Endspurt für die Ufersanierung am Pfaffenteich

Am Nordufer des Schweriner Pfaffenteichs wird jetzt das letzte Teilstück der Uferbefestigung saniert. Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes M-V, übergab am Donnerstagnachmittag  (25. März 2010) einen Fördermittelbescheid  an Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow.

Mit einem symbolischen Spatenstich begannen die Sanierungsarbeiten für das Nordufer des Pfaffenteichs. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow: „Das von zahlreichen historischen Gebäuden umgebene Gewässer gehört mit seiner kleinen Fontäne, dem Pfaffenteich-Kreuzer und der sommerlichen Ufergastronomie zu den schönsten Orten Schwerins.  Kunstinstallationen und Sportereignisse wie die jährlichen Drachenbootrennen haben zur großen Popularität des Pfaffenteichs beigetragen. Wir sind froh, dass die Sanierung dieses touristischen Kleinod im Jubiläumsjahr unserer Stadt  abgeschlossen werden kann.“

Für die von den Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen Schwerin betreute Baumaßnahme werden Gründungspfähle mit einer Gesamtlänge von 686 Meter benötigt. Außerdem werden 670 Meter Stahlrohre und 822 Meter  Ankerpfähle verbaut. Das Ufer auf einer Länge von 181 Meter wird mit grauen Granitsteinen befestigt. 2000 Quadratmeter Böschung  werden zum Abschluss der Arbeiten mit Rollrasen begrünt. Die Sanierung der Uferbefestigung war notwendig geworden, da die mehr als 100 Jahre alte Holzunterkonstruktion so marode war, dass einzelne Teile abzubrechen drohten. Damit ist die Standsicherheit nicht mehr gegeben. Das Investitionsvolumen liegt bei 795.000 Euro und wird mit  82,2 Prozent durch das Wirtschaftsministerium im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramm M-V gefördert. Bis September soll die Sanierung des Nordufers abgeschlossen sein. „Einen besonderen Dank möchte ich den Ministerien aussprechen, die durch ihre großzügige Förderung  dafür sorgen und gesorgt haben, dass sich der Pfaffenteich heute wieder von seiner besten Seite zeigt”, so Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff.

Gleichzeitig hat die Schweriner Abwasserentsorgung am Nordufer mit dem Bau eines unterirdischen Regenüberlaufbeckens begonnen. Das 1,8 Millionen Euro teure Becken hat ein Speichervolumen von 630 Kubikmeter und reduziert den gegenwärtigen Zulauf der Schadstoffe in den Ziegelsee um fast 60 Prozent.  „Saubere Seen sind Kapital für die Landeshauptstadt. Und damit das Nass auch sauber bleibt, investiert die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) schon seit mehreren Jahren  in die komplexe Sanierung des Mischwasserkanals der Stadt“, sagt Werkleiter Lutz Nieke.  Drei Regenüberlaufbecken wurden in den vergangenen Jahren in der Bornhövedstraße, am Burgsee und am Platz der Jugend gebaut, um zu verhindern, dass  bei starken Regenfällen verschmutztes Wasser in die Schweriner Seen überläuft.

Hintergrund: Was bisher in Sachen Ufersanierung geschah

Für die im Juni 2009 abgeschlossene Erneuerung des Pfaffenteiches am Ost-, Süd und Westufer wurden bisher 4,1 Millionen Euro Städtebaufördermittel verwendet, die jeweils zu einem Drittel vom Bund, vom Landes und der Stadt getragen wurden. Die Planungen für die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen reichen in das Jahr 1993 zurück. Die Arbeiten starteten 1994 mit der Lindenpromenade am Ostufer. Bis auf das Nordufer sind nunmehr sämtliche Uferabschnitte neu gestaltet. Ein Schwerpunkt der Sanierung lag in der Erneuerung der Uferkonstruktion. Ein technisch aufwändiges Verfahren: Pfähle mit einer Gesamtlänge von 4.672 Metern wurden in den Boden eingelassen, Betonteile unter der Wasseroberfläche verlegt. Im Anschluss wurden die Granitabdecksteine der bisherigen Konstruktion aufgenommen und größtenteils entsprechend ihrer historischen Lage wieder an den neuen Anleger eingesetzt.
Im östlichen Teil wurde die Uferkante bis zu 1.80 Metern in Richtung Wasser verschoben, um die dort stehenden Linden zu erhalten. Der Uferbereich wurde mit 4.000 Kubikmeter Füll- und Mutterboden aufgefüllt. Auch die Böschung ist neu modelliert und mit Rollrasen belegt worden. Auch wurde im Auftrag der SDS die Promenade am Westufer des Pfaffenteiches saniert. Hier entstand ein neuer, breiterer Weg aus gelben Klinkern. Durch eine optische Trennung kann dieser von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Die bestehende Allee wurde mit 44 neuen Linden vervollständigt. Von den 16 neuen Bänken kann man einen schönen Blick über den Pfaffenteich genießen.

Michaela Christen

Nach oben scrollen