei; ab 5.11.: 5,- € / erm. 3,- €
(Schleswig-Holstein-Haus)

Fr. 05.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Prof. Dr. Jörg-Peter Findeisen
Jean Baptiste-Bernadotte

Er war Revolutionsgeneral, Marschall Napoleons und  König von Schweden und Norwegen.
Das kritische Bild seiner Zeitgenossen prägt bis heute die Sicht auf den französischen Marschall (1763–1844), der als Karl XIV. Johan zum Stammvater des modernen schwedischen Königshauses wurde. Der Autor nähert sich in seiner Biographie ebenso behutsam wie prägnant bilanzierend einem Mann der Gegensätze und Widersprüche, in dessen Lebenslauf sich die dramatische Geschichte Europas im Aufbruch zur Moderne spiegelt.
Jörg-Peter Findeisen, geb. 1943, 1988-1993 Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit an der Universität Jena; Gastprofessuren in Schweden und Polen; seit 1995 Honorarprofessor an der Universität Sundsvall; lebt und lehrt heute in Trier.
Eintritt: 3,- €
(Casimir-Katz-Verlag und Kulturbüro Schwerin)

Sa. 06.11., 16.00 Uhr, Saal
15. Literaturtage
Alle Märchen spielten hier
Erlebtes, erzähltes, ertapptes Mecklenburg-Vorpommern

Die Autorin Katrin Sobotha-Heidelk und der Fotograf Jörn Lehmann nähern sich Menschen, einzelnen Orten und Landschaften. Sie fragen nach bei Stefan Kreibohm, dem Wettermann von Hiddensee oder bei Rosemarie Wilcken in Wismar an der alten Reeperbahn. Und wieder anders nähern sie sich einem Dorf an der Elbe, das 1985 dem Erdboden gleichgemacht wurde, weil die Ruinen der zwangsgeräumten Höfe als Fluchtverstecke hätten dienen können. Die Flut brachte 2002 alles wieder ans Tageslicht.
Katrin Sobotha-Heidelk, geb. 1968, studierte Bibliothekswissenschaft und Betriebswirtschaft (M.A.), veröffentlichte 1995 ihr erstes Buch, „Die Schatzkammer“, und 2007 den Band „Hinter den Ligusterhecken“. Sie arbeitet im Archiv des NDR-Landesfunkhauses in Schwerin.
Eintritt: frei
(Schelfbuch-Verlag)

So. 07.11., 16.00 Uhr, Saal
Stunde der Musik
„Begegnungen“

Werke für Klarinette und Klavier von Brahms, Debussy und Poulenc
Ausführende: Hans-Matthias Glaßmann (Klarinette), Friedemann Braun (Klavier)
Im Programm: Es-Dur-Sonate op. 120 Nr. 2 von Johannes Brahms;  Première Rhapsody von Claude Debussys gesetzt und Sonata für Klarinette und Klavier von Francis Poulencs.
Kammermusik mit Musikern der Mecklenburgischen Staatskapelle hat seit 3 Jahren einen festen Platz im Schleswig-Holstein-Haus. Es ist das 1. Konzert in der neuen Spielzeit.
Hans-Matthias Glaßmann ist seit 1979 als Erster Soloklarinettist in Schwerin engagiert. Er spielte in Sinfoniekonzerten anspruchsvolle Solowerke des 19. und 20. Jahrhunderts, musiziert im Kammermusikensemble „Consortium Ventorum“ auch auf alten Instrumenten und gehört zum „Schweriner Trio“. Am Klavier wird er von Solorepetitor Friedemann Braun begleitet, der seit fünf Jahren in Schwerin engagiert ist. Als Klavierbegleiter, Organist und Cembalist konzertiert er im In- und Ausland. Er amtierte als Chordirektor des Opernchores am Schweriner Staatstheater und gestaltete den musikalischen Part des Ballettabends Impressionen im E-Werk.
Eintritt: 10,- € / 8,- € für Schüler
(Mecklenburgische Staatskapelle und Schleswig-Holstein-Haus)

Di. 09.11., 19.30 Uhr, Saal
Gerhard M. Schneidereit
Dunkler Wald und weites Meer  – Einhundert Jahre Malerei auf dem Darß

Mit vielen Details belegt der Autor und Sammler Gerhard Schneidereit, wie viele Maler sich zwischen 1890 und 1900 in Prerow, aber auch in den Boddendörfern Born und Wieck einfanden. Er gibt Antworten auf die Frage, warum sich nicht auch in Prerow, so wie in Ahrenshoop, eine Künstlerkolonie gebildet hat. In Wort und Bild begegnen Sie Malern wie Carl Malchin, Paul Müller-Kaempff, Friedrich Wachenhusen oder Anna Gerresheim. Aber auch die gegenwärtige Kunstszene wird kenntnisreich beleuchtet.
Eintritt: frei
(Literaturstammtisch Liane Römer)

Mo. 15.11., 19.30 Uhr, Saal

15. Literaturtage
„Das Weihnachtsland“. Ein Märchen von Heinrich Seidel
Hörbuchpremiere

Der1842 im Dorf Perlin geborene Ingenieur und Schriftsteller hat dem festlichen Thema gleich mehrere Weihnachtsmärchen gewidmet. Das wohl schönste ist das 1885 erschienene „Weihnachtsland“. Erzählt wird von Werner und Anna, die so arm sind, dass es für sie keine Feiern gab. Aber einmal da passiert etwas ganz Besonderes. Und dieses Weihnachten sollte das Leben der armen Leute vollkommen verändern.
Der Schauspieler, Nachrichtensprecher, Redakteur und Hörbuchproduzent Thomas Zieler hat das Hörbuch in Zusammenarbeit mit dem Schweriner Schauspieler Ekke Hahn und der Vokalistin Andra Barz (Rathenow) produziert. Die zauberhafte Mischung aus dem mit hoher Sprechkunst vorgetragenen Seidel-Text und  der faszinierenden Gesangskunst ist in der Tat ein Weihnachtsgeschenk!
Eintritt: 5,- Euro
(Schibri-Verlag Strasburg /Uckermark und  Freundeskreis Heinrich Seidel Schwerin e.V.)

Di. 16.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Rafael Seligmann
Deutschland wird dir gefallen
Autobiographie
Als der Zehnjährige aus Israel nach München kommt, erlebt er zuerst Verlust und Ausgrenzung. Aber nie verleugnet er seine Identität – auch nicht, als er irgendwann feststellt, dass die israelische Militärgesellschaft nicht mehr die seine ist. In der deutschen Mehrheitsgesellschaft beheimatet, nutzt er die weiter empfundene Abseitsstellung, um seine Beobachtungsgabe zu schärfen. Er ist ein unverwechselbarer Romancier und Publizisten, der sich konsequent allen Vorurteilen und Erwartungshaltungen verweigert und gerade dadurch als deutscher  jüdischer Autor und Chronist eminente Bedeutung erlangt hat.
Rafael Seligmann, geb. 1947, schreibt als Publizist für die großen deutschen Wochenzeitungen,  schreibt Romane, z. B. „Rubinsteins Versteigerung“ und „Der Musterjude“, und Essays, u. a. „Hitler. Die Deutschen und ihr Führer“. Er lebt in Berlin und Tel Aviv.
Eintritt: 5,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin)

Mi. 17.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Alexander Osang
Königstorkinder

Andreas Hermann, Anfang 40, hat die erste Hälfte seines Lebens im Osten Deutschlands verbracht. Nach der Wende beruflich vielfach gescheitert, lebt er in einer winzigen Wohnung in Berlin und arbeitet als »Ein-Euro-Jobber« an einem Kulturprogramm zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. In sein eher tragikomisches Leben inmitten skurriler Wendeverlierer bricht eines Tages eine Frau aus dem Westen ein, die mehr über den Osten zu wissen scheint als er selbst.
Alexander Osang, geb. 1962, studierte Journalistik und arbeitete nach der Wende als Chefreporter der Berliner Zeitung. Für den Spiegel war er 7 Jahre als Korrespondent in New York. Für seine Reportagen erhielt er mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. Sein erster Roman, »die nachrichten«, wurde verfilmt und u. a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Die Lesung wird als NDR-Literaturcafé moderiert und aufgezeichnet.
Eintritt: 5,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin und NDR1RadioMV)

Do. 18.11., 19.00 Uhr, Saal
Ein Freiheits- und Einheitsdenkmal – die Friedliche Revolution als Identitätsstiftung
Podiumsdiskussion

Bei den Montagsdemonstrationen 1989 meldeten sich Woche für Woche Hunderttausende DDR-Bürger im ganzen Land zu Wort und protestierten gegen die politischen Verhältnisse. In Schwerin gingen am 23. Oktober nach einem Friedensgottesdienst im Dom 40.000 Menschen auf die Straße. Mehr als 20 Jahre sind seit Mauerfall und Herstellung der deutschen Einheit vergangen. Ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin soll daran erinnern. Welche integrierende und identitätsstiftende Wirkung von ihm ausgehen kann, soll Gegenstand der Diskussion sein, die gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung M-V vorbereitet wurde.
Eintritt: frei
(Deutsche Gesellschaft e.V.)

Fr. 19.11., 19.30 Uhr, Saal
15. Schweriner Literaturtage
Ulrich Ladurner
Eine Nacht in Kabul. Unterwegs in eine fremde Vergangenheit

Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – in ihrem Namen führt der Westen in Afghanistan Krieg gegen die Taliban und gegen den Terror. Ulrich Ladurner berichtet von den Schauplätzen in diesem Konflikt. Seine Reisen führen ihn in ein Land voller Gegensätze, auf den Spuren von Eroberungen und Niederlagen. Er blickt zurück in die lebendige Vergangenheit eines alten Schlachtfeldes, das Europäern und Amerikanern zur Obsession wurde, und legt Zeugnis ab über das Leben der Menschen heute.
Ulrich Ladurner, geb. 1962 in Meran/Südtirol, studierte Politikwissenschaft und Geschichte. Seit 1999 berichtet er als Auslandsredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT aus Irak und Iran, Afghanistan und Pakistan.
Eintritt: 5,- €
(Friedrich-Ebert-Stiftung MV und Kulturbüro SN)

Sa. 20.11., 16.00 Uhr, Saal
Herbst-Sequenzen
Konzertduo Schünemann/Gärtner

Ein musikalischer Bilderbogen zu einer stimmungsvollen Jahreszeit mit Werken von F. Chopin, K. Weill, M. Mussorgski, A. Piazzolla, A. Gärtner und J. Kosma präsentiert von Cornelia Schünemann, Sopran und Saxophon, und Andreas Gärtner am Klavier.
Eintritt: 10,00 € / erm. 8,00 €
(Konzertduo Schünemann/Gärtner und Schleswig-Holstein-Haus)

Mo. 22.11., 19.00 Uhr, Saal
Ellbogengesellschaft?
Haben christliche Werte Raum in unserer Gesellschaft?

Podiumsdiskussion mit Christian Meissner / Theologe, Bundesgeschäftsführer EAK; Dr. Armin Jäger / MdL; Elke Löhr / Caritas; Bernd Szczotkowski / Helios Kliniken Schwerin GmbH;  Christiane Hagemann / Frauen-Union Schwerin.
Sind wir eine Ellbogengesellschaft? Mediale Berichterstattungen über Egoismen, Gier, Rücksichtslosigkeiten, Gewaltbereitschaft lassen diesen Eindruck entstehen. Stimmt dieses Bild tatsächlich mit der Realität überein? Wie lassen sich christlich-ethische Wertorientierungen vermitteln und der gesellschaftliche Zusammenhalt stärken?
Eintritt: frei
(Konrad-Adenauer-Stiftung M-V)

Di. 23.11., 19.00 Uhr, Saal
Rich Brother
Dokumentarfilmvorführung und Diskussion mit der Regisseurin Insa Onken

Was kann man tun, wenn man als Asylbewerber in Deutschland keine Möglichkeit hat, mit Arbeit Geld zu verdienen, die Familie in Afrika aber genau dies erwartet? Ben aus Kamerun hat auf dieses Dilemma seine eigene Antwort gefunden – das Boxen. Er begann als blutiger Anfänger und hat sich als echtes Naturtalent buchstäblich nach oben durchgeboxt.
Die Regisseurin Insa Onken hat Ben auf seinem Weg begleitet. Ihr Film zeigt seinen Kampf – nicht nur in der Boxwelt. Immer wieder wird er ausgebremst und ausgenutzt. Doch Ben gibt nicht auf. Am Ende steht er vor seinem großen Kampf um den WM-Titel! Insa Onken verkürzt Bens Geschichte nicht auf die rein politische Perspektive, sondern zeigt, welchen Erwartungen der Boxer auch seitens seiner Familie ausgesetzt ist. Bens Leben in Berlin wird den Interviews mit seiner Familie in Kamerun gegenüber gestellt. Ein enormer Druck lastet auf dem jungen Mann  und droht ihn zu zerreiben.
„Rich Brother“ erhielt auf dem 52. Dokumentarfilmfest Leipzig die Goldene Taube für den besten Dokumentarfilm im Deutschen Wettbewerb.
Eintritt: frei
(Heinrich-Böll-Stiftung M-V in Kooperation mit Eine-Welt-Landesnetzwerk und Flüchtlingsrat MV)

Mi. 24.11., 19.30 Uhr, Saal
Schwerin, schön wie noch nie
Vortrag von Frau Prof. Sabine Bock

Obwohl Schwerin im Zweiten Weltkrieg nahezu unzerstört geblieben war, mussten nach 1945 und vor allem nach Gründung der DDR 1949 viele Bauaufgaben bewältigt werden. Wohnungen fehlten, weil sich durch den großen Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen die Einwohnerzahl der Stadt nahezu verdoppelte. Die Landeshauptstadt bzw. ab 1952 die Bezirksstadt war gemäß den neuen politischen Vorstellungen zu gestalten. Die änderten sich, so auch die Baupläne. Was wurde 1945 und 1961 in Schwerin geplant und was tatsächlich gebaut?
Eintritt: 3,- €
(Klöndör e.V.)

Do. 25.11., 16.00 Uhr, Gartensalon
Plattdütsch
Dr. Peter Drews schreibt im exzellenten Plattdeutsch über seine engere Heimat und sein Leben als Doktor der Medizin. Aus seinem Buch „Ut min Läben as Landdoktor“ bringt er „iernsthafte un smustergrinige“ Geschichten zu Gehör. Wir freuen uns auf Mitglieder und Gäste!
Eintritt: frei
(Plattdütsch Kring tau Swerin)

Sa. 27.11. & So. 28.11.
Advent im Hof
Vor, hinter und im Schleswig-Holstein-Haus können sich die Besucher am Samstag von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis18 Uhr auf Gefilztes, Gemaltes, Getöpfertes, Gestricktes und Geschnitztes freuen und die Produkte der Kunsthandwerker gern auch kaufen. Musik und Puppenspiel gibt es dazu und für die Kleinsten den Besuch des Weihnachtsmannes.
Für das leibliche Wohl wird der Bauspielplatz e.V. sorgen.
Eintritt: frei
(Kulturbüro Schwerin)

Di. 30.11., 19.00 Uhr, Saal
Historischer Abend
Historische Gärten, Parks und Friedhofsanlagen in Schwerin

Vortrag von Steffi Rogin, Städtische Denkmalpflege
Schwerin ist nicht nur eine Stadt der Seen, sondern auch eine Stadt im Grün. Im frühen 19. Jahrhundert beginnt der Umbau der bis dato mittelalterlich anmutenden Stadt. Am Ende des Jahrhunderts präsentiert sich eine stadträumlich gewachsene Stadt mit zeitgemäßen baulichen Akzenten und einer großzügigen Garten- und Parklandschaft, welche sich wie ein Kranz um die Residenzstadt legt. Gärtnerische Anlagen wie der Pfaffenteich mit seinen Promenaden und der Alte Friedhof, aber auch private Gärten zeugen vom Wunsch und Anspruch, der gebauten Architektur einen angemessenen Freiraum gegenüber zu stellen.
Vor dem Hintergrund der erfolgreichen BUGA 2009 wird eine erste Vorstellung zu den historischen Gartenlandschaften gegeben.
Eintritt: 2,- €
(Stadtgeschichts- und –museumsverein Schwerin e.V.)

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