Die Schule der Künste im Blickpunkt

Nachgefragt bei Holger Reschke


Schwerin gilt als „alte Stadt“, was sie historisch betrachtet zweifellos ist. Aber Schwerin ist auch im Hinblick auf das durchschnittliche Alter der Bevölkerung ziemlich „reif“. Dennoch: immer wieder machen vor allem die jungen Generationen auf sich aufmerksam. Sei es nun durch Erfolge oder besondere Leistungen im Handwerk, im Sport, in der Kunst oder an den städtischen Bildungseinrichtungen.

Über die jungen Könnerinnen und Könner der Schule der Künste in Schwerin sprach Marko Michels mit dem künstlerischen Leiter, Holger Reschke.

„Bei uns gibt es vielseitige Angebote und Projekte…“

Marko Michels: Wie verlief für die Schule der Künste das bisherige Jahr?

Junge Leute aus Korsika und M-V im deutsch-französischen Kulturprojekt der Schule der Künste in Flessenow. (Foto: Holger Reschke / Schule der Künste)Holger Reschke: Sehr erfreulich. Gerade besuchte uns eine Seniorengruppe der Schweriner Volkshochschule. Und es war in diesem Jahr nicht die erste derer. Weitere zehn Seniorenteams machten sich bereits mit unserer Arbeit vertraut, besichtigten die Studios und Kursareale und schauten sich Fotos und Filmmaterial aus unserer Projektarbeit an. Weitere folgen. Das gab es in dieser Form in den vergangenen Jahren noch nicht. Wenngleich die Zahl der Älteren weiter steigt, so lassen Neubau und Sanierungen diverser Schulen und Kindertagesstätten doch den Schluss zu, auch künftig mit jungen Menschen in der Stadt rechnen zu dürfen.

MM: Welche Highlights gab es 2015 bei Ihnen?

HR: Einen Schwerpunkt unserer Arbeit verorten wir in der internationalen kulturellen Kooperation. Davon gab es 2015 schon eine Menge. Und weitere Projekte folgen noch vor dem Jahresende. Im laufenden Jahr wurde schon einiges absolviert und organisiert, so ein deutsch-mongolischer Fachkräfteaustausch sowie das deutsch-mongolische Jugendkulturprojekt im Frühjahr in Schwerin, das deutsch-französische Kinderkunstprojekt im Sommer in M-V, der Fachkräfteaustausch und das Jugendkulturprojekt im August in der Mongolischen Republik oder auch eine internationale Projektwoche mit Künstlerinnen und Teamern aus Brasilien, der Mongolischen Republik, aus Sierra Leone, Togo und Deutschland im Juni.

MM: Wie ist der Zuspruch zur Einrichtung? Welche speziellen Angebote haben Sie?

Eine unserer Workshop-Gruppen im August in der Mongolei. (Foto: Holger Reschke / Schule der Künste)HR: Die spannenden internationalen Veranstaltungen sind regelmäßig ausgebucht und Projekte in der Jugendkunstschule besuchen Schulklassen, Jugendgruppen und Kindergärten. In speziellen, weil interdisziplinären und somit einzigartigen Angeboten nehmen Kinder und Jugendliche teil. Sowohl in den bildenden Kunst- sowie Schauspiel-Kursen als auch im Film- sowie Audio- und Theater-Angebot können aber jederzeit gern weitere junge Leute im Alter von sieben bis fünfzehn Jahren dazu stoßen. Im musischen Angebot setzen wir darüber hinaus keine Altersgrenze.

MM: Und wie verläuft die Zusammenarbeit mit anderen künstlerisch orientierten Schulen in Schwerin und in ganz M-V?

HR: Die Schweriner Schule der Künste ist Mitglied im Landesverband DIE JUGENDKUNSTSCHULEN in M-V e.V.. Im Rahmen der Projektarbeit kooperieren wir mit Einrichtungen unter anderem in Neubrandenburg und Rostock. Tolle Unterstützung erhalten wir hierbei auch vom Fachbereich Theaterpädagogik der Rostocker HMT (Hochschule für Musik und Theater). Des Weiteren sind wir in der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung organisiert und arbeiten im Projektbereich mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung zusammen. Letztere führte im vergangenen Herbst sogar eine große internationale Fachtagung in der Schweriner Schule der Künste durch.

MM: Welche Herausforderungen haben Sie dieses Jahr noch zu meistern? Welche Veranstaltungen stehen noch auf dem Programm?

HR: Aktuell bereiten wir unsere erste Projektkooperation mit einer NGO (Nichtregierungsorganisation) in der Republik Togo vor. Und in der ersten Dezemberwoche (Start 30.11.15) führen wir zum mittlerweile neunten Mal unsere jährliche Internationale Schulprojektwoche in Schwerin durch. Schweriner Schulklassen dürfen sich auf spannende Begegnungen mit französischen, brasilianischen und westafrikanischen Künstlern und Pädagoginnen freuen und werden ganz nebenbei ihre Fremdsprachenkenntnisse an Muttersprachlern testen können. Auch das Kursangebot läuft bis zum Jahresende kontinuierlich weiter.

MM: Vielen Dank

mm

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