Dudelsackmusik in der Heiligen Nacht

Die Hirtenmusik in der Christnacht, wie in jedem Jahr am Heiligen Abend um 22.00 Uhr Uhr in der Schweriner St. Paulskirche, bedient sich in diesem Jahr eines besonderen Hirteninstrumentes: der Sackpfeife – im Volksmund Dudelsack genannt.
„…und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde“. Die Berufsgruppe der Hirten spielt wohl nirgendwo eine größere Rolle, als vor und bei der Geburt Jesus Christus. So findet man Hirten auf vielen Darstellungen in der Kunst. Einen Hirten zu kennzeichnen, bediente man sich im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit häufig der Darstellung eines seiner wichtigsten Arbeitsgeräte – des Dudelsacks. Das Instrument vertrieb wilde Tiere, beruhigte die Herde und gab dem Hirten zusätzlich die Möglichkeit, durch Musik etwas Geld zu verdienen.
Auch unsere Weihnachtslieder beinhalten häufig eine „Hirtenmotivik“ mit Melodien, die den Originalmusiken auf dem heute so seltenen Instrument ähneln. Der ständig gleich bleibende Bordunton, der die Melodie der Spielpfeife begleitet, ist typisch für den Klang des Instruments. Bis etwa 1800 war der Dudelsack in der Volksmusik Mecklenburgs zu finden.

Der Dudelsackspieler aus Schwerin Ralf Gehler und Marina Zagorski, Organistin der St. Paulskirche, musizieren zusammen Weihnachtslieder, komponierte Werke für Dudelsack aus dem Notenbuch des Erasmus Storms (um 1760) und aus dem Wernigeröder Tanzbüchlein von Johanne Henriette Gercken (1786). Außerdem erklingen Pastoralen und Orgelwerke von J. S. Bach, C. Frank, A. Corelli, P. Bruna u.a.
Der Eintritt ist frei, Spenden am Ausgang erbeten.

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