Vor zwei Jahren fiel der Verein Hand in Hand, eine SWG-Kreation, mit der Tür ins SOZIALKAUFHAUS SCHWERIN. Die Eröffnung der ersten Einrichtung dieser Art in MV in der Keplerstraße 24 im Stadtteil Mueßer Holz fand seinerzeit das geballte Medien-Interesse (Schwerin-NEWS.de hat seinerzeit ausführlich berichtet).
Schwerin. Nun, nach zwei Jahren Erfolg, scheint die SWG in Sachen SOZIALKAUFHAUS mit ihrem Latein am Ende zu sein. Bis zuletzt bescheinigte man Grit Gottschalk, der Hand-in-Hand-Managerin der Einrichtung seit März ein glückliches Händchen. Gottschalk verlässt das Sozialkaufhaus, und alles scheint plötzlich zu Ende. Seit Mitte September 2007 der Arbeitsvertrag ausgelaufen ist, sieht es schlecht aus mit der Fortsetzung des Hand-in-Hand-Engagements im Sozialkaufhaus. Grit Gotschalk zum allen Anschein nach abrupten Ende:
„Ich finde das alles sehr schade. Alle Seiten bescheinigen uns, dass ich meine Arbeit in voller Übereinstimmung mit den ursprünglichen Ideen gemacht habe. Eine Veranstaltung folgte der anderen (Keplerfest, Ausstellung MEINE GESCHICHTE, Ausstellung HAND IN HAND, und so weiter). Das Sozialkaufhaus ist zur zuverlässigen Größe geworden. Aber kaum drehe ich mich um – schon ist die Luft raus aus der Sache. Wer den Verein Hand in Hand im Sozialkaufhaus anfunken will, findet dort plötzlich keinen Ansprechpartner mehr. Er landet dann telefonisch prompt bei mir zu Hause.“
Die SOZIALKAUFHAUS-Idee geht von Anfang an auf eine zweckoptimistische Annahme zurück: Dass nämlich in Zeiten knappwerdender Fördermittel einander mit gleichartigen Angeboten konkurrierende gemeinwohlorientierte Anbieter im Mueßer Holz Gefallen finden können an gemeinsamen, miteinander verträglichen Aktivitäten unter einem Dach.
„Der Verein Hand in Hand e.V. hat das Projekt dann auch zügig umgesetzt. Wir haben auf eine ganze Menge einschlägiger Erfahrungen aus den Nachbarschaftstreffs zurückgegriffen. Damit ist nun leider Schluss! Und warum? Ich verrate da ein offenes Geheimnis: Weil ein ganz bestimmter Mensch in der SWG wieder mal alles verschlafen hat.“
Es ist sinnvoll, die integrative Qualität einer solchen Einrichtung an der Anzahl der zu gemeinsamer Aktivität motivierten selbständigen Träger zu messen und den Einrichtungserfolg am Wachstum dieser Qualitätszahl. Daran ausgerichtet stand das Sozialkaufhaus nach einem Jahr seines Wirkens mit seinem von ursprünlich Vier auf Sechs heraufentwickelten Qualitätsfaktor glänzend da. Die Nachfrage nach der Verbundlösung eines gemeinwohlorientierten Angebots im Wohngebiet ist nicht etwa allmählich versickert. Sie ist – ganz im Gegenteil – deutlich gewachsen.
Gottschalk: „Der Besucher und die Presse haben das Sozialkaufhaus Schwerin – schon ein Jahr nach seiner Eröffnung – als einheitliche Einrichtung wahrgenommen. Ganz, wie wir das geplant hatten. Das zweite Sozialkaufhaus in Lankow ist am zehnten Oktober 2006 eröffnet worden. Es ist, so sehe ich das, die Frucht des ersten Sozialkaufhauses. Ich zitiere einen Träger aus der Presse: DAS KONZEPT DES ERSTEN SOZIALKAUFHAUSES IM MUESSER HOLZ IST AUFGEGANGEN. Sogar die Optik, die von Hand in Hand entworfene grafische Eingangsgestaltung, will im Stadtteil Lankow an das Vorbild im Mueßer Holz erinnern.“
Aake Tordal (pbl)