Filmfestival in der Volkshochschule

Unter dem Motto „Filme über Macht“ startet am Sonntag, dem 1. November das Festival des politischen Films im Forumkino (Aula) in der Volkshochschule „Ehm Welk“,  Puschkinstraße 13. Los geht es um 10.30 Uhr mit dem Film „Manda Bala – Send A Bullet“.

Alle Filme werden in der Aula der Volkshochschule gezeigt.
Manda Bala – Send A Bullet, 10.30 Uhr ( Brasilien/ USA, 2007)
Eine brasilianische Froschfarm, ein korrupter Politiker, ein reicher amerikanischer Geschäftsmann, ein Entführer aus den Slums von São Paulo. Jason Kohn porträtiert eine Gesellschaft im Kriegszustand. Ein Krieg aller gegen alle, in dem jeder versucht, an die Spitze der Nahrungskette zu gelangen. Alle wollen sie Geld, ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende verliert die ganze Gesellschaft. Manda Bala führt drastisch vor Augen, wie eine Gesellschaft ohne soziale Verantwortung, ohne Rechte für die Armen und ohne Regeln für die Reichen in den Verteilungskrieg treibt. Ein visueller Essay, dessen expressive Bilder und poppige Klänge mit der Härte der sozialen Realität kontrastieren. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Podiumsdiskussion statt.

Ruhnama – im Schatten des Heiligen, 14.00 Uhr (Finnland 2007)
Die Ruhnama (Buch der Seele) ist das Hauptwerk des 2006 gestorbenen turkmenischen Diktators Saparmurat Nijasow, der seine Macht mithilfe eines rigorosen Geheimdienstes kontinuierlich ausbaute und Ruhnama (eine Art Verfassung mit historischen und religiösen Einflechtungen) zur Pflichtlektüre aller Volksgenossen erklärte. Für westliche Konzerne ist der sicherste Weg zu den Ressourcen des Landes, die Ruhnama in ihre eigene Landessprache zu übersetzen. Die deutsche Fassung übernahm Daimler Chrysler. Und in der Hauptstadt steht sogar eine gigantische Statue des Buches – ein Geburtstagsgeschenk westlicher Unternehmen, demonstriert diese absurde, allgegenwärtige Wirklichkeit in Turkmenistan.

Die dünnen Mädchen, 16.00 Uhr (Deutschland 2008)
Die dünnen Mädchen, das sind acht junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren, die seit langem an Essstörungen leiden und versuchen, diese zu bekämpfen. Sie haben gehungert bis zur Selbstauflösung und können nicht einfach da mit aufhören. Diagnose: Magersucht. Die Krankheit frisst sich in ihr Leben – bis zur vollständigen Machtübernahme. Maria Theresa Camoglios Film dokumentiert, wie die jungen Frauen wie der eine Beziehung zu ihrem Körper aufbauen, um damit auch die Kontrolle über ihr Leben zurückgewinnen.

Gesetzgeber – State Legislature, 19.00 Uhr (USA 2007)
Kann man Demokratie filmen? Es geht.
Frederick Wiseman, der legendäre Chronist der amerikanischen Gesellschaft, beweist es mit „Gesetzgeber“. Drei Monate im Jahr treffen die Abgeordneten des Landesparlaments von Idaho (USA) zusammen, um über neue Gesetze zu beraten. Den Rest des Jahres gehen sie ihrem Beruf nach, wie je der andere auch. Demokratie funktioniert hier anders: Direkter, weniger hierarchisch, offener – offen für Mitwirkung. Noch nie hat ein Film uns Demokratie als Prozess so faszinierend nahe gebracht.

Im Anschluss an die einzelnen Vorführungen findet jeweils eine Podiumsdiskussion statt. An der letzten Diskussion nehmen Heiko Lietz (Bürgerforum) und geladene Gäste aus dem Landtag Mecklenburg-Vorpommern teil. Moderiert wird dies von Ulrich Grunert.

Michaela Christen

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