Gastfamilien für Austauschschüler in Schwerin gesucht

Frischer Wind fürs Familienleben

Latino-Musik aus dem Kinderzimmer, Sushi-Kurs am Küchentisch oder Baseball-Spielen im Garten: Gastfamilien erleben jeden Tag Neues und Erstaunliches. Anlässlich der aktuellen Suche nach Gastfamilien, hat die Jugendaustauschorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. gefragt, warum sich Familien für die Aufnahme eines für Austauschschülers aus einem von mehr als 40 Ländern entscheiden. Auch in Schwerin und Umgebung suchen die ehrenamtlichen Mitarbeiter vom AFS-Komitee Schwerin Familien, die sich vorstellen können einen Jugendlichen aus einer anderen Kultur ein Schuljahr lang bei sich aufzunehmen.

Berlin, 25. Mai 2011. „Es ist einfach schön, jetzt eine große internationale Familie zu sein“, sagt Gastmutter Claudia, die mit Maddy aus Venezuela bereits zum zweiten Mal eine Austauschschülerin aufnimmt. AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. wollte wissen, was Familien dazu bewegt, einem ausländischen Jugendlichen für ein Schuljahr ein Zuhause zu bieten. „Über den Tellerrand schauen, Neues im eigenen Umfeld entdecken“ oder „einen großen Bruder aus einem anderen Land bekommen“, waren die am häufigsten genannten Gründe der befragten Gastfamilien, die oft sogar mehrmals hintereinander ein Gastkind aufnehmen.

Viele Gasteltern haben Kinder, die selbst als Austauschschüler im Ausland waren und damit gute Erfahrungen gemacht haben – davon wollen sie jetzt etwas zurückgeben. Manche Gastmütter möchten nach dem Auszug der eigenen Kinder wieder mehr Kontakt mit Jugendlichen haben, andere haben noch keine eigenen Kinder und sind neugierig zu erfahren, wie das den Alltag verändert. Ob frischer Wind fürs Familienleben, Kompetenz im Umgang mit einer anderen Kultur oder weltweite Freundschaften: Die Gründe für die Aufnahme eines Gastschülers sind so vielfältig wie die Gastfamilien selbst. Die meisten Familien erleben die Aufnahme eines Austauschschülers durchweg positiv und freuen sich über diese abwechslungsreiche Möglichkeit des ehrenamtlichen Engagements.

Jedes Jahr kommen 2.700 Jugendliche aus der ganzen Welt zum Schüleraustausch nach Deutschland, mehr als 800 davon werden durch AFS betreut. „Die Gründe, einen Gastschüler aufzunehmen, sind sehr individuell“, bestätigt Gabi Brandt, Gastfamilien-Koordinatorin vom AFS-Regionalbüro Ost. Fest steht: Alle Gastfamilien ziehen aus ihrem Engagement handfeste Vorteile. Die ausländischen Jugendlichen bereichern den Familienalltag, erweitern den Horizont und ermöglichen einen neuen Blick auf Denkweisen und Alltagsstrukturen. Sind Kinder da, können diese ihre gewonnenen Erfahrungen mit einer anderen Kultur für Schule, Ausbildung oder Studium nutzen. Nicht zuletzt ist es ein schönes Gefühl, einen jungen Menschen in seiner Entwicklung ein Stück weit begleitet und unterstützt zu haben.

Familien, die ab September spannende interkulturelle Erfahrungen im eigenen Zuhause sammeln möchten, können sich ab sofort bei Gabi Brandt melden (Telefon 030/3110286-15 oder E-Mail Gabi.Brandt@afs.org). „Offenheit, Anpassungsfähigkeit auf beiden Seiten und Lust auf Neues, das sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein tolles gemeinsames Jahr“, sagt Gabi Brandt. Seit fast sechzig Jahren hat AFS Erfahrung in der Betreuung von Gastschülern und -familien in Deutschland. Ein erfahrenes Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern bereitet die Familien sorgfältig auf das Jahr mit dem Gastkind vor und steht auch während des Austauschs immer für Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt es unter www.afs.de/gastfamilie

Ganz konkret: 5 gute Gründe, Gastfamilie zu werden

1. Zuhause eine andere Kultur entdecken

Warum kommen Lateinamerikaner häufig zu spät? Wieso gibt es in Asien Suppe zum Frühstück? Eltern und Geschwister von Gastkindern lernen kulturelle Unterschiede im eigenen Zuhause verstehen. Der tägliche Kontakt mit einem Jugendlichen aus einem anderen Kulturkreis hilft, Vorurteile abzubauen, sich auf andere Denkweisen einzulassen, offener und toleranter zu werden. Von der so gewonnenen interkulturellen Kompetenz profitiert die ganze Familie – ob in der Schule, im Studium oder im Beruf.

2. Den Familienalltag bereichern

Paella kochen, Origami falten, Salsa tanzen: Ein Gastschüler motiviert die Familie zu neuen, gemeinsamen Unternehmungen. Der Gastschüler erlebt in der Familie typisch deutsche Gewohnheiten; umgekehrt bringt er ihr Traditionen aus seiner Heimat näher – so bleibt der Alltag spannend.

3. Ein internationales Familienmitglied gewinnen

Zwar bleibt der Gastschüler nur für begrenzte Zeit, die Freundschaft hält  jedoch oft über den Austausch hinaus: Viele Familien bleiben mit ihren Gastkindern noch Jahre und Jahrzehnte in engem Kontakt, über Telefon, Internet und gemeinsame Reisen.

4. Neue Blickwinkel auf Gewohntes kennen lernen

Durch den Umgang mit einer anderen Kultur wird uns unsere eigene Sprache und Lebensweise viel bewusster: Warum reden die Deutschen immer über das Wetter? Warum „sägt“ man mit einer Säge, „best“ jedoch nicht mit dem Besen? Warum schenkt man sich zu Ostern Eier? Oft empfinden wir unsere Bräuche und Gewohnheiten als so normal, dass wir uns einbilden, das wäre überall so.

5. Die Entwicklung eines jungen Menschen fördern

Ein Austauschschüler entscheidet sich für die Zeit in einem anderen Land, um eine fremde Kultur und Sprache kennen zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Das Gastkind bei seinen Fortschritten zu beobachten und zu unterstützen macht einfach Spaß. Letztlich sind es die persönlichen Erfahrungen, die den Aufenthalt in Deutschland wertvoll machen. Wer dazu beiträgt, fördert einen Jugendlichen nachhaltig Und was gibt es Schöneres, als das Gastkind am Ende des Jahres sagen zu hören: „Ich habe in Deutschland eine zweite Familie gefunden“?

Über AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.

Die deutsche Jugendaustauschorganisation arbeitet gemeinnützig und ist Träger der freien Jugendhilfe. Die Zentrale sowie ein Regionalbüro haben
ihren Sitz in Hamburg; in Berlin, Wiesbaden und Stuttgart gibt es weitere Regionalbüros. Neben dem Schüleraustausch ermöglicht AFS (ehemals „American Field Service“) die Teilnahme an Freiwilligendiensten im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich. AFS kooperiert mit Partnerorganisationen in mehr als 50 Ländern. Der Verein finanziert sich aus den Teilnahme- und Vereinsbeiträgen, durch Spenden, Stiftungsmittel und öffentliche Gelder.

Quelle: AFS

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