Fürstliche Paradiese auf der Bundesgartenschau – Ausstellung im Großen Kalthaus eröffnet

Im Küchengarten der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin wurde im Großen Kalthaus die Ausstellung „Fürstliche Paradiese“ eröffnet.

Sie Präsentiert erstmals umfassend die von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern betreutenLiegenschaften. Berühmte Parks und Gärten aus ganz Deutschland ergänzen diesen Reigen.
20090425_Fuerstliche_Paradiese.jpgDie Ausstellung „Fürstliche Paradiese“ zeigt historische Gärten und gibt Einblicke in die gartendenkmalpflegerische Praxis. Große und kleine fürstliche Paradiese führen durch die Geschichte der Gartenkunst. Die Spannbreite der vorgestellten Gärten reicht von der Renaissance bis hin zum späten 19. Jahrhundert. So ist die Geometrie das höchste Ideal der kaum noch überlieferten Renaissancegärten, nachempfindbar im rekonstruierten Güstrower Schlossgarten. Barocke Gartenpracht ist in den ornamentalen Broderien des Charlottenburger Schlossgartens in Berlin und in den Heckenkabinetten im sächsischen Großsedlitz zu bewundern. Das Gartenreich Wörlitz ist für viele der Inbegriff englischer Landschaftsgartenkunst, dem der Park im hessischen Fürstenlager in nichts nachsteht. Historische Pflanzgefäße, typische Kübelpflanzen und barocke Gartenstaffagen bereichern die Präsentation, die im Großen Kalthaus im Küchengarten zu sehen ist.
Gartenkunstwerke zu erhalten ist eine große Herausforderung. Um diese „Fürstlichen Paradiese“ zu erhalten, widmen sich Gärtner, Landschaftsarchitekten und Gartendenkmalpfleger tagtäglich mit Hingabe der Pflege. Die Pflege von mehrere Hektar großen Anlagen ist unglaublich aufwändig. Niemals ist ein Garten vollkommen, auch er unterliegt dem Kreislauf der Natur und der Jahreszeiten. Kaum ist im Sommer der Rasen gemäht, schon wächst er weiter. Hecken und Taxuskegel entziehen sich durch langsames Wachstum der ordnenden Hand des Gärtners. Nur frisch geschnitten zeigen sie die fein modellierten barocken Konturen. Unmerklich wachsen Bäume und verändern gärtnerische Kompositionen. Jahrelang genießt der Besucher die bewusst gestalteten Aussichten und „plötzlich“ sind sie zugewachsen. Und welcher Gartenbesucher weiß, dass Beete wandern und sich im Schneckentempo über Jahrzehnte vom ursprünglichen Ort entfernen? Die Ausstellung gewährt einen hochinteressanten Einblick in die Praxis der Gartendenkmalpflege.

Die mit diesen Kostbarkeiten betrauten Schlösser- und Gartenverwaltungen sind in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen organisiert. Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern ist jüngstes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.


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