Erfolgreich aus Baku zurück: Bronze für Ramona Brussig

„Hatte gar keinen Druck…“


Ramona Brussig (Quelle: DOSB)Die Judo-Wettbewerbe bei den ersten „Europaspielen“ in Baku waren aus deutscher Sicht eine der Erfolgssportarten. Elf Medaillen, so viele wie keine andere Nation, erkämpfte das deutsche Team in den 18 Entscheidungen. Einmal Gold, viermal Silber, sechsmal Bronze „schürften“ sie von der Tatami, wobei der 1 Platz von Martyna Trajdos in der Klasse bis 63 Kilogramm der Erfolgshöhepunkt war. Als Lohn durfte Martyna bei der Abschlussfeier auch Fahnenträgerin für die deutsche Delegation sein.

Eine der Medaillen ging gar nach MV. Ramona Brussig vom PSV Schwerin, bereits zweifache Paralympics-Siegerin 2004 bzw. 2012 sowie Paralympics-Zweite 2008, holte sich Bronze in der Klasse bis 57 Kilogramm für Judoka mit visuellem Handicap.

Ramona Brussig über die „Europaspiele“ und weitere Herausforderungen

„Hatte keinen Druck – die Olympia-Quali ist ja geschafft…“

Frage: Noch nachträglichen Glückwunsch zum Erfolg in Baku! Wie verlief der Wettkampf aus deiner Sicht?

Ramona Brussig: Ich bin mit dem dritten Platz überglücklich. Es waren die ersten „European Games“ und ich durfte daran teilhaben. Ich hatte mich ja über ein Rangliste – allerdings für die Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm, nicht gewohnt die Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm – für die „European Games“ qualifiziert. Der Wettkampf verlief aus meiner Sicht gut. Ich hatte überhaupt gar keinen Druck. Die WM in Korea im Mai habe ich hinter mir und die Quali für Rio ist geschafft.

Frage: Wie war die Stimmung vor Ort? Deine Meinung zur Veranstaltung…?

Ramona Brussig: Die Stimmung in Baku war gut. Die Kampfsportarten hatten einigermaßen guten Besuch. Die Veranstaltung, also „die European Games“, sind insgesamt keine schlechte Angelegenheit. Es stellt sich nur die Frage, ob diese notwendig sind. Der Terminkalender unter anderem mit EM und WM ist voll und nun sollen noch diese „European Games“ stattfinden. Es ist ein gigantischer Aufwand. Baku war wie Olympische Spiele aufgezogen, mit Athleten-Dorf und neuen Wettkampfstätten.

Frage: Das deutsche Judo-Team war überhaupt sehr erfolgreich. Welchen Stellenwert hat die Sortart hierzulande11?

Ramona Brussig: Judo hat in Deutschland noch keinen hohen Stellenwert. Im TV oder Radio wird nichts übertragen. Es ist wie gehabt – eine Randsportart.

Frage: Nach WM-Bronze in diesem Jahr… Welche Herausforderungen stehen für dich 2015 noch an?

Ramona Brussig: Ja, die WM in Korea war im Mai. Im November folgt dann die EM in Lissabon vom 27. bis 29. November. Bis dahin möchte ich meine Verletzung überwunden haben. Ein Aufbau der Schultermuskulatur ist nötig und natürlich viel aktiver Judo-Sport.

Vielen Dank und weiterhin maximale judo-sportliche Erfolge!
Die Fragen stellte Marko Michels

Medaillenspiegel

Wie bliebt Judo bei den „Europaspielen“ war, beweist die Resonanz an den Wettkämpfen. Insgesamt 141 Frauen und 209 Herren nahmen an den verschiedenen Konkurrenzen teil. Athletinnen und Athleten aus 20 Ländern gewannen dabei Edelmetall, elf Staaten jubelten über eine oder mehrere Goldmedaillen.

Russland: 3 Gold, 1 Silber, 6 Bronze
Frankreich: 3 Gold, 2 Silber, 3 Bronze
Niederlande: 3 Gold, 2 Silber
Georgien: 2 Gold, 3 Silber, 1 Bronze
Deutschland: 1 Gold, 4 Silber, 6 Bronze
Aserbaidschan: 1 Gold, 2 Silber,1 Bronze
Ukraine: 1 Gold, 1 Silber, 4 Bronze

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