Gedenken an 68. Todestag Marianne Grunthals

Repräsentanten Schwerins: „Name Grunthals dürfe nicht vergessen werden“

In aller Stille erinnerten heute (2. Mai) Schwerins stellvertretende Stadtpräsidentinnen Marleen Janew und Gerlinde Haker sowie der stellvertretende Oberbürgermeister Dr. Wolfram Friedersdorff im Beisein von Vertretern aus Politik und Verwaltung am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude mit einem Gebinde an den 68. Todestag von Marianne Grunthal. An diesem Tag vor 68 Jahren fand die Lehrerin Marianne Grunthal im Alter von 49 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz ihren grausamen Tod.

Zahlreiche Flüchtlinge wurden damals in Zippendorf von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. Die impulsive Reaktion Marianne Grunthals auf diese Nachricht bestand nur aus wenigen Worten: „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ Dieser Satz wurde ihr zum Verhängnis. Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. Die SS-Männer bahnten sich ihren Weg zum Bahnhofsvorplatz, wo sie die Lehrerin vom LKW zerrten und an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen wollten. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat.

„Der sinnlose Tod von Marianne Grunthal auf der schier endlosen Liste der Opfer des Faschismus macht deutlich, wie unmenschlich und pervers das Naziregime gegen Andersdenkende vorgegangen ist, betonten die Repräsentanten. „Das Geschehene macht deutlich, warum der Name Marianne Grunthal nicht vergessen werden darf.“

Marianne Grunthal wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen.

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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