Für Bowling immer noch Zeit!

Interview mit Reingard Hagemann vom BC Schwerin

Alle „Zwölfe“ 2010 sind längst weggebowlt. Nun gilt es bereits seit vier Wochen … „Bowling for 2011“. Eine, die an und neben der Bowling-Bahn stets eine gute Figur macht, ist das Schweriner Allround-Talent Reingard Hagemann. Jedoch: Wie lautet – mit etwas Abstand – eigentlich der sportive Rückblick der 24-jährigen Bowlerin? Welche Bowling-Ziele hat sie 2011?

Einmal nachgefragt

„Es gibt sportlich viel zu tun …“

Frage: Das Jahr 2010 ist längst Geschichte. Wie verlief für Sie das zurückliegende Jahr sportlich? Was waren für Sie als aktive Bowlerin die Höhepunkte? Welche Sportereignisse 2010 haben Sie neben dem Bowling begeistert?

Reingard Hagemann: Auch wenn es schon eine Weile her ist, wünsche ich vorher trotzdem noch ein tolles, erfolgreiches und gesundes neues Jahr!

Ich war 2010 Teilnehmerin an den Deutschen Bowlingmeisterschaften in München, hatte im Einzel sogar die Zwischenrunde erreicht und landete am Ende auf einem sehr erfolgreichen 20. Platz. Für die Meisterschaften hatte ich mich aufgrund der guten Ergebnissen bei den Landesmeisterschaften qualifiziert. Im Mixed gewann ich mit meinem Partner Daniel Riess die Bronzemedaille und im Doppel erreichte ich mit meiner Spielpartnerin Franziska Zirr den 2. Platz – dabei hatten wir nur, aber leider, ausreichende 5 Pins Rückstand.

Sport hat ansonsten im letzten Jahr leider eine viel zu geringe Rolle in meinem Leben gespielt, da ich nicht nur meinen Studienfachwechsel – von Pädagogik zu den Kulturwissenschaften – und den studienbedingten Umzug, sondern auch meinen Nebenberuf, das Modeln, organisiert habe.

Frage: Sie sind, wie angesprochen, ja mittlerweile von der „Pädagogik“ an der Uni Greifswald zu den „Kulturwissenschaften“ an die Uni Potsdam gewechselt. Was ist das Reizvolle an den „Kulturwissenschaften“? Bleibt noch Zeit zum Bowlen?

Reingard Hagemann: Faszinierend daran ist es zu erfahren, wie sich unsere heutige Kultur entwickelt hat. Nicht zuletzt: Zu welchem Zweck und wie sie sich tagtäglich wieder verändert! Für uns ist heutzutage eigentlich alles „Kultur“, aber das war nicht immer so. Wie wir dahin gekommen sind und warum sie so wichtig ist, lernen wir an der Universität Potsdam und konzentrieren uns dabei auf Kunst, Literatur und Mode! Was will eine Frau also mehr? (lacht)

Für das Bowlen bleibt definitiv noch Zeit, wenn es auch weniger ist als vorher. Trainieren kann ich im Moment leider noch seltener als bislang und auch manche Spieltage muss ich leider ausfallen lassen, da ich sehr oft unterwegs bin. Aber ich versuche so oft es geht meiner Mannschaft zu helfen und auch in diesem Jahr wird es uns wohl wieder gelingen, in der Oberliga zu bleiben.

Frage: Wie lautet Ihr Resümee 2010 für die Damen des Bowling-Clubs in Schwerin? Welche Herausforderungen warten 2011?

Reingard Hagemann: Das Bowlingjahr 2010 war für uns vom BC Schwerin ein sehr gutes. Wir haben nicht nur sämtliche Medaillen bei Landesmeisterschaften gewonnen, sondern uns auch als Mannschaft gefestigt und noch mehr gefunden als vorher. Wir kennen uns zwar alle schon über Jahre, aber mittlerweile werden auch wir früheren Jugendlichen „erwachsen“ und können mit unseren Mitspielerinnen sowie mit verschiedenen Wettkampfsituationen anders und auch besser umgehen! Das hilft ungemein. Dieses Jahr wird es wieder unser Ziel sein, Medaillen zu verteidigen und eventuell neue dazu zu gewinnen. Auch den Verbleib in der Oberliga werden wir erspielen müssen und vielleicht auch wieder der Verein werden, der einen Großteil der Teilnehmer unseres Bundeslandes bei den deutschen Meisterschaften stellt.

Frage: Das Jahr 2011 ist auch wieder reich an sportlichen Events. Fußball-WM der Frauen, die WM im Skisport, die Universiaden im Studentensport, wobei die Winter-Universiade in Erzurum/Türkei am 27. Januar 2011 beginnt usw., usw. Auch in der Region gibt es sportiv viel zu erleben. Was sind für SIe die sportlichen Highlights 2011, die Sie aktiv und passiv verfolgen möchten?

Reingard Hagemann: Im Moment verfolge ich so gut es geht die Handball-Weltmeisterschaft! Leider lief es für das DHB-Team nicht so gut. Viel Zeit bleibt dazu allerdings nicht, da ich in ein paar Wochen meine Prüfungen haben werde und dafür viel lernen bzw. nachholen muss, da ich den kompletten November 2011 bei der Miss Earth-Wahl in Vietnam verbracht habe. Eine tolle Erfahrung, aber leider schlecht für das Studium.

Frage: Am Ende bzw. am Anfang eines jeden Jahres sind die Umfragen nach der Sportlerin und dem Sportler des Jahres ganz „in“. Welche Sportlerpersönlichkeiten begeisterten Sie 2010?

Reingard Hagemann: Ganz klar … Andre Riess und Martin Haecker vom Bowlingclub Schwerin. (lacht)

Frage: Ihren anmutigen MV-Titel von 2010 haben Sie inzwischen weiter reichen können. Bei der Wahl zu Miss und Mister Mecklenburg-Vorpommern in Neukalen gab es mit Romy Wibelitz und bei den Herren mit Henry Glöckner (Mitglied der deutschen Volleyball-Jugend-Nationalmannschaft) neue Titelträger. Ihr Statement dazu?

Reingard Hagemann: Ich beglückwünsche beide ganz herzlich und hoffe für sie, dass sie eine genau so tolle Zeit haben werden, wie ich. Romy habe ich im letzten Jahr persönlich kennengelernt und ich drücke ihr ganz fest die Daumen. Mittlerweile hat das Vorbereitungscamp in Ägypten begonnen und bald können wir hoffentlich ganz tolle Fotos bewundern! Sie hat sehr gute Chancen, wie ich zumindest finde! Ich werde ihr auch vor Ort die Daumen drücken, denn ich werde am 12. Februar zu der Miss Germany-Wahl nach Rust fahren.

Letzte Frage: Welche sportlichen und persönlichen Ziele haben Sie für 2011?

Reingard Hagemann: Mein vorrangiges Ziel ist es, den Klassenerhalt zu schaffen, denn am 5. Februar haben wir in Schwerin-Görries unseren letzten Oberligaspieltag. Danach werde ich mir in Berlin ein Fitness-Center suchen, um selber wieder mehr Sport machen zu können.

Außerdem habe ich mir vorgenommen, mehr Bowling zu trainieren, denn auch in Berlin ist das wunderbar möglich. Wenn im Sommer mein neues Semester wieder beginnt, werde ich auch wieder am Uni-Sport teilnehmen und vielleicht mit Kampfsport, Badminton, Volleyball, Yoga oder oder, oder anfangen! Sie sehen: Es gibt noch „viiiiiel“ zu viel Sportliches zu tun! Ich freue mich darauf!

Dann alles Gute 2011 – im Studium, im Sport, im Nebenjob in der Freizeit und bei allen sonstigen Aktivitäten!

Marko Michels

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