Erklärung von Oberbürgermeister Norbert Claussen zum Tod von Lea-Sophie

Unmittelbar nach meiner Rückkehr und Wiederaufnahme meiner Dienstgeschäfte habe ich bezüglich der Aufarbeitung der Umstände des tragischen Todes von Lea-Sophie zahlreiche Gespräche geführt, vorliegende Informationen gesichtet und dabei festgestellt:

1. Das Vertrauensverhältnis zwischen einigen Fraktionen der Schweriner Stadtvertretung und dem Beigeordneten Hermann Junghans ist meines Erachtens irreparabel gestört.

2. Auf kommunaler Ebene kommt es generell darauf an, dass die politischen Parteien und Fraktionen sowie die Verwaltung sich um das Wohl und Wehe einer Stadt oder einer Gemeinde möglichst gemeinsam kümmern. In Schwerin kooperieren drei Fraktionen im besonderen Maße. Insbesondere in einer schwierigen Situation, wie sie nach dem tragischen Tod der kleinen Lea-Sophie entstand, ist gegenseitiges Vertrauen gefragt. Im konkreten Fall geht es nicht mehr darum, dass man mit der Leistung eines Einzelnen unzufrieden ist. Vielmehr ist eine Dimension erreicht, in der ein notwendiges Miteinander zwischen dem Beigeordneten Hermann Junghans und einigen Fraktionen nicht mehr gegeben ist.

3. Diese Situation habe ich heute mit Herrn Junghans ausgiebig und offen erörtert. Mit großem Respekt habe ich seine persönliche Entscheidung zur Kenntnis genommen, den Weg für eine Lösung frei zu machen, die auch eine Abberufung seiner Person durch die Stadtvertretung beinhalten kann. Darüber hinaus habe ich mit mich Herrn Junghans einvernehmlich geeinigt, dass er bis zu einer abschließenden Entscheidung seine Dienstgeschäfte als Beigeordneter ab sofort ruhen lässt.

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