Die Landtagswahl 2011 im Blick

Nachgefragt bei Sozialministerin Manuela Schwesig, die in Schwerin kandidiert …

Es ist Wahlzeit in M-V. Wer ist die neue oder alte politische Nummer 1. Wer koaliert mit wem? Wer wird überhaupt gewählt? Kenne ich die/den eigentlich? Was habe ich „von dem Ganzen“? Tja, Wahlzeit ist auch Fragezeit …
Bürger fragen Politiker, Politiker fragen Experten, Experten fragen Spezial-Experten – und die Antworten weiß ganz allein „der Wind“. Von wo „der politische Wind“ weht ist zwar nicht klar, aber deutlich. Glaubt man im Gegensatz zu den Meteorologen den Demoskopen, so wird dieser Sommer schön – zumindest für die SPD. Diese kann laut Umfragen auf mehr als 35 Prozent der Stimmen hoffen …

Mittendrin statt nur dabei ist auch Sozialministerin Manuela Schwesig, die auch für den Landtag M-V kandidiert …

Nachgefragt …

„Kinderbetreuung darf keine Frage des Einkommens sein!“

Frage: Frau Ministerin, Sie können sich ja beruhigt zurücklehnen. Die SPD führt haushoch vor der CDU und der Linkspartei. Die Wahl ist praktisch gelaufen. Sie muss nur noch stattfinden …
Was erhoffen Sie sich persönlich vom 4.September 2011, dem Wahltag?

Manuela Schwesig: Die Wahl ist beileibe noch nicht gelaufen und wir werden bis zum 4. September um jede Stimme kämpfen. Es geht darum, dass Erwin Sellering ein starker Ministerpräsident für Mecklenburg-Vorpommern bleibt. Dafür benötigt die SPD die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler mit Erst- und Zweitstimme.

Und natürlich muss verhindert werden, dass die NPD mit ihren menschenverachtenden Ansichten in den Landtag kommt.

Frage: Vor fünf Jahren hieß es noch „Manuela, wer?!“. Sie galten als das „nette Mädel vom Pfaffenteich“. Inzwischen stiegen Sie zur Sozialministerin M-V und stellvertretenden SPD-Vorsitzenden auf, sind im Land und im Bund omnipräsent. Besteht da nicht die Gefahr „abzuheben“, ja „in andere Sphären zu entgleiten“ … Wie bewerten Sie ihre letzten fünf politischen Jahre?

Manuela Schwesig: Ich stehe mit beiden Beinen auf dem Boden. Wer sich jeden Tag mit den Problemen von Familien beschäftigt, wer wie ich in den vergangenen Jahren ungezählte Gespräche in Kitas, Senioreneinrichtungen und  Kliniken geführt hat, der weiß ganz genau, wo den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern der Schuh drückt.

Und trotz des Dienstwagens bin ich noch oft genug – wenn es die Zeit zulässt – joggend oder auf dem Fahrrad am Pfaffenteich unterwegs. Auch wenn es mich natürlich freut, was die Landesregierung in den vergangenen fünf Jahren gerade im Bereich der Kitas an Verbesserungen erreicht hat, gibt es noch eine ganze Menge zu tun.

Frage: Die SPD und die Grünen im Aufwind, CDU, FDP und Linkspartei im Abwärtstrend. Was sind aus Ihrer persönlichen Sicht die Gründe für diese Entwicklung?

Manuela Schwesig: Die Menschen haben erkannt, wer die besseren Lösungen auf die Probleme der Zeit hat. Die SPD hat nicht das Blaue vom Himmel versprochen. Die Wählerinnen und Wähler können doch jeden Tag beobachten, dass Schwarz-Gelb in Berlin einen Großteil der Wahlversprechen schlicht und einfach vergessen hat. Nehmen Sie nur das Beispiel Renten in Ost und West: Die Kanzlerin spricht seit Jahren davon, dass die Renten angeglichen werden. Passiert ist noch gar nichts.

Frage: Nach der Wahl, ist vor der Wahl … Welche Ziele haben Sie für die nächsten fünf Jahre – politisch und persönlich?

Manuela Schwesig: Wir wollen die erfolgreiche Politik der vergangenen fünf Jahre fortsetzen. Ich hatte schon das Beispiel der Kitas genannt. Wir wollen uns für kleinere Kita-Gruppen einsetzen. Und wir wollen die Krippen-Beiträge deutlich senken. Außerdem wollen wir ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder einführen.

Kinderbetreuung darf keine Frage des Einkommens sein. Das Thema Pflege wird auch ganz oben auf der Agenda stehen. Da ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Wir müssen für eine angemessene medizinische und pflegerische Versorgung gerade im ländlichen Raum sorgen. Da müssen Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte enger zusammenarbeiten. Die Themenpalette ist also groß.

Dann viel Erfolg!

M.Michels

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