Flüchtlinge in den Schulen: Land stellt zusätzliche Lehrerstellen bereit

Minister Brodkorb: Land mit zusätzlichen Sprachangeboten bereits gut aufgestellt


Fordert einen Konsumverbot für E-Zigaretten und E-Shishas an Schulen: Kulturminister Mathias Brodkorb (Foto: SPD)In Mecklenburg-Vorpommern lernen im Schuljahr 2015/2016 rund 4.000 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen (Stand: Ende Oktober 2015). Unter ihnen sind auch viele Flüchtlinge. Sie kommen beispielsweise aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Eritrea. An den allgemein bildenden Schulen lernen seit Ende Oktober des laufenden Schuljahres insgesamt 3.643 Mädchen und Jungen, an den beruflichen Schulen sind es 312 Jugendliche. Ende des Schuljahres 2014/2015 nahmen 3.371 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache am Unterricht an den allgemein bildenden Schulen teil.

„Mir ist bewusst, dass die Integration viel Kraft erfordert. Entscheidend ist aber die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen“, sagte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Für unsere Kinder ist es nicht nur eine veränderte Situation, das Klassenzimmer mit Mitschülerinnen und Mitschülern zu teilen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind und einem anderen Kulturkreis entstammen. Es ist auch eine Chance, mehr Offenheit durch Begegnungen und Freundschaften zu erwerben“, so Brodkorb. Die Schulen bei uns im Land seien mit den zusätzlichen Sprachangeboten bereits gut aufgestellt. Asylbewerberinnen und -bewerber an den Schulen könnten gut integriert werden.

Für Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden Schulen, die sich nicht elementar verständigen können, beginnt die Sprachförderung mit einem Intensivkurs. In der Grundschule umfasst dieser Intensivkurs 10 Wochenstunden. In der Sekundarstufe hat er einen Umfang von 20 Wochenstunden. Derzeit sind es landesweit insgesamt 153 Lerngruppen an 125 Standorten (Stand: November 2015). Davon fallen 42 Intensivkurse (13 im Schuljahr 2014/15)auf das Schulamt Schwerin, verteilt auf 29 Schulstandorte (17 im Schuljahr 2014/15).
Kinder und Jugendliche, die bereits Kenntnisse der deutschen Sprache haben, erhalten eine begleitende Förderung in Form von Förderstunden.

An den beruflichen Schulen besuchen Schülerinnen und Schüler, die sich nicht elementar verständigen können, eine extra für sie eingerichtete Berufsvorbereitungsklasse. Derzeit gibt es 17 Berufsvorbereitungsklassen an 10 Schulstandorten (Stand: November 2015). Im ersten Jahr erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Deutsch-Intensivkurs und Orientierungsunterricht als vollzeitschulische Ausbildung. Im zweiten Jahr stehen die Vorbereitung auf eine Berufsausbildung und das Erlangen der Berufsreife im Vordergrund. Die Berufsvorbereitungsklasse ist durchlässig. Das heißt, jederzeit ist ein Wechsel an andere Schularten und Bildungsgänge möglich, wenn die Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen.

„Das Land hat vorgesorgt, um bei steigenden Flüchtlingszahlen weitere Sprachangebote machen zu können“, betonte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Wir stellen zunächst zusätzlich 100 Stellen für Lehrkräfte mit dem Fach Deutsch als Zweitsprache und Stellen für Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung. Ein Teil der Stellen ist bereits besetzt, aber noch sind nicht alle Besetzungsverfahren abgeschlossen. Es gibt daher für Lehramtsabsolventen und andere Interessierte gute Möglichkeiten, in den Beruf des Lehrers einzusteigen“, erläuterte Brodkorb. „Darüber hinaus habe ich mich in einem Lehrerbrief an Ruheständler gewandt. Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand, die für einige Stunden Deutschunterricht erteilen möchten, sind bei uns ebenfalls sehr willkommen. Wir können jeden Pädagogen gebrauchen, der sich engagieren möchte“, sagte der Minister. Bislang sei der Einsatz von Ruheständlern jedoch nur vereinzelt notwendig gewesen.

In den Intensivkursen und in den Berufsvorbereitungsklassen unterrichten in der Regel ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer mit dem Fach Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Das Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) und die Fachberatungsstelle Deutsch als Zweitsprache in der Schule bieten DaZ-Qualifizierungen für Lehrkräfte an, die noch nicht ausreichend qualifiziert sind.

Quelle: Bildungsministerium MV

Nach oben scrollen