Ersatz für „Alcina“ am 3. Juni im Großen Haus

Aufgrund einer Erkrankung im Ensemble zeigt das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin am Donnerstag, den 3. Juni 2010 die Oper „Martha oder Der Markt zu Richmond“ anstelle von „Alcina“ um 19.30 im Großen Haus.

Martha
oder Der Markt zu Richmond

Romantisch-komische Oper von Friedrich von Flotow
Libretto von Friedrich Wilhelm Riese

Musikalische Leitung: GMD Mathias Foremny
Inszenierung: Robert Lehmeier, Bühne und Kostüme: Markus Meyer
Choreinstudierung: Ulrich Barthel

Vorstellung am Donnerstag, den 3. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus

Martha oder Der Markt zu RichmondLady Harriet Durham, eine überaus wohlhabende Dame aus dem englischen Hochadel, langweilt sich fürchterlich. Um ihrem trübem Leben in Reichtum und Luxus für ein paar Stunden zu entkommen, mischt sie sich eines Tages als Magd Martha kostümiert unters sogenannte „einfache Volk“. Dabei begegnet sie mit Lyonel einem Mann, der ihr überaus gefällt – und sie gefällt ihm. Nun ist es der Lady zwar überhaupt nicht mehr langweilig, aber sie hat ein neues Problem. Sie hat sich in jemanden verliebt, der ihrer offensichtlich „nicht ebenbürtig“ ist. Harriet weist demzufolge den noch am gleichen Tag erfolgenden Heiratsantrag Lyonels brüsk zurück und löst damit bei dem Düpierten prompt eine tiefe Lebenskrise aus. Die Lage scheint ausweglos, ein Happy End somit sehr unwahrscheinlich und trotz alledem findet das Liebespaar schließlich doch noch zusammen.

Seit ihrer Uraufführung 1847 in Wien hatte Friedrich von Flotows Oper „Martha“ ihren festen Platz im Repertoire der Opernhäuser, und bis heute begeistern ihre Melodien, wie etwa die Arie „Ach, so fromm“ (mit der berühmten Zeile „Martha, Martha, du entschwandest“), das einer irischen Volksweise entlehnte Lied „Letzte Rose“ oder das so genannte „Porter-Lied“. Doch Ende der 1960er Jahre erschien die „Martha“ – so wie viele andere deutsche Spielopern – vielen Theatermachern mit einem Mal als zu antiquiert für eine zeitgemäße Auffassung von Musiktheater. Prompt war die beim Publikum überaus beliebte Oper nur noch selten auf den Spielplänen zu finden. Auch die letzte Schweriner Inszenierung liegt nun immerhin schon über 25 Jahre zurück. Dabei hat Schwerin einen besonderen Bezug zu Friedrich von Flotow: Schließlich war der gebürtige Mecklenburger hier von Dezember 1855 bis 1863 Intendant des damaligen Hoftheaters.

Mittlerweile jedoch sind es gerade Regisseure der jüngeren Generation, die sich wieder für die deutsche Spieloper begeistern und sie demzufolge mit Verve auf die Bühne bringen. So konnte jetzt für die neue Schweriner „Martha“ der Berliner Regisseur Robert Lehmeier gewonnnen werden. Lehmeier befragt in seiner Inszenierung die im Grunde doch seltsame Liebesgeschichte von Harriet und Lyonel auf ihre Glaubwürdigkeit und gelangt dabei zu einer interessanten Schlussfolgerung.

Franziska Kapuhs

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