„Die Leistung ist entscheidend!“

Interview mit Weltmeisterin Janne Friederike Meyer zur Horse-Show in Schwerin.

Frage: Janne, haben Sie Ihr Reitsport-Herz für Schwerin entdeckt? Wann reifte Ihr Entschluß in Schwerin zu starten?

Janne Friederike Meyer: Das ging ganz schnell. Heiko Schmidt hatte mich Anfang des Jahres in Münster angesprochen und mir janne.jpgvom geplanten Turnier in Schwerin erzählt und auch gleich eine Ausschreibung in die Hand gedrückt. Die las ich dann schnell durch und sagte gleich „Okay, ich komme !“. Da waren dann zwar noch einige Absprachen zu treffen und konkret zu planen, aber mein erster Entschluss war da schon gefasst.

Frage: Noch einmal „back“ zur WM 2010 ! Wenn Sie die letzten Wochen Revue passieren lassen, so etwas ist aus reitsportlicher Sicht doch nur mit zwei großen Kämpferherzen möglich – das von Cellagon Lambrasco und Ihnen – oder?

Janne Friederike Meyer: Der Erfolg in Kentucky ist schon dem „Paar“ Cellagon Lambrasco und Janne zu verdanken … Wir sind über Jahre zusammen gewachsen. Deswegen ist es für mich auch ungemein wichtig, dass man Kentucky nicht nur als für uns sehr gelungenes Turnier betrachtet, sondern dass man unsere konstanten Leistungen, die von mir und Cellagon Lambrasco, über das ganze Jahr 2010 und vor allem die Jahre davor berücksichtigt.
Wir sind im Laufe der Zeit ein richtiges Team geworden und können uns zu einhundert Prozent im Parcours aufeinander verlassen. Ich glaube auch, dass dieses die Voraussetzung, die Grundlage für unseren großen Erfolg in Kentucky war.
Viele kamen nach dem Erfolg der Weltreiterspiele 2010 auf uns zu. Das freut mich natürlich. Besonders dankbar bin ich allerdings den Weggefährten und Freunde, die all die Jahre immer an uns glaubten.

Frage: Als sie beim zweiten Umlauf spürten „Hey, das klappt ja alles wie im Springreiter-Lehrbuch“, mussten sie überhaupt noch etwas tun oder hat sie Cellagon Lambrasco zum Sieg getragen?

Janne Friederike Meyer: Natürlich war ich angespannt. Allerdings verfüge ich über ein ziemlich gutes Nervenkostüm. Ich habe nie das Gefühl, dass meine Anspannung mich in irgendeiner Form blockiert. Es ist immer eine Anspannung, die mit Freude auf das Ereignis verbunden ist.
Selbstverständlich spürte ich auch Druck, weniger von außen – letztendlich bin ich ja in das Team „reingerutscht“ – sondern von „innen“. Ich hatte ja gegenüber dem gesamten Team eine Verantwortung, wollte mein Leistungspotential abrufen. Das hatte ich mir vorgenommen und das wollte ich erreichen.

Frage: Wie war es eigentlich in der Entscheidung … Sind Sie nur „messerscharf“ auf das Überwinden des nächsten Hindernisses konzentriert oder hat man noch andere Gedanken?

Janne Friederike Meyer: Volle Konzentration ist wichtig. Wenn man eine Runde reitet, einen Fehler hat und dann die Runde nochmals absolviert, versucht man ja den Fehler nicht noch einmal zu machen. Im Parcours ist man nur auf die Hindernisse konzentriert, denkt an nichts anderes, nicht an das was vorher war oder an das „Danach“. Es ist wirklich ein ganz kleiner Fokus durch den man da blickt. Das ist ungemein wichtig … Man muß alles andere ausblenden. Nur mein Partner, Cellagon Lambrasco, und die Sprünge zählen für mich in diesen Momenten. Sonst wäre es auch gar nicht möglich, unter so viel Druck an die eigene Leistungsgrenze zu gelangen.

Dann alles erdenklich Gute, auch von Schwerin-News ! M.M.

 

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