Derbyniederlage für die Grün Weißen in Wismar

Hansestädterinnen setzten sich ab der 50. Minute deutlich ab

Mit hängenden Köpfen und einer 31:22 Niederlage im MV-Derby kehrten die Damen des SV Grün Weiß Schwerin gestern Abend aus Wismar zurück. Man hatte sich viel vorgenommen, gerade weil im Hinspiel noch ein 24:22 Heimsieg gefeiert werden konnte. Nun wollten die Schwerinerinnen auch auswärts bei den heimstarken Wismaranerinnen punkten.

Allerdings wurde schnell klar, dass dieses Spiel anders laufen würde als zunächst geplant, weil einfach die Alternativen aus dem Rückraum fehlten. „Wir haben das Spiel lange offen gehalten, bis zur 40. Minute waren es lediglich zwei Tore Rückstand. Dann aber merkte man die nachlassenden Kräfte gerade im Aufbau und aus dem Rückraum sowie das Fehlen einiger Stammkräfte.“ So Tilo Labs am Ende der Partie. Die TSG spielte konsequenter und mit mehr Willen, setzte sich in der Endphase Tor um Tor ab und gewann schlussendlich verdient, aber etwas zu hoch.
Von Beginn an lief Schwerin einem Rückstand hinterher (2:0, 5:3, 8:6), allerdings hatte man immer wieder die Chance zum Ausgleich oder zur Führung, jedoch ließ, wie so oft, die Wurfeffektivität zu wünschen übrig. 30 Würfe, die das Tor nicht trafen oder von einer guten Justine Steiner im Wismarer Kasten entschärft wurden, sind einfach zu viel des Guten. „Da werden wir zur nächsten Saison dran arbeiten müssen.“ So Trainer Labs. Die Defensive mit den beiden Torfrauen Pöschel (11 Paraden) und Wiercioch (9 Paraden) konnte sich dagegen durchaus sehen lassen, war bis weit in die zweite Hälfte hinein aggressiv und eroberte einige Bälle, die zu schnellen Kontern „verarbeitet“ wurden.

Trotzdem reichte es nicht, Wismar war aus dem Rückraum effektiver und erzielte zu oft die einfachen Tore und ließ weniger Chancen aus. Als dann kurz vor Ende der ersten Halbzeit ein Konter für die Grün Weißen nicht im Tor untergebracht werden konnte, der folgende Angriff viel zu überhastet abgeschlossen wurde, ging es statt mit einem 15:14 mit einem 16:12 für Wismar in die Halbzeitkabine. Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Gäste noch einmal auf zwei Tore heran (19:17), im weiteren Verlauf noch einmal auf drei Tore (23:20), ab der 50. Minute bog Wismar auf die Siegerstraße ein und setzte sich in der Endphase dieses Spiels deutlich ab.

Damit sollte die interne MV- Meisterschaft entschieden sein, der Glückwunsch der Grün-Weißen geht dazu an die TSG Wismar. Der SV Grün Weiß steht am kommenden Wochenende im letzten Heimspiel der Saison noch vor einer schweren Hürde, denn mit dem HC Leipzig II kommt der derzeitige Tabellenzweite in die Halle an der Reiferbahn. „Wenn dann alle Spielerinnen wieder an Deck sind, würden wir die Leipzigerinnen durchaus ein wenig ärgern wollen“, sagt Steffi Laas, „immerhin müssen wir unseren Fans noch einen guten Saisonabschluss bieten!“

Es spielten: Pöschel, Wiercioch; Labs, Laas 3, Powierski, Nawrot, Schult, Wilhelm, Dube 2, Evangelidou 2, Thormann, Erdmann 7, Bartlau 3, Celka 5

Ralf Grünwald

Nach oben scrollen