Finnen lernen deutsches Handwerk kennen

Handwerks-Azubis aus Finnland zu Gast im Mecklenburger Handwerk

In Finnland erlernen Jugendliche einen Handwerksberuf rein schulisch, in Deutschland im dualen Ausbildungssystem in Betrieb und Berufsschule. Was ist besser? Acht finnische Auszubildende können jetzt im Rahmen eines Lehrlingsaustauschs der Handwerkskammer Schwerin den Vergleich ziehen.

Nachdem im Oktober diesen Jahres bereits sechs Lehrlinge aus Mecklenburger Tischlerbetrieben die Ausbildungsbedingungen in Finnland kennen lernen konnten, erfolgt ab dem 19. November der Gegenbesuch finnischer Lehrlinge. Jeweils vier finnische Auszubildende aus dem Holz- und dem Kfz-Bereich werden bis zum 16. Dezember im Bildungszentrum der Handwerkskammer Schwerin lernen und im angegliederten Internat wohnen. Zwei Wochen lang sind sie zudem in vier Praktikumsbetrieben in Schwerin, Wismar und Lützow zu Gast. Sie werden von zwei Ausbildern aus Finnland begleitet.

In der ersten Woche ihres Aufenthaltes nehmen die finnischen Auszubildenden an Grundlehrgängen im Kammerbildungszentrum teil. In der zweiten und dritten Woche werden sie in den jeweiligen Praktikumsbetrieben eingesetzt. Sie sollen dort einen Überblick über betriebliche Abläufe erhalten. In der letzten Woche werden die erworbenen Kenntnisse in den Werkstätten des Bildungszentrums vertieft.

Die Handwerkskammer Schwerin fördert die Mobilität von Lehrlingen während der Ausbildung über Austauschprogramme mit Finnland und Polen. Darüber hinaus werden Einzelentsendungen unterstützt. Dafür werden entsprechende Mittel aus dem europäischen Bildungsprogramms Leonardo da  Vinci, Programm für lebenslanges Lernen genutzt.

„Die Auszubildenden profitieren von der Auslandserfahrung nicht nur in fachlicher, sondern vor allem in persönlicher Hinsicht, da die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten stark motiviert wird“, begründet Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin das Engagement der Kammer in diesem Bereich. „Wer sich unter fremden Arbeitsbedingungen in einer fremden Sprachumgebung gut zurecht findet, der ist auch schwierigen betrieblichen Anforderungen besser gewachsen.“

pg/Redaktion NordHandwerk

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