Friedhof der Opfer des Faschismus wird instand gesetzt

Pläne vor Ort mit erstem russischen Botschaftssekretär besprochen

Paulstadt • Am vergangenen Donnerstag trafen sich unter anderem Dr. Wolfram Friedersdorff, stellvertretender Oberbürgermeister Schwerins, und Ilka Wilczek, Werkleiterin der SDS – Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen Schwerin mit Vladimir Kukin, dem ersten Botschaftssekretär der Russischen Förderation und Leiter des Büros für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit, um die ersten Maßnahmen zur Restauration des Friedhofs zu besprechen.

Auf dem Friedhof wurden während des Zweiten Weltkrieges unbekannte Opfer mit vermutlich sowjetischer Abstammung sowie Verfolgte des Naziregimes ab Ende der 1940er-Jahre beerdigt. Auch 74 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Wöbbelin setzte man am 8. Mai 1945 auf dem Platz bei. Die Bewohner Schwerins wurden damals aufgefordert, an der Bestattung teilzunehmen. In den 1970er- Jahren fanden sowjetische Kriegstote nach einer Umbettung vom Alten Friedhof hier ihre letzte Ruhe.

Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte kam Vladimir Kukin auf den Friedhof, um sich gemeinsam mit Dr. Wolfram Friedersdorff und Ilka Wilczek einen aktuellen Eindruck vom Zustand der Ruhestätte zu verschaffen und Fragen zur anstehenden Instandsetzung zu besprechen. „Ich möchte mich recht herzlich dafür bedanken, dass Sie dieses Andenken an sowjetische Soldaten pflegen”, so Kukin. „Ich denke, dass wir gemeinsam den richtigen Weg finden werden, um den Friedhof fachgerecht aufzuarbeiten.”

Begann die Erstellung der denkmalpflegerischen Zielstellung durch die SDS bereits 1999, soll nun in Kürze mit dem ersten Bauabschitt begonnen werden. Dieser umfasst die Erneuerung der Umzäunung – einschließlich Tore – sowie die Instandsetzung der Wege und die Bepflanzung. Mit der Umsetzung beauftragte die SDS das Schweriner Planungsbüro OLP Klisch & Schmidt. So soll beispielsweise der Eingang vom Obotritenring geschlossen und stattdessen der ehemalige Zugang aus Richtung Voßstraße barrierefrei hergestellt werden. Als Vorlage dienen historische Dokumente, mit deren Hilfe die ursprüngliche Beschaffenheit der Begräbnisstätte wieder hergestellt werden soll. „Auch wenn der Friedhof dank kontinuierlicher Arbeit in gutem Zustand ist, muss dennoch etwas getan werden, um diesen zu halten und natürlich auch zu verbessern”, so Friedersdorff.
Die erste Baumaßnahme soll bereits im November dieses Jahres abgeschlossen sein.

Quelle: SDS

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