Weltmeisterlicher Sport in einer erfolgreichen Schweriner Sportart
Anfang August findet in Deutschland, nach u.a. Fußball-WM, Handball-WM, Leichtathletik-Europacup, WM im Bogenschießen, wieder ein sportlicher Höhepunkt statt – die 12. Faustball-WM. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wird dabei als „Schirmherrin“ fungieren.
Gespielt wird in Stade, Oldenburg, Wildeshausen und Braunschweig; die Finalrunde am 11./12.August ist in Oldenburg.
Für die WM 2007 wurden 4 Gruppen gebildet (Gruppe A: Brasilien, Chile, Italien; Gruppe B: Deutschland, Namibia, Japan; Gruppe C: Österreich, Dänemark, USA; Gruppe D: Schweiz, Argentinien, Taiwan).
Die Faustball-WM findet – wie die Fußball-WM – alle vier Jahre statt. Erstmalig wurde eine WM 1968 in Linz (Österreich) ausgetragen. In Deutschland fand diese 1972 (Schweinfurt) und 1982 (Hannover) ebenfalls bereits statt. Weltweit gibt es rund 100.000 aktive Faustballer, davon über 40.000 in Deutschland. Die Top-Favoriten auf den Titel 2007 sind neben Brasilien (amtierender Weltmeister) und Deutschland (Rekordweltmeister) die Teams aus Österreich (Sieger der „World Games“ 2005) und der Schweiz (Europameister 2006).
„Alte“ Sportart Faustball …
Die „Wurzeln“ des Faustball-Sportes reichen bis ins 3.Jahrhundert v.Chr. zurück. Seine erste Verbreitung hatte es wahrscheinlich im heutigen Italien. Erst im Jahre 1870 führte es Georg Weber in Deutschland ein und noch einige Jahre mußte auf die erste deutsche Meisterschaft gewartet werden, die dann 1913 während des deutschen Turnfestes in Leipzig veranstaltet wurde.
Das moderne Faustball wird vorwiegend in Europa und Südamerika gespielt, zusätzlich auch in Nordamerika, Afrika und Asien. Die größte Beliebtheit findet es in Ländern mit hohem deutschsprachigen Auswandereranteil. Führende Faustballnationen sind Deutschland (9x Weltmeister Männer, 2x WM Frauen), Brasilien (2x WM Männer), Österreich (2x Worldgames-Sieger Männer) und Schweiz (1x WM Frauen). Weitere Faustballnationen sind: Italien, Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Kanada, Namibia, Tschechien, Dänemark, Japan, Indien, USA, Griechenland, Malta, Mexiko, Polen, Spanien, Taiwan, Ukraine und Ungarn.
Die ersten Weltmeisterschaften, die alle vier Jahre stattfinden, gab es in den Jahren 1968 (Männer) und 1994 (Frauen).
Die amtierenden Weltmeister sind Brasilien (Herren/2003) und Deutschland (Damen/2006).
Schweriner Erfolgsbilanz …
Im Jahre 1950 wurde bereits bei der BSG „Lokomotive“ in Schwerin eine Sektion „Faustball“ gegründet. Und die Schweriner Teams im Faustball sind bis zum heutigen Tag eine „Erfolgsstory“: Insgesamt konnten u.a. 46 DDR-Meistertitel erkämpft werden.
Die Damen des nunmehrigen „Eisenbahner Sportvereines/ESV“ sind von 1993 bis zur Gegenwart – außer 1995 im Feld-Faustball – sowohl im Feld als auch in der Halle in der 2. Bundesliga; in der Hallensaison 1999/2000 gelang sogar für ein Jahr der Aufstieg in die erste Bundesliga. Mit 580 aktiven Mitgliedern ist der ESV Schwerin der viertgrößte Schweriner Sportverein.
M.Michels
Foto: M.Michels
