Zwischen Capitol via Staatstheater und Museen bis zum Speicher – österliche Kultur nonstop
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“, meinte Altmeister Goethe bereits in seinem „Osterspaziergang“. Ostern ist nun auch 2013 in nicht einmal mehr 12 Tagen – und was ist hier in MV: Der Winter hat Mecklenburg-Vorpommern weiter im Griff – die Ströme vereist, der Himmel voller Flocken.
Was hilft nun dagegen in der vorösterlichen Zeit?! Na klar! Das Schweriner Kulturprogramm und das hat es gerade zu Ostern in sich. Den Auftakt bildet den 6. Sinfoniekonzert – die Mecklenburgische Staatskapelle wird 2013 runde 450 Jahre alt – im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters mit dem Solisten Andreas Mildner an der Harfe und mit dem Dirigenten Daniel Huppert am 18., 19. und 20. März. Das zweite Jugendkonzert der Spielzeit 2012/13 gibt es dann ebenfalls am 20. März und am gleichen Tag können sich die Kids noch auf ganz andere musikalische Genüsse freuen – auf Rockmusik speziell für Kinder mit RADAU im „Speicher“.
Über „Unruhige Zeiten in unserem Land“ wird folgend in einem URANIA-Vortrag am 21. März informiert und die Messe „Bau – Energie – Garten“ in der Sport- und Kongreßhalle vom 22. bis 24. März sollte alle österlichen „Nestbauer“, Osterglocken-Liebhaber und energetisch Interessierten begeistern.
Die TheaterThekenNacht am 22. März, die in diesem Jahr in 21 Lokalitäten stattfindet, dürfte die kulturell beflissene Bevölkerung in und um Schwerin ebenfalls aus den eigenen beheizten Stuben locken.
Einen ganz großen Höhepunkt bietet der Speicher am 23. März: „Pop Noir 2013“ mit der großartigen SCHMIDT – das wird mit Sicherheit ein unvergessliches Konzert! Zwei Wochen später, am 5. April, ist dann mit der 28. Comedy-Nacht mit Moderator Michael Genähr im Speicher eine weitere hochkarätige Veranstaltung angesagt.
Im Mecklenburgischen Staatstheater, ob im Großen Haus, im E-Werk oder im werk 3, gibt es zu Ostern natürlich auch abwechslungsreiche Veranstaltungen nonstop – von „Ein Kaktus för denn` Dokter“ am Gründonnerstag (28. März) im E-Werk bis zur „Rocky Horror Show“ am Ostersonntag (1. April) im Großen Haus hoppelt der Kultur-Hase.
Am 30. März wird aber erst einmal die Saison im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß eröffnet und zu Ostern gibt es dort natürlich ein entsprechendes Programm – wie auch im Zoo Schwerin, wo zu Ostern wieder fleißig Osternester, zusammen mit dem „Osterhasen“, gesucht werden können.
Für die tänzerischen Enthusiasten wird am 31. März wieder der „Osterhammer“ in der SuK zelebriert. Aber: Ostern hat noch eine viel tiefere Bedeutung als Ostereier suchen, „österliches Tanzen“ oder Feiern im Kreis der Familie – ein Besuch der österlichen Gottesdienste in den Kirchen Schwerins sollte neue Perspektiven auf den eigentlichen Sinn des Osterfestes eröffnen …
Auch das traditionsreiche CAPITOL bietet einige Highlights um Ostern …
So wird dort unter anderem am 26. März Ferienkino präsentiert, am Folgetag gibt es mit „Anna Karenina“ Kino für Fortgeschrittene und am Ostersonntag wird die Aufzeichnung von „Esmeralda“ aus dem Bolschoi-Theater Moskau gezeigt – das verspricht künstlerische Weltklasse mit Können und Emotionen pur.
„Emotionen pur“ sind in der Schweriner Kulturlandschaft sowieso anzutreffen – angesichts von Kürzungsplänen und Neu-Strukturierungen.
Nachgefragt bei Dirk Mattenklott, dem Theaterleiter des CAPITOL in Schwerin
„Schwerin steht für kulturelle Vielfalt…“
Frage: Schwerin muß sparen! Nun geriet insbesondere die Schweriner Kulturlandschaft ins Visier der politisch Verantwortlichen. Wie ist da Ihre Ansicht?
Dirk Mattenklott: Aus Perspektive unserer Einrichtung, die privat betrieben wird, kann ich natürlich nur ein Urteil als Außenstehender abgeben. Schwerin steht seit Jahrhunderten für kulturelle Vielfalt statt Einfalt, das war so, das ist so und das wird auch so bleiben.
Kultur hatte in Schwerin stets einen hohen Stellenwert. Es gibt heutzutage viele kleine und größere Einrichtungen, ganz gleich ob es sich um private oder öffentliche Institutionen handelt, die eines wollen: Schwerin für Einheimische und Gäste so angenehm, so abwechslungsreich und so attraktiv wie nur irgend möglich zu gestalten.
Gerade das Capitol, das seit fast acht Jahrzehnten existiert, steht für cineastisch und künstlerisch vielfältige Angebote – vom Blockbuster bis hin zu klassischen Konzerten. An gleicher Stelle, an dem sich heute das Capitol befindet, entstand vor fast 200 Jahren die „Tonhalle“, auch eine Lokalität der Unterhaltung! Vor mehr als 100 Jahre (1912) wurde die „Schauburg“ als erstes Kino Schwerins errichtet. Beispiele dafür, dass Schwerin immer auch Kulturstadt war. Das kann und wird niemand ernsthaft in Frage stellen wollen.
Frage: Bald gibt es ja wieder das Filmkunstfest. Welche Bedeutung hat es aus Ihrer Sicht?
Dirk Mattenklott: Ja und das wird auf alle Fälle wieder ein besonderer kultureller Höhepunkt des Jahres in Schwerin. Schwerin hat mit dem Filmkunstfest eine Veranstaltung, die auf unnachahmliche Weise Film und Kunst miteinander verschmelzen läßt.
Sowohl die Schwerinerinnen und Schweriner als auch die Gäste kommen gern zum Filmkunstfest, das einen hervorragenden kulturellen Ruf hat und einzigartige Filme, die zum Mit- und Nachdenken anregen, präsentiert. Vom 30. April bis 5. Mai hat die Landeshauptstadt wieder die großartige Gelegenheit, sich als weltoffene Kulturstadt darzustellen, mit Menschen, die über den eigenen Tellerrand hinaus blicken können und Kultur nicht nur wollen, sondern leben.
Frage: Welche Veranstaltungen im Capitol empfehlen Sie für die kommenden Wochen?
Dirk Mattenklott: Zunächst: Es lohnt sich, zu jeder Veranstaltung, zu jedem Film bei uns zu kommen. Wer interessante Veranstaltungen in traditionsreichen Gemäuern erleben möchte, ist bei uns genau richtig! Drei Beispiele für kommende Veranstaltungen, die ich besonders empfehlen würde, sind unter anderem am 12. April „Schmitzpiepe“ mit Ralf Schmitz, „Cavewoman – Das Stück“ am 13. April oder „Halt mich“, das Musical mit den Top-Hits von Herbert Grönemeyer, am 26. April!
Vielen Dank!
Marko Michels
