Die WM-Viertelfinals rufen

Deutschland trifft auf Nachbar Frankreich – Blick in die WM-Historie

Die Viertelfinals nahen. Die acht besten Teams dieser 20. Fußball-WM werden am 4. und 5. Juli gegeneinander antreten. Ziel: Der Einzug ins Halbfinale. Nachdem es bereits in der Gruppenphase viele Überraschungen und auch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen gegeben hat, gingen auch einige Partien der besten 16 nicht wie erwartet aus. Nicht zuletzt „dank“ des Referees verlor Mexiko höchst unglücklich gegen die Niederlande. Auch Chile hatte enormes Pech gegen Gastgeber Brasilien. Chile, die spielerisch bessere Mannschaft, unterlag erst im Elfmeterschießen den Brasilianern. Und Deutschland hatte teilweise ungemein viel „Dusel“ beim knappen 2:1 gegen Algerien (nach Verlängerung).

Mit Blick auf die Nationen befinden sich unter den Viertelfinalisten mit einer Ausnahme nur noch Vertreter zweier Kontinente: vier Teams aus Europa (Niederlande, Frankreich, Deutschland und Belgien), drei Teams aus Südamerika (Brasilien, Kolumbien und Argentinien) sowie Costa Rica als Vertreter Nordamerikas. Am 4. Juli 2014 kommt es dann zu den ersten Begegnungen. Frankreich spielt gegen Deutschland (18.00 Uhr in Rio) und Brasilien gegen Kolumbien (22.00 Uhr in Fortaleza). Einen Tag später folgen die Spiele Argentinien gegen Belgien (18.00 Uhr in Brasilia) und Niederlande gegen Costa Rica (22.00 Uhr in Salvador).

Deutschland vs. Frankreich

Mal schauen, ob sich das DFB-Team mit dem gebürtigen Greifswalder und ehemaligen FC Hansa Rostock-Spieler Toni Kroos im Vergleich zu den doch knappen Spielen gegen Ghana, die USA und Algerien noch steigern kann. Vielleicht kann die Mannschaft um Jogi Löw ja an die phantastische Leistung des Portugal-Spiels anknüpfen und neue Kräfte mobilisieren. Frankreich wird jedenfalls ein ganz schwerer „Brocken“.

Bereits in der Vergangenheit gab es bei WM-Endrunden drei Partien Deutschland gegen Frankreich. So 1958 im Spiel um Platz drei (6:3 für Frankreich), das hoch emotionale Match 1982 (3:3 nach Verlängerung, Deutschland gewann im Elfmeterschießen) und das Halbfinale 1986 (2:0 für Deutschland). Auf jeden Fall waren Begegnungen zwischen Deutschland und Frankreich immer schon spannend.

Wer noch nicht weiß, wo er am Freitagabend das Spiel verfolgt, der sollte sich das Public Viewing auf der Schweriner Freilichtbühne nicht entgehen lassen.

Ein Blick in die WM-Historie

Der WM-Ball rollt bei den Herren bereits seit 84 Jahren, seit 1930. Die bisherigen Weltmeister waren:

– Uruguay (1930, 1950)
– Italien (1934, 1938, 1982, 2006)
– Deutschland (1954, 1974, 1990)
– Brasilien (1958, 1962, 1970, 1994, 2002)
– England (1966)
– Argentinien (1978, 1986)
– Frankreich (1998)
– Spanien (2010)

Das erfolgreichste Fußball-Land bei den Männern ist dabei Brasilien: 5 x Erster, 2 x Zweiter, 2 x Dritter und 1 x Vierter. Deutschland schaffte 3 x Platz eins, 4 x Platz zwei, 4 x Platz drei und 1 x Platz vier.

Seit 1991 gibt es Fußball-Weltmeisterschaften übrigens auch für Frauen. Die bisherigen Titelträgerinnen sind:

– USA (1991, 1999)
– Norwegen (1995)
– Deutschland (2003, 2007)
– Japan (2011)

Die erfolgreichste Nation sind die USA mit 2 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze. Deutschland kommt auf 2 x Gold, 1 x Silber und 1 x Platz vier.
Und schon im nächsten Jahr kann sich die Statistik ganz schnell ändern, denn dann wird die nächste WM der Frauen ausgetragen. Kanada wird 2015 Gastgeber sein.

Erfolgsverwöhnt: Brasilien, Deutschland und Argentinien

Bei den wichtigsten Fußball-Turnieren der Welt seit 1908 – dazu zählen WM-Endrunden, Kontinental-Meisterschaften und olympische Turniere – schnitten insbesondere drei Natione hervorragend ab: Brasilien, Deutschland und Argentinien. Die Medaillenbilanz:

– Brasilien: 5 x Erster, 2 x Zweiter, 2 x Dritter, einmal Vierter bei WM, 8 x Südamerika-Meister zwischen 1919 sowie 2007 und 3 x Zweiter, 2 x Dritter, 1 x Vierter bei olympischen Turnieren

– Deutsche Teams: 3 x Erster, 4 x Zweiter, 4 x Dritter, 1 x Vierter bei WM, 3 x Erster, 3 x Zweiter, 2 x Dritter/Vierter bei EM sowie 1 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze, 1 x Vierter bei olympischen Turnieren

– Argentinien: 2 x Platz eins, 2 x Platz zwei bei WM, ebenfalls 2 x Gold, 2 x Silber bei Olympia und 14 x Südamerika-Meister zwischen 1921 und 1993

– Frankreich: 1 x Platz eins, 1 x Platz zwei, 2 x Platz drei sowie 1 x Platz vier bei WM, 2 x Rang eins bzw. 2 x Rang drei/vier bei EM und 1 x Gold bei Olympia.

– Niederlande: 3 x Silber, 1 x Rang vier bei WM, 1 x Platz eins sowie 4 x Platz drei/vier bei EM sowie 3 x Bronze, 1 x Rang vier bei Olympia

Kolumbien erspielte sich 2001 den Titel des Südamerika-Meisters. Costa Rica belegte bei den Nord- und Mittelamerika-Meisterschaften zwischen 1963 und 1989 dreimal Platz eins. Die Belgier konnten in der WM-Geschichte bis dato einmal Vierter werden, erkämpften 1 x Platz eins sowie 1 x Platz drei bei EM und wurden einmal Olympiasieger.
Alle Viertelfinal-Teams haben also schon hervorragende Erfolge in der Vergangenheit erringen können – „schwache“ Gegner gibt es bei einer WM-Endrunde sowieso nicht mehr.

mm/pd

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