Feuerwehr-Museum Schwerin: Viel „Tatü-Tata“ vor der Eröffnung …

In vier Wochen ist es so weit

Schwerin braucht keine Ostprodukte, Erotik, Ü 30-Parties, Miss DDR-Wahlen oder Konzerte in volkseigener Atmosphäre mehr – Geld ist natürlich vorhanden, aber für andere Dinge – und so wurde beschlossen: Die Halle am Fernsehturm wird Museum.

Und da viele noch den alten Song „Feuerwehr Felicitas, flitze, spritze, das macht Spass ! Tatü-Tata !“ aus alten brenzligen Kindertagen kannten, kam man auf die Idee: Die Landeshauptstadt braucht ein Feuerwehr-Museum her. Ein Stadtgeschichtsmuseum hat Schwerin zwar nicht mehr, aber was wäre das auch gegen „Tatü-Tata“ und rote Löschfahrzeuge, die prima in die politische Landschaft Schwerins passen.

FeuerwehrNicht zu vergessen: Eigentlich ist ganz Schwerin ja bereits ein Museum, hier kann man jahrhundertealte Beamten-Geschichte „live“, „in Farbe“, dreidimensional im XXL-Format und „Dolby Digital“ genießen. In den Ministerien und Verwaltungen wird heute noch so gearbeitet wie vor 100 Jahren – nach dem Tagesplan: Erst Zeitungslektüre, dann Kaffeepausen, Sitzungen, Mittagspause bis hin zu den nächsten Sitzungen, dabei immer ein wichtiges und kluges Gesicht machen.

Berühren, Befragen oder Ansprechen der Spitzen-Beamten ist verboten und wird mit strengster Nichtbeachtung bestraft. Aber vielleicht gibt es im Feuerwehr-Museum sogar sympathische Spritzen-„Beamte“, die dann zur alten Feuerwehr-Technik feurige Geschichten erzählen können.

Auf 4500 Quadratmeter wird den Fans alter oder älterer Feuerwehren ab 26.April eine Menge geboten. In der umfunktionierten Halle am Fernsehturm können dann mehr als 100 historische Fahrzeuge und Fahrzeuganhänger und weitere technische Ausrüstungen bestaunt werden. Feuerwehr-Uniformen gehören ebenfalls zum Bestand des Museums. Ein Gros bilden die Exponate zur alten DDR-Löschtechnik. Auch Technik aus der Schweiz, Holland, Tschechien, Polen und England wird gezeigt. Insgesamt circa 15000 Exponate zur Thematik „Feuerwehren“ dürften ein sicherlich zahlreiches Publikum finden.

Schöner Synergie-Effekt: Drei Tage nach Eröffnung der BUGA ist das Feuerwehr-Museum ab 26.April für alle geöffnet, nachdem eine Eröffnungsfeier bereits einen Tag zuvor für ein erwähltes Publikum, mit Feuer im Herzen und Leidenschaft im Blut, stattfinden wird.

Übrigens: Viele Exponate sind noch funktionstüchtig. Sollte es also – wider Erwarten- in diesem Jahr einen heißen Sommer in M-V geben und BUGA-Blumen und BUGA-Sträucher dringend Wasser benötigen, so können die Fahrzeuge des Feuerwehr-Museum ausrücken.

Vielleicht werden dann BUGA-Marienkäfer Fiete und der kleine Trickfilm-Drache Grisu, der immer so gern Feuerwehrmann sein wollte, zwar nicht gemeinsam auf dem Schlauch stehen, sondern mit BUGA-Sträußen die „Welt“ im Schlossgarten oder Feuerwehr-Museum begrüßen. Dort brennen nach ausgiebigen Spaziergängen und Besichtungen aber nur „die Kehlen“ …

Na dann, „Tatü-Tata“ !

mic

PS: Eigentlich müßte ja die im September 1990 in der Halle am Fernsehturm erste und zugleich letzte gewählte offizielle „Miss DDR“, Leticia Koffke, das erste und beste Feuerwehr-Museum der Landeshauptstadt eröffnen. Die hatte, zumindest vor 19 Jahren, ebenfalls viel Power, Anmut und Feuer, nicht die schlechtesten Voraussetzungen für eine Eröffnungsrede zm Feuerwehr-Museum. Außerdem heißt es so schön: Die Ersten werden die Letzten sein – und das sind immer die Besten …

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