Der Schwimmsport in Fokus

Schwerin mit neuen und alten Schwimmsport-Traditionen

Die Schwimmerinnen und Schwimmer, ob aus ganz Deutschland bzw. speziell aus M-V, haben auch im Sportsommer 2011 ihre zahlreichen internationalen, nationalen und regionalen Einsätze. Die Welttitelkämpfe in Shanghai sind ebenso ein herausragender Wettkampf, wie die vielen nationalen und regionalen Herausforderungen.

Vom 23. bis 26. Juni finden die Deutschen Meisterschaften im Langstreckenschwimmen vor Rostock statt, am 14. August gibt es dann auch das traditionelle Langstreckenschwimmen im Schweriner See. Ob nun Hochleistungsschwimmer wie Britta Steffen oder Paul Biedermann oder die Freizeitschwimmer zwischen Schönberg und Usedom – sie alle stehen für den Erfolg des organisierten Schwimmsportes in Deutschland und in M-V.

Nachgefragt bei Stefan Schäfer, Leiter des  Organisationsteam des Schweriner Schlossschwimmen, und bei Erik Großmann, Abteilungsleiter Schwimmen beim PSV Schwerin

„Alle Schwimmerinnen und Schwimmer in M-V machen das Beste aus der gegenwärtigen Situation …“

Frage: Der Schwimm-Sommer 2011 hat längst begonnen. Wie beurteilen Sie die schwimmsportliche Situation in Schwerin und in ganz M-V?

Erik Großmann: Die schwimmsportliche Situation in M-V und speziell in Schwerin ist nicht die beste, um nicht zu sagen: Diese ist schlecht. Eine alte Halle aus den 1970er Jahren dient in Schwerin als Trainingsstätte mit fünf Bahnen à 25 Metern. Den kleinen Athletik-Raum dort haben wir uns allein zusammengespart und mit Leben gefüllt.

In ganz MV gibt es nur eine 50 Meter-Halle mit einmal gerade sechs Bahnen in Rostock. Was kann an dieser Situation gut sein?! Aber alle Schwimmsportler versuchen, das Beste daraus zu machen. Man kann unter diesen Bedingungen allerdings nicht genügend Kinder in die Vereine aufnehmen. Um noch mehr Talente zu sichten, sind die Kapazitäten einfach zu begrenzt. Dazu kommt, dass der Schwimmsport im Land M-V keine zu fördernde Sportart ist – laut LSB. Allerdings ist M-V nun einmal das Land mit den meisten Gewässern!

Frage: Dennoch gibt es in Schwerin und in Rostock immer wieder eine ganze Reihe von Schwimm-Wettkämpfen. Welche herausragenden Wettkämpfe wird es in den kommenden Monaten in Schwerin und darüber hinaus geben?

Erik Großmann: Die Beckenschwimmer haben im Sommer zunächst ihre wohlverdienten Ferien. Zu wünschen ist allerdings, dass sich viele unserer Schwimmer beim Schloss-Schwimmen am 14. August anmelden.

Frage: Das Schweriner Langstreckenschwimmen hat ja Tradition. Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie? Wie ist der Stand der Vorbereitung?

Stefan Schäfer: Die ausrichtenden Sportvereine und der Veranstalter – Sportevent: Michael Kruse – rechnen mit circa. 300 Teilnehmern auf der Hauptstrecke. Die endgültige Teilnehmerzahl hängt allerdings immer auch vom Wetter ab. Über die Kinderstrecke rechnen wir mit circa 30 Kindern. Die Vorbereitungen sind dabei grundsätzlich abgeschlossen.

Frage: Im Juli findet die Schwimm-WM in Shanghai statt. Welche leisen Hoffnungen verbinden Sie als Schwimm-Fan mit diesen Welt-Titelkämpfen – ein Jahr vor Olympia?

Erik Großmann: Die deutschen Sportler sollten mit den erbrachten Vorleistungen bei den Deutschen Meisterschaften die eine oder andere Medaille nach Deutschland holen. Es würde dem Schwimmsport gut tun und ihn weiter voran bringen. Wir haben außerdem wirklich hoffnungsvolle Talente im deutschen Schwimmsport und diese brauchen einfach auch deutsche Vorbilder wie einen Paul Biedermann, eine Britta Steffen oder sogar eine Silke Lippok.

Frage: Schwerin ist ja eine Schwimm-Hochburg, hier wurden mit Andrea Pollack, dreifache Olympiasiegerin 1976/80, und Rosemarie Gabriel, vierfache Weltmeisterin 1973/75, zwei sehr erfolgreiche Schwimm-Asse der Vergangenheit geboren. Welche Erfolge – regional – feierten nun die heutigen Asse der Schwimmabteilung des PSV Schwerin?

Erik Großmann: Da wir uns auf Grund der sehr begrenzten Bedingungen nur dem Nachwuchsbereich widmen können, haben wir für 2011 12 Sportlerinnen und Sportler bei den Deutschen Meisterschaften am Start gehabt. Daraus resultierten drei deutsche Jahrgangsmeistertitel mit Nele Klein (50 Meter und 100 Meter Freistil im Jahrgang 1998) und Carl Louis Schwarz (100 Meter Rücken im Jahrgang 1995 – damit zugleich 10.-schnellster Schwimmer in Deutschland in der offenen Klasse über 100 Meter Rücken). Der jetzt für die HT16 Hamburg startende Schweriner Paul Wichhusen ist ebenfall zweifacher deutscher Jahrgangsmeister über 100 Meter und 200 Meter Brust im Jahrgang 1993 geworden.

Alle drei sind in die Junioren-Nationalmannschaft des DSV berufen worden und vertreten im Juli den DSV und damit auch den PSV Schwerin auf internationaler Ebene. Die weiteren Schwimmer belegten noch weitere zehn Top-Ten-Platzierungen. Das ist für unseren kleinen Verein eine hervorragende Leistung. Darüber hinaus gab es neun Titel bei den Norddeutschen Meisterschaften, 83 Landesmeistertitel in MV und den 2.Platz in der Mannschaftswertung beim größten Nachwuchsschwimmfest in Esbjerg.

Letzte Frage: Interessiert sich ein Schwimm-Fan eigentlich auch für die nahende Frauen-Fußball-WM?

Erik Großmann / Stefan Schäfer: Als Sportler interessiert man sich natürlich auch für andere Sportarten, erst recht, wenn es eine Weltmeisterschaft ist und dann noch im eigenen Land.
Unsere Frauen sind wirklich Weltklasse, bei dem was sie auf dem rasen tun und wir drücken Ihnen die Daumen, dass sie ihren Titel verteidigen können!

Dann weiterhin beste schwimmsportliche Erfolge, zusammen mit den Rostocker Schwimmerinnen sowie Schwimmern und den anderen Mecklenburger Schwimmsport-Assen!

M.M.

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