Eleonore Prochaska – (k)ein Heldenmädchen von 1813

Klöndör-Forum am 10. September im Schleswig-Holstein-Haus

Klöndör-Forum-2„So schwankt ihr Charakterbild in der Geschichte“ – Schillers eigentlich auf Wallenstein zugeschnittenes Zitat passt auch auf das Leben und den Mythos um die junge Eleonore Prochaska aus Potsdam, die sich in den Befreiungskriegen von 1813 als Mann verkleidet unter die Männer des Lützower Freikorps mischt und in einem Gefecht in der Göhrde nahe der Elbe tödlich verletzt wird. Ihr Grabstein steht im niedersächsischen Dannenberg, 2013 wurde er zum „Ort der Frauen“ ernannt, der vorbildliches Verhalten würdigen soll. Kritiker sprechen von einer Fehlentscheidung.

Der aus dem Wendland stammende Literaturwissenschaftler Axel Kahrs verfolgt in seinem Vortrag zum Klöndör-Forum am 10. September um 19:30 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus die Spuren des „Heldenmädchens“ in Gedichten, Dramen und Romanen. Schon in seinem „Literarischen Führer Deutschland“ (2009) versammelte er die Autoren, die über das Schicksal der „deutschen Jeanne d´Arc“ schrieben, die mit Theodor Körner, Jahn, Friesen und Lützow in einen bis heute anhaltenden Geschichtsmythos verwoben ist. Nun hat er das Bild durch neue Quellen und Zeitzeugenberichte vertieft und um aktuelle Literatur, wie zum Beispiel den neuen Roman „Meckels Messerzüge“ von Wilhelm Bartsch aus Halle erweitert.

Der Referent ist Leiter der Stipendiatenstätte „Künstlerhof Schreyahn“ in Lüchow-Dannenberg, er lehrt an der Leuphana-Universität Lüneburg und ist Mitglied im deutschen P.E.N.-Zentrum. Eintritt: 3,00 €

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