Druckstandort Schwerin wird geschlossen

SVZ soll künftig in Wittenburg gedruckt werden


Die Schweriner Volkszeitung werde spätestens bis März 2014 die verlagseigene Druckerei schließen. Das gab die Pressestelle der Landeshauptstadt heute bekannt. Demnach habe die Geschäftsführung des Zeitungsverlags Schwerin am Freitag die Belegschaft und anschließend auch die Oberbürgermeisterin persönlich darüber informiert. Die Tageszeitung solle im Anschluss in der zum Mutterkonzern gehörenden Druckerei in Wittenburg gedruckt werden, heißt es weiter.

Die Schweriner Volkszeitung, die bis 2005 noch zur Hubert Burda Media Holding gehörte, ist seitdem im Besitz des Schleswig-Holsteinischen-Zeitungsverlags (sh-z) und damit eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der medien holding:nord GmbH mit Sitz in Flensburg. Der sh-z übernahm schließlich im März diesen Jahres die Anzeigenblatt-Gruppe Flaschka und damit auch eine moderne Druckerei in Wittenburg. Dass im Zuge dessen nun die in die Jahre gekommene Schweriner Druckerei geschlossen und somit 52 Mitarbeiter rationalisiert werden – betroffen sind Arbeitsplätze im Anzeigensatz, in der Druckplattenherstellung, im Druck, im Versand und der Werkstatt – stößt auch bei Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow auf Unverständnis.

„Was mit der Verlagerung und Schließung von Verlagsgeschäftsbereichen nach Flensburg begonnen und mit der Ausgliederung der Mantelredaktion an  einen Dienstleister längst journalistische Kernbereiche erfasst hat, findet mit der Schließung der Druckerei in Schwerin einen traurigen Höhepunkt“, gibt die Oberbürgermeisterin enttäuscht zu bedenken. Der Verlags- und Druckereistandort Schwerin sei regelrecht ausgeblutet worden. „Der Verlust von 52 hochqualifizierten und gut bezahlten gewerblichen Arbeitsplätzen ist für die Landeshauptstadt ein schwerer Verlust und richtet am Medienstandort Schwerin großen Imageschaden an“, so Gramkow weiter.

Bereits jetzt ist die Belegschaft der Schweriner Volkszeitung auf weniger als 200 Mitarbeiter geschrumpft. 2005 zählte die SVZ noch 350 Mitarbeiter. „Eine Heimatzeitung, die gewerbliche und journalistische Arbeitsplätze durch Produktionsverlagerung und Fremdsteuerung vernichtet bzw. gefährdet, muss sich nicht wundern, wenn ihr die Verankerung in der Region und bei den Leserinnen und Lesern Stück für Stück verloren geht“, betont die 54-Jährige abschließend.

red

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