„Durchhalten ist der Erfolg“

XENOS-Projekte im Jugendhilfeausschuss vorgestellt

Schwerin – XENOS ist ein Förderprogramm der Bundesregierung aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Ziel des Förderprogramms ist es, Aktivitäten gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in arbeitsweltbezogenen Maßnahmen zu integrieren. Von besonderem Interesse ist dabei die Schnittstelle zwischen Schule, Ausbildung und Arbeitswelt. Zwei XENOS-Projekte sind in Schwerin tätig. In der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses stellten die Träger, die evangelische Jugend und der Verbund soziale Projekte (VSP), ihre XENOS-Projekte vor.

Zielgruppe sind Jugendliche, die den Absprung in die Arbeitswelt noch nicht geschafft haben. Sie erhalten Beratung und Begleitung in grundsätzlichen Fragen der Lebensplanung aber auch der Organisation des Alltags.

Oftmals verfügen die teilnehmenden Jugendlichen über keinen Schulabschluss oder haben noch keinen Beruf erlernt. Aus dem sozialen Leben haben sie sich weitgehend zurückgezogen, auch eine Folge der Nichtteilhabe am Arbeitsleben. Genau diese Teilhabe am Arbeitsleben ist ihnen aber nicht möglich, da sie keinen Berufsabschluss bzw. nicht einmal einen Schulabschluss haben. Ein Teufelskreislauf beginnt, der die Jugendlichen immer weiter aus der Gesellschaft herausführt und zum Schluss fehlt es gar an der Motivation morgens aufzustehen. Diese gewiss nicht immer leichten Jugendlichen sind die Zielgruppe der XENOS-Projekte.

Im Rahmen des Projektes werden den Jugendlichen Betriebspraktika vermittelt. Diese dienen der Berufsfindung und dem Kennenlernen des Arbeitsalltags. Zuvor allerdings sind oft viel grundsätzlichere Fragen zu klären. Eine Wohnung ist zu finden, die Gestaltung eines regelmäßigen Alltags oder der taktvolle Umgang mit anderen Menschen müssen wieder erlernt werden. Diese grundlegenden sozialen Vermittlungshemmnisse müssen genau so abgebaut werden wie die Bildungshemmnisse, machte Frau Redisch von der Evangelischen Jugend bei der Projektvorstellung deutlich deutlich.

Der VSP hat sein Projekt in die Arbeit auf Kaninchenwerder eingebunden. Hier erfahren die Jugendlichen durch die Arbeit schnell Respekt und Anerkennung durch die Touristen auf der Insel. Dazu komme natürlich auch das Gefühl „Ich bin Insel“, dass die Jugendlichen mit Stolz erfüllt, so Thomas Littwin, Geschäftsführer des VSP.
Auch bei der evangelischen Jugend sind die jungen Menschen im Rahmen von Projekten tätig. Der neue Flyer über den Fernsehturm entsteht zurzeit im Rahmen des XENOS-Projektes bei der evangelischen Jugend genauso wie ein Stadtteilpuzzle des Großen Dreeschs in zwei Varianten – mit den alten und neuen Straßennamen. Schon jetzt seien die Jugendlichen gespannt auf die Präsentation beim Stadtteilfest.

Erfolgreich war die Maßnahme eigentlich dann, wenn die Jugendlichen anschließend in der Lage sind den Schulabschluss nachzuholen oder eine Berufsausbildung aufnehmen. Manchmal geschieht es auch, dass junge Menschen im Rahmen von Betriebspraktika positiv auffallen und direkt in diesem Betrieb eine Ausbildung absolvieren können. Für die allermeisten Jugendlichen  bleibt dieses Glück aber ein Traum und der Geschäftsführer der Evanglischen Jugend, Herr Axel Markmann, brachte es auf den Punkt als er im Jugendhilfeausschuss erklärte: „Oftmals ist für die Jugendlichen das Durchhalten der Maßnahme der Erfolg.“

Peter Brill

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