Die Europameisterschaft im Wasserspringen naht

Zurückgeschaut: Die Erfolge von Mecklenburg-Vorpommerns Athleten


Do you remember?! Vor 19 Jahren, am 27.Juli 1996, sorgte eine Wasserspringerin aus Rostock, die damals 21-jährige Annika Walter, bei den olympischen Wettkämpfen in Atlanta für eine riesige Überraschung. In der Entscheidung vom Turmspringen belegte die fesche Hanseatin Platz zwei – hinter der dominierenden Chinesin Fu Mingxia zwar, aber vor den eigentlichen Medaillen-Aspirantinnen Mary Ellen Clark (USA/3.), Becky Ruehl (USA/4.), Guo Jingjing (China/5.) und Olena Tschupina (Ukraine/6.).

Große Wassersprung-Tradition in Rostock

Damit trug Annika Walter, die am heutigen 5. Februar junge 40 wird, ihren Teil zur Erfolgsgeschichte des Rostocker Wasserspringens bei. So gewannen hanseatische Athletinnen zwischen 1964 und 2000 bereits sechs Medaillen bei Olympia. Neben Annika Walter stehen Namen wie Ingrid Engel-Krämer (1964 Gold im Kunst- und Silber im Turmspringen), Christa Köhler (1976 Silber im Kunstspringen), Martina Proeber (1980 Silber im Kunstspringen) und Dörte Lindner (2000 Bronze im Kunstspringen).

MVs Athleten und ihre Erfolge …

Den olympischen Anfang machte vor 51 Jahren also eine Dresdnerin, die zumindest zeitweise beim SC Empor Rostock von Mecklenburgs Wassersprung-Urgestein Max Kinast trainiert wurde: Ingrid Engel-Krämer. Sie errang bereits 1960, bei den Spielen in Rom, die Goldmedaille und stoppte seomit den Siegeszug der amerikanischen Springerinnen. In der italienischen Hauptstadt startete sie allerdings noch für den SC Einheit Dresden.
An die Ostseeküste ”verschlug” es Ingrid Krämer “wegen der Liebe”. Sie heiratete 1963 den Gewichtheber Hein Engel und wechselte von Dresden nach Rostock.
Allerdings hielt diese Liebe nicht lange und bereits 1965 ging sie zurück in die Sachsen-Metropole. Nichtsdestotrotz, bei den Spielen 1964 in Tokyo, holte die sie das erste olympische Frauen-Gold für M-V überhaupt. Sie siegte im Kunstspringen; im Turmspringen gab es als “Zugabe” noch Silber.

12 Jahre mussten die Rostocker und Mecklenburger warten, bis eine ihrer Springerinnen wieder eine Olympia-Medaille erkämpfte. Christa Köhler, die später Trainer Max Kinast heiratete, holte in Montreal Silber vom 3 Meter-Brett. Ihre Spezialität war der „Anderthalb Salto vorwärts mit dreifacher Schraube”. Vorher gab es für Christa Köhler bei den ersten Schwimm-Weltmeisterschaften 1973 in Belgrad den WM-Titel vom 3 Meter-Brett vor der Schwedin Ulrika Knape und Martina Janicke vom TSC Berlin.

1982 gab es dann wieder WM-Edelmetall für die Stadt an der Ostseeküste. Ramona Wenzel, gebürtige Stralsunderin aber in Diensten des SC Empor Rostock, präsentierte sich in herausragender Form in Guayaquil. So gab es für sie Silber im Turmspringen. Zwei Jahre zuvor, bei den Olympischen Spielen in Moskau, ersprang sie sich bereits Platz 4.
Besser lief es dort für Martina Proeber, die sich Silber vom 3 Meter-Brett sicherte (wie schon Christa Köhler 1976).

1996 in Atlanta folgte Annika Walter mit Silber vom Turm sowie 2000 in Sydney Dörte Lindner mit Bronze vom 3 Meter-Brett. Im Jahr 1998 erkämpfte dann der Rostocker Alexander Mesch WM-Silber in Perth zusammen mit Holger Schlepps im Synchronspringen vom 3 Meter-Brett.

Die gebürtige Demminerin Heike Fischer (SC DHfK Leipzig) war ebenfalls sehr erfolgreich. So wurde sie bei den WM 2005 Bronzemedaillengewinnerin vom 1 Meter-Brett und bei den WM 2007 Silbermedaillengewinnerin im Synchron-Wettbewerb vom 3 Meter-Brett. In letzterer Disziplin erkämpfte sie sich bei den Olympischen Spielen 2008 außerdem Bronze.

Blick zum 60. Internationalen Springertag in Rostock

Während das alles Historie ist, warten die nächsten Wassersprung-Highlights bereits. Vom 20. bis 22. Februar findet in Rostock der 60. Internationale Springertag statt. An selber Stelle folgt vom 9. bis 14. Juni die Europameisterschaft.
Dazu Andreas Kriehn vom Olympiastützpunkt MV in Rostock: „Der 60. Springertag als Jubiläumsveranstaltung wird für uns eine Generalprobe in Vorbereitung auf die EM 2015 sein. 35 Länder haben wir eingeladen. Ob alle Länder den weiten Weg antreten werden, da wir im Februar alleine im Grand Prix Wettkampf-Kalender stehen, wird sich zeigen. Wir hoffen, dass wir die 20- Ländermarke wieder überschreiten werden. Mit unserem Rahmenprogramm versuchen wir wieder alle Altersgruppen anzusprechen. Ein besonderer Höhepunkt wird die Jubiläumsveranstaltung zum 60. ISTR am 21.2.1014 im Hotel am Sportforum sein. Ehemalige Wasserspringer, Freunde und Förderer des Springertages, werden zusammen mit den internationalen Gästen Revue passieren lassen.“

Marko Michels

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