Fette Motte und Team FrederIKK gingen als Sieger am Samstag hervor

Meisterhafte Rennen und viele atemberaubende Momente

Schwerin • Am zweiten Tag des Schweriner Drachenbootfestivals begannen die Vorläufe des Großen Preises von Schwerin, der Business Races sowie des Meister-Cups des Handwerks. Bei schönstem Sonnenschein und vor vielen drachenbootbegeisterten Zuschauern kämpften die Sportler um jede Hundertstelsekunde. Während die Rennen um den Großen Preis und der Business Races am Sonntag in die zweite Runde gehen, konnten der Meister-Cup und die Langläufe über 1.000 Meter bereits am Samstag entschieden werden.

Die ersten Trommelschläge des Tages waren um 9:40 Uhr auf dem Pfaffenteich zu hören. So wurden am Vormittag die Vorlaufserien der Mixedklasse um den Großen Preis von Schwerin entschieden. Im Acht-Minuten-Takt starteten die gemischten Teams und versuchten mit Bestzeiten die Rennen für sich zu entscheiden. Für die richtige Stimmung am Südufer und somit auch beim Bootsein- und -ausstieg sorgten die NDR 1 Radio MV-Moderatoren Dörte Graner und Mathias Bohn. Mit viel Witz und Humor stellten Sie die Teams vor und sorgten dabei für so einige Lacher.

Nach den Mixed-Teams eroberten die Handwerksbetriebe das Drachenreich und zeigten, dass sie mehr als nur ihr Handwerk  beherschten. Im Gegensatz zu den weiteren Mannschaften an diesem Tag, mussten die Teams des Meister-Cups nicht allzu lange auf die Siegerehrung warten. Bereits kurz nach 14:30 Uhr stand „der Meister der Meister“ fest: Das Team FrederIKK der Innungskrankenkasse Nord konnte den Meister-Cup des Handwerks für sich entscheiden.

Die zweite Siegerehrung gab es um 19:30 Uhr für die teilnehmenden Drachenbootsportler der Langstrecken. Überreicht wurden die Preise von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Schirmherrin des Festivals, dem „Drachenboot-Urgestein“ Heiko Stolp, Cheforganisator der Kanurenngemeinschaft (KRG),  sowie Ines Michaelsen, Vorstandsvorsitzende der KRG und Qiufang Zhang. Die 24-Jährige ist gebürtige Chinesin und erlebte hier in Schwerin ihr erstes Drachenbootfestival. „Das ist sehr interessant und ein komisches Gefühl zugleich, schließlich ist China das Ursprungsland des Drachenbootfestes“, so das Aupair-Mädchen.

Die Stimmung der Teams war gespannt und die Vorfreude groß, denn die 1.000 Meter verlangten den Mannschaften viel ab. „Auf die große Runde freuen wir uns immer besonders“, so Renate Lorenz, Paddlerin bei den Flying Turtles. „Dabei müssen alle Sportler besonders viel Kraft aufbringen. Und gerade die Wende am Nordufer ist interessant, denn hier ist es das Geschick des Steuermanns, das entscheidend für die Zeit sein kann. Ein gutes Händchen kann den entscheidenden Vorsprung zu den anderen Mannschaften bringen“, erklärt Lorenz weiter. Am Ende belegten Renate Lorenz und ihr Team in der Mixed-Klasse über 1.000 Meter Platz elf. Mit ganzen sechs Sekunden Zeitvorsprung zum Zweitplatzierten „Fool Fighters“ konnte der Champion des letzten Drachenbootfestivals, das Team der Fetten Motte, die Langstreckenrennen für sich entscheiden. Als Motte-Mitglied Guido Strobel den Preis von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow entgegennahm, verwies er selbstlos auf seine Mitstreiter: „Ich habe damit nichts zu tun, das waren alles die hier vorne!“

Anschließend konnten die Teams gemeinsam mit den Gästen das Abendprogramm genießen. Gegen Schweriner Gospelchor den sonnigen Tag mit „Oh Happy Day“ besang, sorgten anschließend die Berlin Blues Brothers mit Songs à la „Everybody Neefs Somebody To Love“ und „Soul Man” für beste Feierstimmung. Während die Hauptstadtkünstler für Stimmung am Südufer sorgten, schaffte die Band „Enrico & Groove“ lateinamerikanisches Flair am Nordufer.

Spannend wurde es mit der Twin-Akrobatik-Show der Zwillinge Tine und Beatrice Barkholz. Synchron zeigten sie ab 22:30 Uhr atemberaubende Figuren an sieben Meter langen frei hängenden Tüchern an den Stegeingängen. Doch nicht nur die Zuschauer fanden die Show bewegend, sondern auch die Künstlerinnen selbst. „Es war total aufregend, hier bei der Jubiläumsveranstaltung des großen Drachenbootfestivals aufzutreten. Allerdings auch, weil hier viele Freunde und natürlich auch unsere Familie Gäste sind und uns zusehen können“, sagte Artistin Beatrice und sprach auch im Namen ihrer Zwillingsschwester. „Das geht bei den geschlossenen Veranstaltungen, bei denen wir sonst auftreten, leider nicht. Somit war es für uns gleichermaßen etwas ganz Besonderes.“
Mit einer atemberaubenden Drehung ließen sich die Künstlerinnen förmlich in die Tüchern fallen und schufen damit einen perfekten Übergang zum fulminaten Jubiläumsfeuerwerk, das zeitgleich mit dem Ende der Tuchshow einsetzte. Auf der anschließenden After-Show-Party konnte noch einmal gemeinsam nach den Alltime-Favorites, die DJ Bernd Wilbrecht zum Besten gab, tanzen oder einfach die Fotoshow auf der Bühne genießen, die bereits an diesem Abend aktuelle Impressionen des 20. Drachenbootfestivals zeigte.

Stefanie Busch

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