Die Sportstadt Schwerin feierte sich

Box-Trainer Uwe Fox aus Schwerin über die Sportlichkeit der Schweriner

Am 26. September fand ein „autofreier Sonntag“ in der Landeshauptstadt MV statt. Dabei wurde die „Sportstadt Schwerin“ gefeiert. Zu Recht … In Schwerin gibt es rund 100 Sport-Vereine mit fast 18000 Mitgliedern. Die Landeshauptstadt MV ist ja nicht zuletzt auch Heimat einiger Olympiasieger …

Stefan Nimke mit Tobias Wächter (v.l.)Sportler, die bei ihrem Olympiastart Mitglied eines Schweriner Vereines waren und auch Gold gewannen, sind die Boxern Jochen Bachfeld (1976), Andreas Zülow (1988) sowie Andreas Tews (1992), Hochspringer Gerd Wessig (1980), Diskuswerfer Jürgen Schult (1988), Rad-Ass Stefan Nimke (2004) oder die paralympische Judoka Ramona Brussig (2004).

Nachgefragt beim einstigen Box-Ass vom SC Traktor Schwerin  und jetzigen Trainer bzw. Sportwissenschaftler Uwe Fox

Frage: Was ist Ihre Meinung zum sportlichen „autofreien Sonntag“ in Schwerin?

Uwe Fox: Wenn Schwerin einen „autofreien Tag“ anbietet, ermöglicht die Stadt damit der Mehrheit, dass sie sich zwangsläufig „anders“ fortbewegen müssen: eine Möglichkeit also, etwas für die Fitness und das Wohlbefinden zu tun. Egal wie alt, egal ob zu Fuß, per Fahrrad, Kanu oder dem Segler, die Sportstadt Schwerin bietet durch seine vielen Vereine viele Möglichkeiten. Aber auch andere, wie zum Beispiel die Barmer GEK mit Edi Hermanns an der Spitze bieten in Zusammenarbeit mit Radio Antenne und der SVZ ein Trainingsprogramm „Von null auf Fit“ an. Dieses läuft übrigens über einige Wochen und bietet ein vielfältiges Angebot verschiedenster Sportarten an. Damit wird auch ein sanfter Einstieg in die Gesundheits- und Fitnesswelt ermöglicht. Die Sportart Boxen mit einem effektiven Trainingsprogramm ist unter dem Motto “ Power ohne blaue Augen“ außerdem  dabei. Mit großem Interesse habe ich die einzelnen Aktionen und die Sportlerehrung verfolgt.

Mein Resümee zum 26. September: Der Sport hat in Schwerin ein hervorragendes „Zuhause“!

Frage: Wie schätzen Sie „die Sportlichkeit“ Schwerins allgemein ein?

Uwe Fox: Schwerin ist sowieso eine Sportstadt. Wie zuletzt beim Handball SV Post Schwerin gegen SC Empor Rostock war wieder deutlich zu spüren, dass Sport, egal welcher Art, beim Publikum sehr gefragt ist.

Waren zu DDR – Zeiten Leichtathletik, Volleyball, Segeln und ganz besonders Boxen auf dem Plan, hat es der Landessportbund mit dessen Präsidenten, Herrn Wolfgang Remer, und der Stadtsportbund mit dessen früheren Geschäftsführer, Herrn Rüdiger Mevius, geschafft, ein vielfältiges Angebot an Sportarten zu etablieren und vielen Interessenten näher zu bringen. Das ist toll und sollte weiter ausgebaut werden.

Natürlich haben wir mit den Post-Handballern und den SSC-Volleyballerinnen auch erfolgreiche Ballsportarten, aber machen wir uns nichts vor, die Masse der Fans fährt doch die 80 Kilometer zum FC Hansa nach Rostock. Fußball ist nach wie vor die Sportart Nummer 1. Ich wünschte mir daher, dass sich die Vereine Schwerins möglichst schnell einigen, um gemeinsam eine schlagkräftige Fußball- Truppe zusammenzustellen, um den schönen Rasen im Stadion am Lambrechtsgrund mit überzeugendem und erfolgreichem Fußball zu bespielen. Es sollte dann auch bald in einer höheren Spielklasse etwas möglich sein. Hochklassiger Fußballsport – das fehlt der Sportstadt Schwerin einfach.

Frage: Welche weiteren sportlichen Hoffnungen haben Sie im Hinblick auf Schwerin?

Uwe Fox: Wenn wir schon beim „Wünschen“ sind. Die Sportart Boxen war schon immer Schwerins „Aushängeschild“. Olympiasieger wie Jochen Bachfeld, Andreas Zülow, Andreas Tews bestätigen das ebenso wie die Erfolge von Richard Nowakowski, Michael Timm, Torsten Schmitz und Dieter Berg. Es wäre zu schön, den Boxsport wieder höherklassig in Schwerin zu erleben und die Kongreßhalle bis zum letzten Platz gefüllt zu sehen. Voraussetzungen wie die Elite- Sportschule mit dem neuen Internat, die erst neu fertig gestellte Boxhalle oder aber die Verbindung Amateure zu den Profis und die dadurch notwendige Unterstützung sind ja vorhanden. Ich weiß zum Beispiel von Fritz (Fritz Sdunek) und Timmi (Michael Timm), dass sich beide große Gedanken um Schwerins Boxzukunft und damit Mecklenburgs Boxverband machen.

Dann weiterhin viel Erfolg!

Text und Fotos: Marko Michels

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