Der sportliche Countdown läuft

Schwerin ist wieder Ausrichter der Jugendsportspiele MV

Gerade im Zeitraum Mai bis September ist das sportliche Geschehen äußerst kompakt. Dann stehen wieder Welt- und Europameisterschaften, Weltcup- sowie Grand Prix-Wettbewerbe als auch Deutsche Meisterschaften in den verschiedensten Sportarten an. Nicht um Prestige, dafür aber um Wohltätigkeit ging es beim globalen „Wings for Life World Run“, einem Lauf, der zeitgleich in 33 Ländern ausgetragen wurde und dessen Einnahmen für die Rückenmarksforschung verwendet werden. Bei den verschiedenen Läufen ließen sich sogar prominente Profi- bzw. Elite-SportlerInnen wie Lindsey Vonn, Sebastian Vettel, Thomas Morgenstern, Miriam Gössner oder Mark Webber blicken. Der „deutsche Lauf“ fand übrigens in Darmstadt statt.

Allerdings findet man die allgemeine Sport-Begeisterung nicht nur auf den internationalen Großveranstaltungen. Das wurde hierzulande am ersten Mai-Wochenende ganz deutlich. So traten auch zahlreiche Amateure hochmotiviert beim 49. Sachsenhausen-Gedenklauf in Schwerin, bei den norddeutschen Landesmeisterschaften im Straßen-Radsport in Selmsdorf bzw. in Dassow, bei den offenen norddeutschen Landesmeisterschaften im Ringen in Lübtheen oder beim Cat-Cup im Segelsport auf dem Schweriner See an.

Ob Breiten-, Leistungs- oder Hochleistungssport, allem ist gemein, dass dazu der Nachwuchssport nicht aus dem Fokus geraten darf. So sind naturgemäß nur die „Talente von heute“ die sportlichen „Leistungsträger von morgen“. Und in Mecklenburg-Vorpommern ist die sportliche Begeisterung bei den Jüngeren ungebrochen. Deshalb sind immer wieder auch junge Talente aus M-V bei nationalen und internationalen Nachwuchs-Meisterschaften ganz vorn. Sie kommen aus Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Wismar, Ludwigslust, Stralsund, Greifswald, Bad Doberan und und und … Einen großen Beitrag dazu leisten die vielen ehrenamtlichen Trainer und Übungsleiter, die oft unter schwierigen Trainingsbedingungen, einer teils veralterten sportlichen Infrastruktur oder finanziellen Engpässen die Betreuung der jungen Athletinnen und Athleten gewährleisten.

Blick zum jugendsportlichen Geschehen

In diesem Jahr gibt es nun aber insbesondere zwei herausragende Höhepunkte für den Nachwuchssport – regional und international. Einerseits die 12. Jugendsportspiele M-V am 28. und 29. Juni in Schwerin, anderseits die zweiten Olympischen (Sommer-)Jugendspiele vom 16. bis 28. August in Nanjing.

Wie der Stand der Vorbereitung auf die 12. Jugendsportspiele M-V ist und welche Bedeutung die Olympischen Jugendspiele haben, beantwortete Dirk Pollakowski, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Schwerin, im Interview.

„Wollen ein guter Gastgeber sein…“

Frage: Ende Juni finden die 12. Jugendsportspiele M-V statt. Mit wie vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern rechnen Sie? Wie ist der Stand der Organisation?

Dirk Pollakowski: Wir rechnen mit rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, die in 25 Sportarten ihr Können unter Beweis stellen werden. Schwerin ist ja zum dritten Mal hintereinander Gastgeber der Jugendsportspiele M-V. Dennoch zieht nie Routine ein – im Gegenteil. Es sind immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen. Immerhin stehen die unterschiedlichsten Sportarten auf dem Programm. Zudem sind die Wettkampforte über das gesamte Stadtgebiet und das Umland verteilt. Es muß für Verpflegung, Unterkünfte und die Wettkampfbetreuung gesorgt werden.

Das alles geschieht unter der Leitung des Landessportbundes M-V in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Schwerin, den ausrichtenden Schweriner Sportvereinen und der Stadt Schwerin. Die Vorbereitung auf die Jugendsportspiele 2014 begann dabei bereits im Spätsommer letzten Jahres. Wir sind guter Dinge, uns wieder als gute Gastgeber präsentieren zu können.

Frage: Was erhoffen Sie sich von den Jugendsportspielen 2014?

Dirk Pollakowski: In erster Linie stehen die jungen Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt. Wir möchten ihnen optimale Wettkampfbedingungen bieten – gute Wettkampfstätten, eine optimale Betreuung und gute Unterkünfte.

Wir möchten aber auch, das die Jugend des Landes „einmal über den Tellerrand“ hinaus schaut, in Kontakt mit anderen Sportarten kommt sowie insbesondere Spaß und Freude außerhalb der für sie schönsten „Nebensache der Welt“ – dem Sport – zu haben! Mit der zentralen Eröffnungsveranstaltung auf der Freilichtbühne, einem ansprechenden Rahmenprogramm mit vielfältigsten Angeboten bis hin zur Abendveranstaltung am Zippendorfer Strand sollen die Jugendsportspiele ein unvergessliches Erlebnis werden!

Zufriedene Gesichter mit sportlichem Lächeln sind für uns da der beste Lohn. Natürlich hoffe ich auch auf hochklassige Wettkämpfe, auf bestes Wetter (Das können wir jedoch nicht beeinflussen…) und viel Begeisterung.

Ein Neben-Effekt… Wie schon 2010 (Fußball-WM in Südafrika) und 2012 (Fußball-EM in Polen und in der Ukraine) gibt es auch 2014 wieder ein fußballsportliches Großereignis, die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Und jedes Mal, wenn gerade Jugendspotspiele in Schwerin stattfanden, gewann die deutsche Auswahl: 2010 im WM-Viertelfinale gegen Argentinien mit 4:0 und 2012 in der EM-Vorrunde gegen Portugal mit 1:0. Wenn im Juni die Spiele bei uns sind, steht übrigens das WM-Achtelfinale auf dem Spielplan…

Frage: Vom 16. bis 28. August finden dann die Olympischen Jugendspiele in Nanjing statt, für die Athletinnen und Athleten zwischen 14 und 18 Jahren. Ist es nicht eine „überflüssige Veranstaltung“, denn „richtige“ Olympische Spiele gibt es doch bereits?!

Dirk Pollakowski: Das sehe ich etwas anders. Bei den Olympischen Jugendspielen stehen das Miteinander und die Idee an sich im Vordergrund. Es starten multinationale Teams und Staffeln – das gibt es so bei Olympischen Spielen nicht. Darüber hinaus werden die Spiele durch „Workshops“ ergänzt, in der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit den Ursprüngen und der Entwicklung der olympischen Bewegung auseinandersetzen können. Auch die Vermarktung ist längst nicht so intensiv, wie bei den Olympischen Spielen.

Ich habe vor vier Jahren, 2010 in Singapur, schon etwas die Olympischen Jugendspiele verfolgt, als das deutsche Team 22 Medaillen erkämpfte. Da war noch „echter“ Jubel zu sehen. Sehr gefreut habe ich mich damals auch über die Bronze-Medaille für den Neubrandenburger Kugelstoßer Dennis Lewke. Auch die ersten Olympischen Winter-Jugendspiele 2012 in Innsbruck waren ein Höhepunkt. Deutschland war da mit 17 Medaillen, davon 8 x Gold, sehr erfolgreich.

Ich freue mich – gerade aus Schweriner Sicht – dass Boxsportler Peter Kadiru die Qualifikation für Nanjing geschafft hat. Hoffentlich werden noch einige junge Mecklenburgerinnen und Mecklenburger mehr bei den Olympischen Jugendspielen 2014 dabei sein…

Vielen Dank, weiterhin bestes sportliches Engagement und erfolgreiche Jugendsportspiele in Schwerin!
Marko Michels

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