Gebürtiger Schweriner Kanu-Rennsportler für London gerüstet

Zwei Monate noch … Dann beginnen die Entscheidungen im Kanu-Rennsport bei den Olympischen Spielen 2012.

Am Dorney Lake unweit von Windsor werden die Kanuten aus aller Welt vom 6. bis 11. August um Gold und gute Platzierungen wetteifern. Insgesamt stehen vier Wettbewerbe für die Frauen und acht Wettbewerbe für die Herren auf dem olympischen Programm im Kanu-Rennsport.

In der olympischen Kanu-Rennsport-Geschichte seit 1936 dominierten dabei stets die „Großen Vier“ Deutschland (einschließlich DDR und Bundesrepublik), Russland (mit UdSSR), Ungarn und Schweden, wobei die deutschen Kanutinnen sowie Kanuten auf 45 x Gold kommen, die russischen Teams auf 31 x Gold, Ungarn auf 19 x Gold und Schweden auf 15 x Gold.

Aus Mecklenburg-Vorpommern konnten bislang Ramona Portwich (Rostock/u.a. 3 x Gold), Andreas Dittmer (Neubrandenburg/u.a. 3 x Gold), Anke von Seck (Rostock/u.a. 3 x Gold), Rüdiger Helm (Neubrandenburg/u.a. 3 x Gold), Bernd Olbricht (Neubrandenburg/u.a. 2 x Gold), Olaf Winter (Neubrandenburg/u.a. 1 x Gold), Carola Zirzow (Neubrandenburg/u.a. 1 x Gold) und Martin Hollstein (Neubrandenburg/1 x Gold) Olympiasiege seit 1976 ff. erkämpfen.

In London sind nun bereits zwei Kanuten aus M-V dabei. Einerseits der Olympiasieger von 2008 Martin Hollstein, Jahrgang 1987, vom SC Neubrandenburg, der im K 2 mit seinem Partner Andreas Ihde in London an den Start geht, andererseits der gebürtige Schweriner Peter Kretschmer, Jahrgang 1992, der aber in Potsdam sein „Kanu-Zuhause“ beim KC Potsdam hat und mit Kurt Kuschela im C 2 paddelt.

Der junge Schweriner Peter Kretschmer, der bei den JEM 2010 zweimal Silber und einmal Bronze erkämpfte, dann bei den U23 EM-Gold 2011 holte und letztendlich WM-Bronze 2011 im C 2 über 500 Meter errang, gehört damit zu den 25 Athletinnen und Athleten mit dem Geburtsort Schwerin, die sich seit 1896 für Olympische Spiele qualifizieren konnten.

Damit ist Peter der erste gebürtige Schweriner, der im Kanu-Rennsport bei Olympia die Qualifikation schaffte. In den anderen „maritimen“ Sportarten erreichten das im Rudern Annette Hohn, Manfred Schneider, Robert Sens, Michael Wolfgramm, Steffen Zühlke  und Philipp Naruhn, im Segler Herbert Hüttner, Monika Leu und Christian Schröder und im Schwimmen Andrea Pollack – alle in Schwerin zur Welt gekommen und im „olympischen Nass“ aktiv gewesen.

Fest stehende Olympioniken 2012 „mit Wiege in der Landeshauptstadt M-V“ sind die Seglerin Franziska Goltz, der Bahn-Radsportler Stefan Nimke und eben Peter Kretschmer. Stabhochspringerin Martina Strutz und die Ruderin Anne-Sophie Agarius haben außerdem noch gute Chancen. Und bei den Paralympics 2012 sind die Judo-Schwestern Ramona und Carmen Brussig definitiv vertreten und mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Leichtathletin Vanessa Low.

Aber zurück zu Peter Kretschmer und seinem Canadier … Beim Weltcup Ende Mai in Duisburg setzte sich das Duo Kretschmer/Kuschela mit Weltcup-Silber hinter Tschechien gegen die nationale Konkurrenz von Tomasz Wylenzek (Essen) und Stefan Holtz (gebürtiger Neubrandenburger/jetzt Leipzig) durch und bestritten damit erfolgreich die Olympia-Qualifikation.

Marko Michels

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