Eissportliche Erfolge für M-V: Von J.Börner bis R.Szolkowy

Wintersport auch in „Meck-Pomm“  mit Tradition …

Vor mehr als 15 Jahren wurde die gebürtige Wismaranerin Jacqueline Börner Olympiasiegerin im Eisschnelllauf und der gebürtige Greifswalder Robin Szolkowy ist heute ein sehr erfolgreicher Paarläufer.

Nach Gold nun Silber !

R.Szolkowy/A.awtschenko beim Moskauer Wettkampf auf Rang zwei …

Nicht ganz zufrieden, war der Greifswalder Robin Szolkowy nach dem Grand Prix-Wettbewerb am Wochenende in Moskau.

Beim „Cup of Russia“, den das deutsche Duo vor Jahresfrist noch gewann, gab es dieses Mal nur den zweiten Rang.

Allerdings können sich die Schützlinge Robin Szolkowy/Aljona Sawtschenko  von Ingo Steuer mit dem Erfolg vor drei Wochen beim „Skate Canada“ trösten.

Für die EM in Zagreb im Januar 2008 und die WM in Göteborg im März 2008 muß allerdings noch an der technischen Sauberheit der Sprünge gearbeitet werden.

Ansonsten besitzt das deutsche Eis-Paar ja  eine enorme Ausstrahlung und viel Charme !

In Moskau belegten die  chinesischen Olympia-Zweiten Zhang Dan/Zhang Hao Rang eins und Szolkowy/Sawtschenko hatten mit 185,95 Punkten letztlich einen klaren Rückstand auf die Sieger (192,68), die am vergangenen Wochenende bereits den Grand Prix in Paris gewannen.

Die anderen deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Moskau wussten hingegen nicht so recht zu überzeugen:Die deutschen Eistanz-Meister Nelli Ziganschina und Alexander Gazsi gelangten nach dem Originaltanz mit 74,40 Punkten vom siebten auf den achten Platz.

Hier gewannen die WM-Fünften Oksana Domnina und Maxim Schabalin aus Russland (103,25). Die deutsche Einzel-Meisterin Kristin Wieczorek aus Chemnitz verbesserte sich in der Kür nicht  und wurde Elfte mit 72,23 Punkten. Der Sieg ging an die WM-Dritte Yu Na Kim aus Korea mit 133,70 Punkten.

M.Michels

> Mecklenburger Athletin gewann vor mehr als 15 Jahren Eisschnelllauf-Gold …

Interview mit der Olympiasiegerin 1992 über 1500 m im Eisschnelllauf, Jaqueline Börner-Schubert aus Wismar

Frage: Wie gelangten Sie als gebürtige Hanseatin eigentlich zum Eisschnelllauf, Jacqueline ? War es Zufall oder Absicht ?

Jacqueline Börner-Schubert: Mit meinen Eltern, die auf der „Fritz Heckert“ zur See fuhren, lebte ich zwischen 1965 und 1969 in Wismar bzw. Rostock.

Sie hatten damals auf dem Schiff „angeheuert“ – und ich durfte sogar auch einige Male mit. Ja, an die gesunde Ostseeluft erinnere ich mich heute noch …

Im Jahre 1969 zogen wir dann nach Berlin. Zunächst ging es nach Adlershof, dann wechselten wir nach Lichtenberg. Dort war dann auch das Sportforum Hohenschönhausen, in dem der SC Dynamo Hohenschönhausen seinen Sitz hatte.

Ich – zuvor als Leichathletin aktiv – kam dann 1975 als Zehnjährige zum Eisschnelllauf. Ich fand das dortige Freiluftstadion und die Sportart damals ganz einfach „schau“ !

Frage: Ihr Durchbruch dauerte dann noch etwas ?

Jacqueline Börner-Schubert: Ich kam 1978 zum TSC Berlin und ehrlich gesagt als „kleene Berliner Göre“ hatte ich noch keine olympischen Ambitionen. Das änderte sich mit Beginn der achtziger Jahre.

Als Siebzehnjährige wurde ich dann ins Junioren-Team der DDR berufen.

Frage: Sie standen ein wenig im „Schatten“ des Eisschnelllauf-Quartetts Karin Kania, Christa Rothenburger, Gabi Schönbrunn oder Andrea Schöne – die DDR-Spitzenläuferinnen der 80er.

Haben Sie von diesen Spitzen-Athletinnen profitiert oder waren deren Erfolge „erdrückend“ ?

Jacqueline Börner-Schubert: Naja, ich schaute schon zu ihnen hinauf, fand deren Erfolge bemerkenswert.

Aber Unterstützung, so weit ging es allerdings nicht. Für mich war ein schmerzlicher Einschnitt, die so ganz knapp verpasste Qualifikation zu den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary, als meine`sportliche Welt` ins `Wanken` geriet.

Aber ich hatte mir geschworen, ich komme zurück und werde es `allen` zeigen.

Frage: Im Jahre 1990 wurden Sie Weltmeisterin, doch im August 1990 erlitten Sie einen schweren Unfall – das Karriere-Aus drohte …

Jacqueline Börner-Schubert: Zunächst war ich anno 1990 froh, diesen schrecklichen Unfall, u.a. mit Kopfverletzung, rechtem Fußbruch und Kreuzbandriß, überlebt zu haben.

An ein Karriere-Ende dachte ich nie wirklich, dazu war ich mit dem Herzen zusehr Sportlerin. Ich biss mich durch, machte mehrere Reha, kämpfte und `ackerte` für meinen olympischen Traum zwischen Sommer 1991 und Februar 1992 ganz ehrgeizig, denn ich wollte zurückkommen.

Als ich es bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville tatsächlich schaffte, war es für mich eine Erfüllung all meiner Hoffnungen.

Sehr berührt war ich damals auch von einem Glückwunschtelegramm der Wismarer Bürgermeisterin Frau Dr.Wilcken. Na, dachte ich, die Wismaraner haben mich doch nicht vergessen. Das war eine ganz tolle Geste !

Frage: Sie sind ausgebildete Bankkauffrau, arbeiten als Kundenberaterin in einem Geldinstitut in Berlin und sind nebenbei – ehrenamtlich – als Abteilungsleiterin für den Bereich Eisschnelllauf beim TSC Berlin verantwortlich.

Haben Sie noch Bezug zu Ihrer Mecklenburger Heimat ?

Jacqueline Börner-Schubert: Vor drei Jahren, 2004, heiratete ich – und wir beschlossen sofort, unsere Hochzeitsreise ins Hotel „Neptun“ nach Rostock-Warnemünde zu unternehmen (War ja früher vor der Wende ein Wunsch vieler frisch verheirateter Pärchen !).

Ich mag Mecklenburg-Vorpommern, die Ostsee und die Landschaft. Jedes Jahr fahren wir nach Rostock oder auf die Insel Rügen. Einige Male war ich aber auch in Wismar.

Eigentlich müßte ich mal wieder in meine Geburtsstadt fahren, denn ich habe gehört, die Stadt soll `klasse` geworden sein ! – Sportlich gesehen, beeindrucken mich die Short Tracker (Kurzbahn-Eisschnellläufer) vom ESV Turbine Rostock.

Super, was Trainerin Karin Schmidt in Rostock erreichte !

Frage: In zehn Wochen finden die Eisschnellauf-WM (Mehrkampf) in Berlin statt. Ein besonderer Höhepunkt ?

Jacqueline Börner-Schubert: Die WM werden nicht nur für Berlin, sondern für ganz Deutschland ein besonderes Highlight.

Die Halle wird bestimmt „beben“ und die Fans werden begeistert sein !

Marko Michels

Übrigens: Helga Haase-Obschernitzki lebte nach ihrer Flucht 1945 bis 1952 in Schwerin-Neumühle. Die spätere Olympiasiegerin im Eisschnelllaufen über 500 Meter in Squaw Valley/USA, spielte u.a. bei der BSG Empor Schwerin Handball. Ab 1952/53 widmete sich Helga Haase in ihrem neuen Wohnort Berlin dann intensiv und erfolgreich dem Eisschnelllaufen ! M.M.

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