Dia-Film-Show mit Ronald Prokein in der Stadtbibliothek

Deutschland-Sibirien-China-Australien: Neue Kältepolentdeckung

Nach seiner Weltumradlung und dem Europalauf unternahm Ronald Prokein im Jahr 2008 seine inzwischen siebente Tour, diesmal wieder mit Partner Andy Winter. Mit einem Lada Niva ging es nach Osten. Von Rostock fuhren sie über Russland in die Mongolei, weiter mit unterschiedlichen Gefährten nach China, Vietnam, Laos, Thailand, Malaysia, Singapur bis Australien.
Hauptmission: Erstmaliger Aufbau zweier Wetterstationen in Jutschugei (Nordostsibirien). Die meteorologischen Stationen sollten beweisen, dass die Region noch kälter ist als der offiziell kälteste bewohnte Ort der Welt: Oimjakon (-71,2 Grad Celsius – Guinness Buch der Rekorde).

Bei der Ankunft in Jutschugei trafen Winter und Prokein einen alten Bekannten. Ihm mussten einen Monat zuvor seine erfrorenen Hände amputiert werden. Mit einem Motorschlitten war der kleine Jakute, namens Polikari, bei -50 Grad Celsius im Eis eingebrochen und musste nun über zwanzig Kilometer in der Nacht nach Hause laufen. Doch die Hilfe für seine Hände kam zu spät.

In der Taiga verunfallte das Auto der Mecklenburger mehrfach und vereiste. Ein betrunkener Ewene (Ureinwohner Sibiriens) hielt die beiden Abenteurer mit einem Beil in Schach. In der Mongolei mussten sie, aufgrund bürokratischer Hürden, den Lada und ihren mitgereisten Schäferhund Arthus zurücklassen.

Winter und Prokein sprachen mit einem ehemaligen Vietnamkämpfer und begaben sich an alte Kriegsschauplätze. In Laos begegneten sie den freundlichsten Menschen der Reise. Ein Busfahrer bestahl Winter in Thailand im eigenen Bus. Die zwei Rostocker trennten sich für einige Tage in Singapur. Prokein war in der Zeit fast mittellos, ein Kind der Straße.

Der geographische Endpunkt der Tour: Marble Bar (heißester Ort Australiens).

Mit einem gekauften Toyota setzten sie die Tour in Australien gemeinsam fort. Bei 43 Grad Celsius im Schatten lief Prokein die letzten 100 Kilometer durch menschenleere Prärie, bis Marble Bar. Der größte Respekt galt den Schlangen. Auf der Rückfahrt rammte ihr Auto eine Kuh.

Nachdem die Rostocker ein zweites Mal nach Sibirien gereist sind, bekommen sie die sensationelle Nachricht, dass in Jutschugei noch tiefere Temperaturwerte gemessen wurden als in Oimjakon. Ein neuer Kältepol ist entdeckt!

Freitag, 25. Februar 2011, 19.30 Uhr
Dia-Film-Show „KÄLTEPOL“
Von und mit Ronald Prokein
Stadtbibliothek, Perzinasaal
Wismarsche Str. 144, 19053 Schwerin
Der Eintritt kostet 7 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse 8 Euro.

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