Erfolg zum Weltcup-Finale

Schwimmerin aus M-V jetzt mit Ziel Olympia 2008 …

Einen langen Atem und oftmals auch einen gesunden Magen braucht man(n) oder frau, um eine Weltcup-Saison im Langstreckenschwimmen erfolgreich meistern zu können. Diese Erfahrung machte die Vorjahres-Gesamt-Weltcup-Siegerin und diesjährige Weltmeisterin über 25 km Britta Kamrau-Corestein. Beim Saisonfinale der „Marathon-Schwimmer“ vor Cancun (Mexiko) gab es dann das bekannte inner-deutsche Duell Kamrau-Corestein (Rostock) vs. Maurer (Mainz).

Und zum Abschluß gab es einen versöhnlichen „doppelten Doppelsieg“ für die zwei Schwimmerinnen. Während sich die „rheinische Frohnatur“ den Gesamt-Weltcup sicherte, konnte das „coole Nordlicht“ das letzte Weltcup-Rennen der Saison gewinnen.

Zum Auftakt der elf Wettkampporte umfassenden Serie lag zweimal Maurer vor Britta Kamrau-Corestein. Aber vor Cancun gab es nun die obligatorische Revanche und Britta siegte über die olympische 10-km-Distanz nach 2:07:09,0 Stunden im Fotofinish mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Maurer, was sicherlich einiges Selbstvertrauen für die WM 2008, den Quali-Wettkampf für Peking, gegeben hat …

Trotz einer im Höhencamp von San Luis Potosi erlittenen Lebensmittelvergiftung und eines notwendigen Klinikaufenthaltes ging Athletin vom PSV Rostock beim Finale an den Start. „Ich habe mich erstaunlich gut gefühlt. Die letzten 1500 Meter bin ich ohne großen Probleme vorne weg ins Ziel geschwommen. Jetzt geht es sofort in Richtung Rostock.“, meinte die sportive Juristin gegenüber den Eurosport-Mikrofonen.

Extreme Widrigkeiten hat die Rostocker Schwimmerin aber schon „einge Male“ in ihrer Karriere erlebt …

Langstreckenschwimmen vor Schwerin – Foto: Schwerin-News

„Im Jahre 2004 hatte bei einem Wettkampf vor der chinesischen Küste die Rennleitung die Strömung falsch berechnet. Nach vier Stunden hatte ich keine Ahnung, wo ich überhaupt war. Dazu Gewitter und Regen. Man sah die Begleitboote kaum noch. Da bekommst du schon Angst, dass du verloren gehst !“, erinnert sich die Olympia-Hoffnung von der Ostseeküste.

Übrigens: Die Teilnahme beim Saison-Finale 2007 war für Britta auch dringend notwendig: Bei einem Nichtantritt in Cancun wären der deutschen Top-Schwimmerin der 2. Platz in der Gesamt-Weltcupwertung und 10 000 US-Dollar Preisgeld verloren gegangen – Geld, was für die Vorbereitung auf eine erfolgreiche Olympia-Saison dringend benötigt wird.
… Denn die Schwimmerinen und Schwimmer können eben nicht auf das „Salär“ einiger Profi-Boxer, Motorsportler oder Fußballer setzen, obwohl sie sich um einiges mehr bewegen und (oftmals erfolgreicher) bewegen müssen !

Nach Angaben von Trainer Christian Bartsch ist für 2007 noch ein Start bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Essen Ende November vorgesehen.

M.Michels

 

Resultat – Weltcup-Finale 2007 vor Cancun

1. Britta Kamrau-Corestein (Rostock) – 2:07:09.569
2. Angela Maurer (Mainz) – 2:07:10.836
3. Jana Pechanova (Tschechien) – 2:07:14.062
4. Poljana Okimoto (Brasilien) – 2:07:14.114
5. Martina Grimaldi (Italien) – 2:07:18.248
6. Eva Berglund (Schweden) – 2:07:25.940
7. Kristel Kobrich (Chile) – 2:08:18.078
8. Olga Beresnjewa (Israel) – 2:08:21.152

Stationen des diesjährigen Weltcups

1.SANTOS (BRA)  / 2.DUBAI (UAE) / 3.SETUBAL (POR)/ 4.SEVILLA (ESP) / 5.LONDON (GBR) 6.ROBERVAL (CAN) / 7.Wien (AUT) / 8. BELEM (BRA) / 9. SHANTOU (CHN) / 10. HONGkONG (HKG) / 11. SINGAPORE (SIN) / 12. CANCUN (MEX)

Steckbrief
Britta Kamrau-Corestein
geboren: 6.4.1979
in: Rostock
Größe: 1,76 m / Gewicht: 64 kg
Klub: Sc Empor Rostock 2000
Beruf: Juristin
Hobbies: Fußball, Argentinien, Musik, Sprachen

Erfolge:
– bei Weltmeisterschaften: 2002 Gold über 10 km, 2004 Gold über 10 km und 25 km, 2007 Gold über 25 km, 2005 Silber über 25 km, 2006 Bronze über 5 km, 2007 Gold über 25 km
– bei Europameisterschaften: 2004 Dreifach-Triumph über 5 km, 10 und 25 km
– im Weltcup: 2003 Erste, 2006 Erste, 2007 Zweite
– bei deutschen Meisterschaften: 8 Titel

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